Kicker 070-2015
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kicker, 24. August <strong>2015</strong> 73<br />
BRAUNSCHWEIG: Ende der Negativserie<br />
Schachzug mit Boland<br />
schauen, ob er schon schwimmen<br />
kann“, sagt Streich.<br />
Mit den Schwimmkünsten<br />
Föhrenbachs, der den gesperrten<br />
Marc Torrejon ersetzte, war er<br />
trotz des verursachten Elfmeters<br />
„sehr zufrieden“. Da Torrejon noch<br />
zwei Spiele gesperrt ist, dürfte der<br />
19-Jährige noch mehr Zweitliga-<br />
Spielpraxis sammeln.<br />
Auch auf anderen Positionen war<br />
Streichs Improvisationstalent gefragt.<br />
Als Rechtsverteidiger musste<br />
Mike Frantz einspringen, weil Mensa<br />
Mujdza gesperrt war und Vegar<br />
Eggen Hedenstad verletzt ausfiel.<br />
Frantz verrichtete den Job solide,<br />
ist aber weiter vorne deutlich besser<br />
aufgehoben. Auch Hufnagel musste<br />
sich erst auf der ungewohnten offensiven<br />
Außenbahn einfinden. Für<br />
diesen Bereich sucht der SC weiter<br />
intensiv. Einen Wunschspieler gab<br />
es bereits, doch der andere Verein<br />
hat laut Streich „einen Riegel vorgeschoben“.<br />
DANIELA FRAHM<br />
Foto: imago/Eibner<br />
1Den Spielern und Verantwortlichen<br />
in Braunschweig sind nicht<br />
nur Steine vom Herzen gefallen,<br />
es werden ganze Gebirgsbrocken<br />
gewesen sein. Mit dem 2:0 (0:0) bei<br />
Arminia Bielefeld gelang der<br />
erste Saisonsieg in der Liga<br />
und die Eintracht beendete<br />
die Negativserie von sechs<br />
Punktspielen mit nur einem errungenen<br />
Zähler.<br />
Der letzte Dreier der Mannschaft<br />
von Trainer Torsten Lieberknecht<br />
in der 2. Liga datierte vom 2. Mai<br />
gegen den FSV Frankfurt (2:0). „Wir<br />
hatten an der Situation zu knabbern,<br />
da war es wichtig, dass wir die<br />
Überzeugung von unserer Spielidee<br />
und unserem Potenzial hatten“, sagte<br />
Lieberknecht nach der souveränen<br />
Vorstellung auf der Bielefelder<br />
Alm. „Es war eine schwierige Aufgabe,<br />
die die Jungs bravourös gemeistert<br />
haben“, lobte der 42-Jährige, der<br />
sein Team mit zwei trainingsfreien<br />
Tagen belohnte.<br />
In Bielefeld hatten sich auch die<br />
taktischen Veränderungen Lieberknechts<br />
ausgezahlt. Mirko Boland<br />
neben Adam Matuschyk im zentralen<br />
Mittelfeld aufzubieten und<br />
Ken Reichel zurück auf die linke<br />
Außenbahn zu beordern, erwies<br />
sich als sehr wirkungsvoll. Boland<br />
war von den Arminen kaum einmal<br />
zu stellen und Matuschyk führte mit<br />
viel Übersicht Regie. Zudem glückte<br />
dem Neuzugang sein erster Saisontreffer<br />
und mit dem Pass auf Emil<br />
Foto: Hübner<br />
Berggreen, der dann Salim Khelifi<br />
zum zweiten Treffer mustergültig<br />
bediente, war Matuschyk am zweiten<br />
Treffer maßgeblich beteiligt.<br />
„Er hat heute eine starke Leistung<br />
gezeigt“, stellte Lieberknecht<br />
fest. Endlich könnte aus Sicht<br />
der Braunschweiger hinzugefügt<br />
