Kicker 070-2015
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42 BUNDESLIGA<br />
1. FC Köln –<br />
VfL Wolfsburg<br />
1:1 (1:0)<br />
Horn (3,5)<br />
Trainer: Stöger<br />
Olkowski (4) Sörensen (2,5) Heintz (2,5) Hector (3)<br />
Wolfsburg<br />
Vogt (2) Lehmann (3)<br />
Risse (3,5) Bittencourt (3)<br />
Zoller (3) Modeste (2,5)<br />
Dost (3)<br />
De Bruyne (4,5) Kruse (5) Perisic (4)<br />
Luiz Gustavo (3) Hunt (4,5)<br />
R. Rodriguez (3,5) Klose (4) Naldo (4) Vieirinha (3,5)<br />
Trainer: Hecking Casteels (2)<br />
Eingewechselt: 68. Gerhardt (–) für Bittencourt, 81. Jojic (–) für Zoller –<br />
66. Caligiuri (–) für Hunt, 74. Bendtner (–) für Perisic, 82. Arnold (–) für Kruse –<br />
Reservebank: Kessler (Tor), Nagasawa, Svento, Finne, Hosiner – Grün (Tor),<br />
Knoche, Schäfer, Träsch<br />
Tore: 1:0 Zoller (30., Kopfball, Vorarbeit Modeste), 1:1 Bendtner (83., Rechtsschuss,<br />
Caligiuri) – Chancen: 5:3 – Ecken: 2:4<br />
SR-Team: Kircher (Rottenburg – Assistenten: R. Kempter, Schiffner – Vierter<br />
Offizieller: Hartmann), Note 2, souveräne Leistung, ging auch das zeitweise hohe<br />
Tempo ohne Probleme mit. – Zuschauer: 46 000 – Gelbe Karten: Lehmann,<br />
Vogt – Klose – Spielnote: 2, nach der Kölner Führung entwickelte sich eine rassige<br />
und intensive Partie ohne taktische Fesseln, dafür von hoher Attraktivität.<br />
%-ANALYSE<br />
Caligiuri bremst starke Kölner aus<br />
Es war ein Spiel als deutlicher<br />
Hinweis darauf, wie wenig zielführend<br />
Ballbesitzfußball und wie<br />
attraktiv Konterfußball sein kann.<br />
70 Prozent Ballbesitz verbuchte<br />
Wolfsburg, nach 60 Minuten aber<br />
hätte es 3:0 für den 1. FC Köln stehen<br />
können. Dank laufintensiven<br />
Spiels schafften es die Geißböcke<br />
immer wieder, die Lauf- und<br />
Passwege der Wolfsburger zu<br />
versperren, suchten ihrerseits<br />
mit weiten Bällen nach vorne auf<br />
den unglaublich präsenten Modeste<br />
die Chance auf den zweiten<br />
Ball oder die Verlängerung in die<br />
Spitze – mit Erfolg beim 1:0. Köln<br />
machte das Spielfeld<br />
breit, doppelte aggressiv<br />
auf den Seiten, nutzte<br />
geschickt die körperliche<br />
und geistige Schwerfälligkeit<br />
der VfL-Offensive zu<br />
gefälligen Kontern. Weder<br />
Kruse noch Perisic,<br />
Köln<br />
Wolfsburg<br />
Ø-Note 3,0 3,7<br />
Ø-Alter 24,5 26,7<br />
Teamlaufleistung (km) 118,8 113,1<br />
Laufstärkster 12,47 11,52<br />
Spieler (km) Vogt De Bruyne<br />
Es berichten Thomas Hiete,<br />
Frank Lußem und Jan Reinold<br />
Meiste Ballkontakte 58 Hector 102 R. Rodriguez<br />
Hunt oder De Bruyne entwickelten<br />
Gefahr. Der Spielfilm änderte<br />
sich mit Daniel Caligiuri. Er trieb<br />
von den Flügeln an, nun kamen<br />
Rodriguez und Vieirinha, Luiz<br />
Gustavo gewann wichtige Bälle.<br />
Der Ausgleich war Ergebnis der<br />
Steigerung und der Tatsache, dass<br />
den FC gegen die individuelle<br />
Klasse Kraft und Konzentration<br />
