04.09.2015 Aufrufe

Kicker 070-2015

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kicker, 24. August <strong>2015</strong> 37<br />

Glücksgefühle: Hamburg feiert ausgelassen nach dem 3:2-Siegtreffer durch Johan Djourou (3.v.l.).<br />

liche Geschlossenheit, die der HSV<br />

diesmal auf den Rasen brachte, ist<br />

eine Folge davon. Freilich: Ohne<br />

das Stuttgarter Geschenk des Feldverweises<br />

wäre mutmaßlich alles<br />

Makulatur geblieben. „Da hatten<br />

wir das Quäntchen Glück“, räumt<br />

Labbadia ein. Seine Herkulesaufgabe<br />

bleibt die Vermittlung einer<br />

fußballerischen Handschrift.<br />

Die Mängel im Aufbau waren<br />

gegen Stuttgart überdeutlich.<br />

Albin Ekdal hatte zwar die meisten<br />

Ballkontakte, ließ aber gelungenen<br />

Aktionen zu oft unpräzise Abspiele<br />

folgen. Eines davon führte gar zum<br />

0:1, vorm 1:2 reagierte Ekdal zu<br />

spät gegen Passgeber Gentner. Der<br />

Schwede habe „ansatzweise gezeigt,<br />

warum wir ihn geholt haben“, sagt<br />

Labbadia. Echtes Lob für einen<br />

4,5-Millionen-Einkauf klingt anders.<br />

Auch Lewis Holtby war erneut<br />

weit davon entfernt, als Zehner das<br />

Spiel zu prägen. Und Talent Michael<br />

Gregoritsch wurde mit zahlreichen<br />

Stockfehlern zur Symbolfigur für die<br />

allgemeine Verunsicherung.<br />

Unabhängig von der tatsächlichen<br />

Leistung steht der Erfolg gegen<br />

Stuttgart immerhin für eine<br />

berechtigte Hoffnung: Frei von<br />

mentalen Blockaden werde sich der<br />

HSV auch spielerisch steigern. Ganz<br />

im Sinne von Johan Djourou, der<br />

prophezeit: „Die Bremse ist gelöst.“<br />

Foto: Inside-Picture/Sudheimer<br />

Lasogga und Djourou<br />

Labbadias Lob für<br />

Joker und Kapitän<br />

1Dass er zur Überraschung der<br />

meisten Beobachter auf die gleiche<br />

Startelf wie beim 0:5 in München<br />

setzte, sei kein spezielles Zeichen<br />

gewesen, versichert Bruno Labbadia:<br />

„Es ging um Trainingseindrücke<br />

und auch darum, was am besten<br />

gegen Stuttgart passt.“ Freilich:<br />

„Es ist gut, wenn Spieler sehen, dass<br />

sie nicht nach einem Spiel gleich<br />

wieder draußen sind. Für die Jungs<br />

dahinter ist das in dem Moment<br />

schwer, aber sie wollen es selbst<br />

umgekehrt ja auch so.“<br />

Das Konzept ging auf – nicht zuletzt,<br />

weil die Joker stachen. Speziell<br />

Pierre-Michel Lasogga, der das 2:2<br />

erzielte und das 3:2 auflegte. Den<br />

Mittelstürmer, der seinen Stammplatz<br />

an Sven Schipplock verloren<br />

hat, nahm Labbadia demonstrativ<br />

in den Arm: „Ich mag ihn, er ist ein<br />

guter Junge. Jeder Torjäger braucht<br />

Erfolgserlebnisse. Die hat er sich<br />

geholt, weil er gearbeitet hat.“ Auch<br />

Ivica Olic, Vorbereiter des 2:2, und<br />

Nicolai Müller lobt der Trainer: „Sie<br />

haben Schwung gebracht, das brauchen<br />

wir.“ Der erhoffte Fortschritt<br />

auf dem Weg zum funktionierenden<br />

Kollektiv war das allemal. Und<br />