werden. Garant für den<br />
„souveränen Auftritt“, so Manager<br />
Marc Arnold, war zudem die<br />
hoch konzentrierte Defensivarbeit<br />
aller Spieler. Die neuformierte Dreierkette<br />
mit Marcel Correia, Saulo<br />
Decarli und Joseph Baffo agierte<br />
zudem fast fehlerfrei. Eine Bestätigung<br />
für Lieberknecht und sein<br />
System. THOMAS FRÖHLICH<br />
Ein Abräumer für drei Punkte:<br />
Braunschweigs Mirko Boland<br />
DUISBURG: Youngster Ahmet Engin als einziger Lichtblick beim 0:2 in Karlsruhe<br />
Grlic stärkt umstrittenem Lettieri weiter den Rücken<br />
1Dritte Niederlage im vierten<br />
Spiel, 18. Platz: Beim MSV Duisburg,<br />
der im ersten Halbjahr <strong>2015</strong><br />
auf einer Euphoriewelle zum Zweitligaaufstieg<br />
surfte, ist schon nach<br />
vier Partien und dem 0:2 beim<br />
KSC Ernüchterung eingekehrt.<br />
Erschreckend harmlos<br />
mühten sich die MSV-Profis<br />
im Wildpark zur ersten und einzigen<br />
nennenswerten Torchance<br />
nach 64 Minuten, die ausgerechnet<br />
Youngster Ahmet Engin (19) kurz<br />
nach seiner Einwechslung mit einem<br />
Distanzschuss einleitete. „Ich<br />
habe keine Angst, junge Leute zu<br />
bringen und sie zu fördern. Engin<br />
kam rein und war sofort da“, lobte<br />
Trainer Gino Lettieri. Dass jener<br />
Engin, der sich erst noch an die<br />
Bislang glücklos: Der Duisburger<br />
Trainer Gino Lettieri<br />
Foto: GES/Guengoer<br />
höheren Anforderungen im Profibereich<br />
gewöhnen muss, in der<br />
angespannten Situation nicht der<br />
Heilsbringer sein kann, versteht<br />
sich allerdings von selbst. Vielmehr<br />
muss Gino Lettieri möglichst<br />
schnell Lösungen finden,<br />
um sein Team griffiger, wacher<br />
und handlungsschneller zu<br />
machen. Im Defensivverhalten<br />
brannte es auch gegen den KSC<br />
mehrere Male. Beim ersten Gegentreffer<br />
standen Rolf Feltscher, Dustin<br />
Bomheuer und James Holland<br />
unbeteiligt bei Karlsruhes Jimmy<br />
Hoffer. Vor dem 2:0 verloren die<br />
Duisburger zwei Kopfballduelle im<br />
eigenen Strafraum. Als Lettieri das<br />
System dann auf zwei Spitzen umstellte,<br />
wurden die Löcher im Mittelfeld<br />
zu groß. Nicht nur deshalb ist<br />
der 48-Jährige längst nicht mehr unumstritten.<br />
Bei Teilen der Fans sieht<br />
er sich heftiger Kritik ausgesetzt,<br />
auch in der Führungsetage wird die<br />
Arbeit des Fußballlehrers zunehmend<br />
argwöhnischer betrachtet.<br />
Manager Ivica Grlic stärkte dem<br />
Coach jedoch demonstrativ den Rücken:<br />
„Die Frage nach dem Trainer<br />
gibt es bei uns seit dem 2. Spieltag.<br />
Gino kann die Tore nicht schießen,<br />
er genießt unser Vertrauen.“ Da sich<br />
weiteres personelles Nachlegen aus<br />
finanziellen Gründen ohnehin ausschließt,<br />
muss in der vorhandenen<br />
Kaderkonstellation schnellstmöglich<br />
gepunktet werden. Klappt das<br />
nicht, steht beim MSV alles auf dem<br />
Prüfstand. THOMAS TARTEMANN