Kicker 070-2015

82 REGIONALLIGA
REGIONALLIGA
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Der Schlüsselspieler
Neuzugang ANTON MAKARENKO ist aus Bayreuths Startelf nicht mehr
wegzudenken und glänzt gegen Ingolstadt als Torschütze.
Jubel: Anton Makarenko (links) feiert gemeinsam mit Michael Eckert das zwischenzeitliche 2:1.
Christoph Starke war nach der
fünften Partie in Folge ohne
Niederlage sauer. Weniger
wegen der leichtfertig verspielten
Zähler seiner Bayreuther als vielmehr
wegen des vierten Platzverweises
in der noch jungen
Saison. „Darüber wird zu
reden sein“, ärgerte sich
der Coach nach der Tätlichkeit
von Kristian Böhnlein,
der nach einem Foul von
Aloy Ihenacho den Ingolstädter
beim Aufstehen gestoßen hat.
Damit müssen die Wagnerstädter
am Dienstag gegen die
Reserve des FC Bayern erneut
umbauen: Bastian Horter und
BUCHBACH: Alschinger wird nach Shitstorm aus der Schusslinie genommen
Grübl lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
Marius Strangl werden nach ihren
Sperren in die Startelf rotieren.
Gut möglich, dass auch der
bei seiner Ligapremiere überzeugende
Steffen Jainta erstmals von
Beginn an spielt. Hier zahlt sich
aus, dass der Kader bewusst
breit und qualitativ hoch
aufgestellt wurde, weshalb
Ausfälle nahezu ohne Substanzverlust
kompensierbar
sind. „Spielerisch sieht man
Fortschritte“, erklärt Starke – vor
allem die Neuzugänge Tayfun
Özdemir und Anton Makarenko
drängen sich mehr und mehr auf.
Der erst Ende Juli verpflichtete
ehemalige Cottbuser Makarenko,
1Es läuft nicht beim TSV Buchbach:
Die Rot-Weißen kassierten
mit dem 2:4 gegen den 1. FC
Nürnberg II bereits die dritte Saisonniederlage
und finden sich
weiter im Tabellenkeller. Doch
Günther Grübl lässt sich von dem
schwachen Start nicht aus der
Ruhe bringen: „Wir verfallen jetzt
nicht in Hektik, sondern arbeiten
konzentriert und ruhig weiter.
Das hat uns auch in der Vergangenheit
immer stark gemacht.“
Der Abteilungsleiter weiß aber
auch, dass die Situation durchaus
kritisch ist: „Die Mannschaft
spielt ja nicht schlecht, aber die
Punkte fehlen einfach. So ein
Start ist gefährlich.“
Dass Aleksandro Petrovic in
der 90. Minute per Foulelfmeter
den möglichen 3:3-Ausgleich vergab,
passt ebenso ins Bild wie die
vielen vergebenen Großchancen,
dem das 2:1 glückte, könnte zu
einem Schlüsselspieler der Oberfranken
werden.
Das hilft den Gelb-Schwarzen
jedoch nicht weiter, sollten die
Disziplinlosigkeiten nicht ein
Ende finden. Als die Ingolstädter
in Überzahl zum Ausgleich
kamen, wankte die Altstadt – wie
auch schon in Aschaffenburg.
Am Ende verschenkte man in
den beiden Partien vier Zähler,
die es nun anderswo zu holen
gilt. Mit Bayern München II und
Jahn Regensburg stehen zwei
„Bonusspiele“ an, in denen niemand
unbedingt Punkte erwartet.
PATRICK STRAETZ
die Aluminium-Treffer in Burghausen
und in Fürth sowie der
Rufmord an Stefan Alschinger
nach seinem Zusammenprall mit
Fürths Torhüter Bastian Lerch.
Dass Fürth gegen Teile der
Berichterstattung Stellung bezieht,
„finde ich gut. Der TSV
Buchbach kann sich das weder
von der Größenordnung noch
vom Verständnis her erlauben“,
bleibt Grübl in der Defensive,
Foto: Kolb
INGOLSTADT:
Räuber glänzt als
Rechtsverteidiger
1Sieben Spiele, acht
Zähler – beim FC Ingolstadt
II hat man
sich sicher ein wenig
mehr erhofft. Vor allem, da die
Leistungen der Schanzer weitaus
mehr hätten einbringen müssen.
An der Effizienz soll sich in den
nächsten Wochen einiges tun.
An den vielen Neuzugängen
aus der eigenen U 19 liegt es aber
nicht: „Man sieht ja anhand der
Spiele, wie gut die Integration
bisher läuft“, zeigt sich Trainer
Stefan Leitl sehr zufrieden. Verteidiger
Thomas Blomeyer und
Außenbahnspieler Marcel Schiller
gehören zu den bisherigen
Gewinnern der Saison. Letzterer
zog sich allerdings in der vergangenen
Woche im Training eine
Zerrung an der Syndesmose zu.
„Die Punkteausbeute könnte
besser sein“, weiß Buchner.
Coach Leitl spricht von einem
„kleinen Wermutstropfen“. Mit
fünf Unentschieden in sieben
Spielen sind die Ingolstädter die
Remiskönige der Liga. „Es geht
schnell, dass man ins untere
Drittel rutscht. Deshalb müssen
wir auch wieder dreifach punkten“,
fordert Leitl. Panik kommt
angeischts der guten Leistungen
nicht auf. Hoffnung macht das
Entwicklungspotenzial des jungen,
hungrigen Teams: „Es hat
sich eine homogene Truppe entwickelt,
die immer an ihre Grenzen
geht“, ist Leitl zufrieden.
Einen bemerkenswerten Rollenwechsel
hat Ludwig Räuber
hinter sich: In der letzten Saison
noch im offensiven Mittelfeld
eingesetzt, glänzt der 20-Jährige
nun als starker Rechtsverteidiger.
KEVIN REICHELT
während Alschinger im Pokal
am Dienstag in Heimstetten und
gegen Nürnberg nicht im Kader
war, um ihn aus der Schusslinie
zu nehmen. Die mediale Hetzjagd
samt Shitstorm mit Forderungen
nach lebenslanger
Sperre und Morddrohung sind
inzwischen abgeebbt. Wann Alschinger
wieder normal Fußball
spielen kann, ist noch nicht absehbar.
MICHAEL BUCHHOLZ