Kicker 070-2015
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38 BUNDESLIGA<br />
FC Schalke 04 –<br />
SV Darmstadt 98<br />
Fährmann (2,5)<br />
Aufgrund von technischen Problemen beim Datenanbieter<br />
gibt es zum Spiel FC Schalke 04 gegen SV Darmstadt 98<br />
keine a Angaben zur Laufleistung.<br />
1:1 (0:1)<br />
Trainer: Breitenreiter<br />
Junior Caicara (4,5) Matip (3) Neustädter (3,5) Aogo (4)<br />
Geis (3,5) Höger (4)<br />
Choupo-Moting (3,5) Draxler (2,5)<br />
di Santo (4) Huntelaar (4,5)<br />
Stroh-Engel (4,5)<br />
Rausch (2,5) Vrancic (4,5) Heller (2,5)<br />
Gondorf (3,5) Niemeyer (3)<br />
Holland (4) Caldirola (3,5) Sulu (2,5) Garics (3)<br />
Trainer: Schuster Mathenia (2,5)<br />
Eingewechselt: 73. Meyer (–) für di Santo, 80. Sané (–) für Höger – 50. Sailer (4)<br />
für Vrancic, 83. Wagner (–) für Stroh-Engel, 87. Kempe (–) für Rausch – Reservebank:<br />
Gspurning (Tor), Ayhan, Kolasinac, Riether, Goretzka – Platins (Tor), Junior<br />
Diaz, Jungwirth, Rosenthal<br />
Tore: 0:1 Rausch (9., Rechtsschuss, Vorarbeit Stroh-Engel), 1:1 Draxler (47.,<br />
Rechtsschuss, di Santo) – Chancen: 5:3 – Ecken: 6:6<br />
SR-Team: Ben. Brand (Bamberg – Assistenten: Schröder, Assmuth – Vierter<br />
Offizieller: Winkmann), Note 3, gute Gesamtleistung, hätte aber Darmstadts<br />
Verschleppungs-Taktik rigoroser unterbinden müssen. – Zuschauer: 61 565 –<br />
Gelbe Karten: Draxler – Sailer, Wagner – Spielnote: 4, intensive Partie, spielerisch<br />
aber eher dürftig, viele Längen.<br />
Es berichten Oliver Bitter,<br />
%-ANALYSE Julian Franzke und Toni Lieto<br />
Nur Draxler überwindet das Bollwerk<br />
Recht sperrig kam Aufsteiger<br />
Darmstadt daher, verteidigte sein<br />
Terrain mit großem läuferischem<br />
Aufwand und dem nötigen Schuss<br />
Aggressivität, sodass Schalke,<br />
überraschend mit Höger anstelle<br />
von Goretzka, zunächst auf Granit<br />
biss. Rauschs Führung spielte den<br />
Gästen in die Karten; Darmstadt<br />
staffelte sich tief, mitunter sogar<br />
mit einer Fünferkette, wenn sich<br />
Heller weit mit zurück orientierte,<br />
setzte aber auch Nadelstiche, und<br />
Fährmann musste mit toller Parade<br />
sogar das 0:2 durch Vrancic<br />
verhindern. Die Gäste unterbanden<br />
Schalkes Flügelspiel, und in<br />
der Mitte rannte sich S 04<br />
immer wieder fest.<br />
Nach der Pause entwickelte<br />
Schalke mehr<br />
Druck, baute auf 4-2-3-1<br />
um und attackierte mit<br />
mehr Tempo, allerdings<br />
oft zu ideenlos, um den<br />
Schalke<br />
Darmstadt<br />
Ø-Note 3,6 3,3<br />
Ø-Alter 25,2 27,7<br />
Meiste Ballkontakte 99 Neustädter 42 Mathenia<br />
kompakten Defensiv-Verbund<br />
des Aufsteigers auszumanövrieren.<br />
Zudem entwickelten di Santo<br />
und Huntelaar, bestens bewacht,<br />
in vorderer Linie wenig Torgefahr.<br />
Darmstadt nutzte jede Chance,<br />
und jede Unterbrechung, um<br />
das Tempo zu verschleppen, und<br />
blieb ein unbequemer Gegner,<br />
auch als Schalke am Ende mit den<br />
eingewechselten Meyer und Sané<br />
noch offensiver wurde.<br />
FAZIT: Schalke war dem Sieg näher;<br />
Darmstadt verdiente sich den<br />
Punkt mit aufopferungsvoller<br />
Abwehrarbeit und großem Fleiß.<br />
SPIELER DES SPIELS: Auch<br />
wenn nicht alles gelang:<br />
