Kicker 070-2015
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kicker, 24. August <strong>2015</strong> 79<br />
Stellenbeschreibung erfüllt<br />
Stellenbeschreibungen für Offensivspieler<br />
enthalten oft den Passus,<br />
dass sich die Spieler unter<br />
anderem mit der Vorbereitung von<br />
Torchancen sowie deren erfolgreichem<br />
Abschluss zu beschäftigen<br />
haben. Und dieser Aufgabe wurden<br />
die Chemnitzer Frank Löning und<br />
Anton Fink beim 4:2-Heimsieg gegen<br />
Holstein Kiel mehr als gerecht.<br />
Während Fink zweimal einnetzte,<br />
bereitete Löning zwei Kisten vor<br />
und vollendete selbst einmal.<br />
Der zweitligaerfahrene Löning<br />
war über den ersten Heimsieg der<br />
Saison natürlich glücklich, dennoch<br />
blieb er mit beiden Beinen<br />
auf dem Boden. „Kiel schlägt man<br />
sicherlich nicht so im Vorbeigehen.<br />
Aber auch wenn wir gewonnen haben,<br />
hat man gesehen, dass noch<br />
nicht alles bei uns klappt“, sagt der<br />
33-Jährige, der gegen die Norddeutschen<br />
seinen ersten Saisontreffer<br />
markierte. Viel Zeit, das Geschehen<br />
auszuwerten, bleibt Löning<br />
und seinen Teamkollegen jedoch<br />
nicht, denn bereits am Dienstag<br />
müssen die Himmelblauen in<br />
Magdeburg antreten. „Der Aufsteiger<br />
ist ja praktisch die Mannschaft<br />
der Stunde“, ist sich der gebürtige<br />
Frank Löning blieb bei CHEMNITZ zuletzt einiges<br />
schuldig, doch beim 4:2 gegen Holstein Kiel<br />
hatte der Angreifer großen Anteil am Erfolg.<br />
Kieler Schreckgespenst: Frank Löning sammelt gegen Holstein drei<br />
Scorerpunkte und schickt dennoch eine Warnung an seine Kollegen.<br />
Foto: Picture Point/Kummer<br />
Auricher sicher, dass auf die Sachsen<br />
ein hartes Stück Arbeit wartet.<br />
Das sieht Fink genauso, der am<br />
Samstag sein 150. Spiel im Trikot<br />
des CFC absolvierte. „Dass die Statistiker<br />
dies herausgefunden haben,<br />
ist ja grundsätzlich eine schöne Sache“,<br />
sagte der Kapitän, „aber die<br />
Marke ist für mich nicht wirklich<br />
wichtig. Denn sie beinhaltet neben<br />
den Punktspielen auch sämtliche<br />
Begegnungen im DFB- sowie Sachsenpokal.<br />
Wichtig ist nur, dass wir<br />
heute gewonnen haben“, relativierte<br />
Fink, der viel lieber den Blick nach<br />
vorne richtete.<br />
Die kommende englische Woche<br />
sieht er eher als Lust denn als Frust.<br />
„Warum sollen drei Spiele in einer<br />
Woche Belastung sein?“, fragte der<br />
Torjäger. „Es ist doch geil, wenn<br />
man als Fußballer alle drei Tage sich<br />
im Wettkampf messen kann. Auf<br />
jeden Fall wollen wir in Magdeburg<br />
fußballerisch nachlegen“, schickte<br />
der 28-Jährige schon einmal eine<br />
Kampfansage an die Elbe. Gegen<br />
Kiel hatte Fink seinen 90. Drittligatreffer<br />
erzielt. Und wenn er sich<br />
an die Stellenausschreibung hält,<br />
müsste er auch in Magdeburg treffen.<br />
KNUT BERGER<br />
MAGDEBURG<br />
Sowislo hakt den<br />
späten Schock ab<br />
ROSTOCK<br />
Henn kommt<br />
immer besser klar<br />
GROSSASPACH<br />
Rehm: „Wir bleiben<br />
der Underdog“<br />
AUE<br />
Breitkreuz punktet<br />
im Bruderduell<br />
1Beim FCM herrscht<br />
eitel Sonnenschein. Daran<br />
ändert auch das Last-<br />
Minute-Gegentor zum 1:1<br />
bei Werder Bremen II nichts. „Wir<br />
sind nach wie vor ungeschlagen.<br />
Acht Punkte nach vier Spielen – das<br />
hätte ich vor Saisonbeginn sofort<br />
unterschrieben“, sagte Kapitän Marius<br />
Sowislo. Voller Vorfreude blickt<br />
der 32-Jährige nun auf das dritte<br />