dass just Johan Djourou mit seinem<br />

ersten Bundesligatreffer die Partie<br />

entschied, ist für Labbadia auch im<br />

Hinblick auf die viel beschworene<br />

Hierarchie bedeutend: „Er hat das<br />

Tor selbst vorbereitet und erarbeitet.<br />

Das sind die Aktionen, die man<br />

sich von einem Kapitän erhofft.“<br />

einzige Grund der bitteren Pleite – Langerak nach der Pause bereit<br />

Klein und drei weitere Verlierer<br />

Die Stars lesen das<br />

%-Sonderheft<br />

Bundesliga <strong>2015</strong>/16<br />

gewicht verloren, wird im wegweisenden<br />

Heimspiel gegen Eintracht<br />

Frankfurt am nächsten Samstag auf<br />

jeden Fall fehlen. Doch auch drei<br />

weitere der 14 im Volksparkstadion<br />

eingesetzten VfB-Spieler büßten am<br />

Samstag gegenüber den Konkurrenten<br />

an Boden ein.<br />

Zum einen Torhüter Przemyslaw<br />

Tyton. Im Auftaktspiel gegen den<br />

1. FC Köln hatte der Neuzugang<br />

aus Polen mit einer ungeschickten<br />

Aktion im eigenen Strafraum den<br />

Elfmeter verursacht, der zum 0:1<br />

führte. In Hamburg nun sah der<br />

28-Jährige beim Ausgleichstreffer<br />

zum 2:2 durch Pierre-Michel Lasogga<br />

unglücklich aus, auch wenn<br />

er dabei auf einen abgeprallten Ball<br />

reagieren musste. „Tabak“ heißt Tyton<br />

auf Deutsch übersetzt – ist der<br />

schon bald verbrannt? Der Australier<br />

Mitch Langerak, der seinen<br />

Muskelbündelriss im Oberschenkel<br />

nach der Ligapause auskuriert haben<br />

dürfte, könnte am 12. September<br />

in Berlin erstmals in dieser Saison<br />

zwischen den Pfosten stehen.<br />

Zum anderen zwei der drei Einwechselspieler:<br />

Der in der 76. Minute<br />

für Filip Kostic gekommene<br />

Carlos Gruezo ebnete dem HSV mit<br />

einer unerklärlichen Grätsche ins<br />

Nichts vor dem eigenen Strafraum<br />

zunächst den Weg zum 2:2. „Dieses<br />

Tor darf einfach nicht fallen“,<br />

wetterte Trainer Alexander Zorniger.<br />

„Im Zentrum gehst du nicht<br />

zu Boden, das ist unmöglich in so<br />

einer Situation.“ Vor dem 2:3 dann<br />

ließ der Ekuadorianer den durchgestarteten<br />

Djourou ungestört bis an<br />

den Fünfmeterraum durchlaufen –<br />

nach der Rückkehr des auch in<br />

Hamburg verletzt fehlenden Serey<br />

Dié wird Gruezo wohl erst einmal<br />

aus dem 18er-Kader verschwinden.<br />

Gleiches gilt für Timo Werner. Der<br />

lange als Supertalent gehandelte<br />

Angreifer war schon nach seiner<br />

Einwechslung im Köln-Spiel von<br />

Zorniger gerügt worden; bei seinem<br />

Kurzeinsatz in Hamburg drängte<br />

sich einmal mehr der Eindruck auf,<br />

dass der 19-Jährige den Anforderungen<br />

der Bundesliga derzeit nicht<br />

gewachsen ist.<br />

Franco di Santo:<br />

„Erstklassig, auch die<br />

vielen Statistiken! Mein<br />

Deutsch ist gut genug, um<br />

darin zu lesen.“<br />

Das neue kicker-Sonderheft<br />

Im Handel – oder gleich bestellen:<br />

Telefon 0911-216-2222

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!