Julian Draxler war ein Aktivposten<br />
der Schalker Offensive,<br />
mit flotten Dribblings,<br />
zudem zielsicher<br />
beim Ausgleichstor.<br />
60+40<br />
78+22<br />
78 %<br />
22 %<br />
Ballbesitz<br />
81<br />
55<br />
Gewonnene<br />
Zweikämpfe<br />
Daten: opta<br />
Schalkes Stürmerstar KLAAS JAN HUNTELAAR (32) hat<br />
seinen eigenen Rekord von 29 Saisontoren im<br />
Visier, koppelt den Erfolg aber ans gesamte Team.<br />
Bisher lief es wie am Schnürchen<br />
für Klaas Jan Huntelaar. Kein<br />
Schalker traf in den Vorbereitungstests<br />
häufiger als er, auch in<br />
den ersten beiden Pflichtspielen<br />
beim 5:0 im Pokal gegen Duisburg<br />
und beim Auswärtssieg in Bremen<br />
(3:0) war der Niederländer einer<br />
der Schützen. Niemals würde er es<br />
laut aussprechen und sich damit<br />
selbst unter Druck setzen, doch insgeheim<br />
hegt der Stürmerstar des<br />
FC Schalke 04 einen Wunsch: Er<br />
würde seine Rekordquote aus der<br />
Saison 2011/2012 gerne toppen.<br />
Die Jagd auf den eigenen Rekord<br />
ist eröffnet, mit seinen 29 Toren von<br />
einst ist der 32-Jährige treffsicherster<br />
ausländischer Schütze innerhalb<br />
einer Bundesligaspielzeit. Auch generell<br />
sei dies „eine Marke, die in<br />
der Bundesliga nicht oft erreicht<br />
wird“, sagt Huntelaar dem kicker,<br />
koppelt seinen weiteren Erfolg jedoch<br />
ans Auftreten des Kollektivs:<br />
„Wenn wir als Mannschaft gut spielen,<br />
fallen die Tore von allein.“<br />
Gut spielen? Beim Schalker<br />
Heimstart gegen den Aufsteiger<br />
SV Darmstadt 98 klappte dies nur<br />
bedingt. „Ich glaube, dass wir der<br />
Mannschaft nichts absprechen<br />
können. Sie hat versucht, spielerische<br />
Lösungen zu finden, und sich<br />
dann auch Chancen erarbeitet“, sagt<br />
Sportvorstand Horst Heldt zwar und<br />
versucht damit, die allgemeine Enttäuschung<br />
im Schalke-Lager abzufedern.<br />
Doch unterm Strich fehlte<br />
es den Königsblauen an Kreativität.<br />
Huntelaar erklärt: „Wir haben viel<br />
Druck auf den Gegner ausgeübt<br />
und gehofft, dass wir das zweite Tor<br />
machen. Nur die Lücke haben wir<br />
nicht gefunden.“<br />
Oder besser: nur äußerst selten.<br />
Ein großes Loch in Darmstadts<br />
Abwehrriegel tat sich sehr wohl<br />
auch für Huntelaar auf, doch sein<br />
Kopfball (59.) nach einer Flanke<br />
von Julian Draxler war „zu sehr in<br />
die Mitte platziert, deshalb konnte<br />
der Torwart ihn fangen“, hadert der<br />
Stürmer, dessen Einsatz wegen eines<br />
im Training erlittenen Tritts auf<br />
den Spann gefährdet schien. „Der<br />
Fuß wurde dicker und tat ein, zwei<br />
Tage weh, aus meiner Sicht war das<br />
aber nichts Großes“, beschwichtigt<br />
Huntelaar. Er stand in der Startelf –<br />
und vergab eine weitere Möglichkeit<br />
(74.). Beim 22-Meter-Freistoß<br />
von Johannes Geis prallte der Ball<br />
von der Latte zurück ins Feld, „kam<br />
aber mit viel Tempo. Ich konnte nur<br />
noch das Knie hochziehen und den<br />
Ball nicht mehr kontrolliert ins Tor<br />
spielen“, sagt Huntelaar.<br />
Historisch: Konstantin Rausch erzielt das erste BL-Auswärtstor der<br />
Lilien seit 29. Mai 1982 (damals Peter Cestonaro beim 1:6 in Gladbach).<br />
Foto: Witters