Ost-Derby vor eigenem Publikum in<br />
Folge: „Das wird am Dienstag gegen<br />
Chemnitz ein ganz anderes Spiel.<br />
Wir werden alles versuchen, unsere<br />
kleine Serie fortzusetzen, und<br />
können uns dabei der Unstützung<br />
unserer tollen Fans sicher sein.“<br />
Sowislo hob bei Werder vor allem<br />
die Leistungssteigerung im<br />
zweiten Abschnitt hervor, nachdem<br />
zunächst die Platzherren<br />
dominiert hatten: „Da haben wir<br />
auf eine Dreierkette umgestellt,<br />
disziplinierter und mutiger gespielt<br />
und uns den Punkt redlich<br />
verdient.“ UWE TIEDEMANN<br />
1Nach dem 1:0 in Osnabrück<br />
war Abwehrspieler<br />
Matthias Henn glücklich.<br />
Zum zweiten Mal in dieser<br />
Saison kassierte Hansa in 90 Minuten<br />
kein Gegentor – wenn man<br />
das Pokalspiel gegen seinen Ex-<br />
Klub Kaiserslautern (4:5 im Elfmeterschießen)<br />
hinzuzählt. Zwar ging<br />
nach vorne nicht viel, doch belohnte<br />
sich das Team von der Ostsee für<br />
eine starke Abwehrleistung. „Wir<br />
spielen uns immer besser ein“, lobte<br />
Henn die gute Abstimmung in der<br />
Abwehr und fand das keineswegs<br />
selbstverständlich, „immerhin sind<br />
drei von vier Verteidigern neu.“<br />
Neben dem Routinier machte<br />
auch Dennis Erdmann ein starkes<br />
Spiel. Und rechts gewann Maximilian<br />
Ahlschwede, der einzig verbliebene<br />
Spieler aus Hansas Viererkette<br />
der vergangenen Rückrunde,<br />
viele Laufduelle und Zweikämpfe.<br />
„Mit sieben Punkten aus vier Spielen<br />
sind wir hochzufrieden“, sagt<br />
Henn.<br />
TOMMY BASTIAN<br />
1In doppelter Überzahl<br />
bekleckerte sich Großaspach<br />
beim 1:0 in Würzburg<br />
nicht mit Ruhm. Der fahrlässige<br />
Umgang mit den Torchancen<br />
in der Schlussphase war aber<br />
der einzige Vorwurf, den SG-Trainer<br />
Rüdiger Rehm seinem Team machen<br />
wollte. Ansonsten zählte für<br />
ihn vor allem, dass Würzburg in<br />
Unterzahl nicht mehr gefährlich<br />
wurde.<br />
Die Tatsache, dass mit Erfurt<br />
nun das Schlusslicht anreist, lässt<br />
Rehm kalt: „Da interpretieren wir<br />
gar nichts rein. Außer vielleicht,<br />
dass wir gegen den Tabellenletzten<br />
in der Vergangenheit auch schon<br />
mal verloren haben.“ Sollte Großaspach<br />
der Favoritenrolle, die sich<br />
aus dem Saisonstart ergibt, gerecht<br />
werden, würde sich die SG fürs Erste<br />
im Vorderfeld festsetzen, auch<br />
wenn Rehm davon nichts wissen<br />
will: „Wir sind und bleiben ein Underdog<br />
in dieser Liga – das muss in<br />
alle Köpfe rein.“ STEFFEN GRÜN<br />
1 „Ich hab mich riesig<br />
gefreut für die Mannschaft,<br />
aber auch für<br />
mich persönlich“, so<br />
Steve Breitkreuz, der beim 2:1 in<br />
Stuttgart drei Minuten vor Schluss<br />
eine Ecke von Sebastian Hertner<br />
mustergültig einköpfte. Genau im<br />
richtigen Moment löste er sich von<br />
seinem Gegenspieler und platzierte<br />
den Ball im rechten Eck.<br />
Der Auer Abwehrhüne sorgte dafür,<br />
dass der Name Breitkreuz nun<br />
doppelt in der Torschützenliste der<br />
3. Liga gelistet ist. Zwillingsbruder<br />
Patrick traf für Cottbus bereits zweimal.<br />
„Ich habe im Vorjahr für die<br />
kleine Hertha bereits vier Buden<br />
nach Standards gemacht. Auch in<br />
den Vorbereitungsspielen habe ich<br />
getroffen. Aber in einem Punktspiel<br />
ist es umso wichtiger“, freut<br />
er sich über sein siegbringendes<br />
Tor. Die Fans würden sich freuen,<br />
wenn er am Mittwoch gegen Aalen<br />
nachlegt und im Bruderduell ausgleicht.<br />
THOMAS NAHRENDORF