verließen.<br />
FAZIT: Köln ärgerte den Vizemeister<br />
mutig und laufstark , verpasste<br />
aber eine deutlichere Führung.<br />
Am Ende stand nach Wolfsburgs<br />
Aufbäumen ein gerechtes Remis.<br />
SPIELER DES SPIELS:<br />
Beim Führungstor mit<br />
Teilschuld, verhinderte<br />
Koen Casteels in der Folge<br />
gegen Zoller, Modeste<br />
und Jojic nervenstark und<br />
mutig die Niederlage.<br />
46+54<br />
30+70<br />
30 %<br />
70 %<br />
Ballbesitz<br />
57 67<br />
Gewonnene<br />
Zweikämpfe<br />
Daten: opta<br />
Die Bilanz kann sich eigentlich<br />
sehen lassen. Der VfL Wolfsburg<br />
gewann den Supercup,<br />
zog im DFB-Pokal souverän in<br />
die zweite Runde ein, steht nach<br />
zwei Spieltagen und vier Punkten<br />
auch in der Liga gut da.<br />
Das positive Gefühl, das bei<br />
dem amtierenden Vizemeister<br />
und Pokalsieger lange Zeit<br />
vorherrschte, ist jedoch irgendwie<br />
verflogen. Natürlich spielt die weiterhin<br />
ungeklärte Personalie Kevin<br />
De Bruyne dabei eine große Rolle,<br />
aber auch die arg durchwachsenen<br />
Auftritte dieser Spitzenmannschaft,<br />
von der De Bruyne nur ein Teil ist.<br />
Nachlässigkeiten haben sich eingeschlichen,<br />
Fehler, die Dieter Hecking<br />
auf die Palme bringen. „Ich<br />
weise jetzt intern schon ein paar<br />
Tage darauf hin“, betont der Trainer<br />
im Gespräch mit dem kicker und<br />
fordert: „Wir müssen schleunigst<br />
die Kurve kriegen.“<br />
Wolfsburg wankt. In Köln<br />
und auch insgesamt. Weil<br />
niemand sagen kann, wie<br />
es weitergeht. Mit oder ohne<br />
De Bruyne? Wie viele neue Spieler<br />
kommen, sollte der Topstar gehen?<br />
Fragen, die auch in der Kabine eine<br />
Rolle spielen. Der Belgier könnte<br />
nun als wunderbares Alibi für seine<br />
aus dem Rhythmus geratenen<br />
Teamkollegen dienen. „Aber das“,<br />
unterstreicht Hecking, „lasse ich<br />
nicht gelten.“<br />
Stammkeeper Benaglio kann wohl erst nach<br />
Starker Casteels: Die Zugabe<br />
1Die Folgen des Vortages waren<br />
ein wenig unangenehm. „Ein bisschen<br />
Kopfschmerzen“ verspürte<br />
Koen Casteels am Sonntag noch.<br />
In Köln war der Keeper nach einem<br />
Zusammenprall mit Simon<br />
Zoller, dessen Knie ihn nach einer<br />
Rettungstat im Gesicht erwischte,<br />
liegen geblieben. „Der Kiefer war<br />
ein bisschen schief, aber alles gut“,<br />
schildert der Torwart, der nicht nur<br />
in dieser Szene glänzend reagierte.<br />
Der neue Schlussmann, als Ersatz<br />
für die unumstrittene Nummer 1<br />
Diego Benaglio verpflichtet, hat die<br />
Erwartungen auf Anhieb erfüllt.<br />
Der Stammkeeper ist wegen Rückenproblemen<br />
außer Gefecht, Casteels<br />
sofort gefordert. „Damit hatte<br />
ich nicht so schnell gerechnet“, sagt<br />
der Belgier. Aufgeregt wirkt dieser<br />
ruhige Typ aber überhaupt nicht.<br />
Mit Ruhe und Reaktionen spielt sich<br />
der fußballerisch stark ausgebilde-