Prospekt IDEENKAPITAL Navalia 12

Steuerliche Grundlagen.
Die nachfolgende Darstellung der steuerlichen Grundlagen
enthält die wesentlichen Aspekte der steuerlichen Konzeption
und dient dazu, dem Anleger die steuerlichen Aspekte
der Beteiligung zu vermitteln. Nachfolgend wird davon ausgegangen,
dass es sich bei den Anlegern ausschließlich um
in Deutschland ansässige und damit unbeschränkt steuerpfl
ichtige natürliche Personen handelt, die ihre Beteiligungen
im steuerlichen Privatvermögen halten. Es wird jedem
Anleger empfohlen, die persönlichen steuerlichen Konsequenzen
seiner Beteiligung mit einem steuerlichen Berater
zu erörtern. Etwaige steuerliche Risiken sind auf Seite 12 f.
dargestellt. Der Anbieter übernimmt keine Zahlungen von
Steuern für den Anleger.
Nachfolgend wird die „PORT KELANG“ GmbH & Co. KG als
„Schiff fahrtsgesellschaft“ bezeichnet.
Einkommensteuer/Einkunftsart
Nach der gesellschaftsrechtlichen Konzeption der Schiff -
fahrtsgesellschaft ist jeder Gesellschafter/Treugeber durch
seine Beteiligung am Gewinn und Verlust sowie an den stillen
Reserven und durch die Einräumung von Stimm- und
Kontrollrechten unter Berücksichtigung des geltenden
Steuerrechts und der höchstrichterlichen Rechtsprechung
als Mitunternehmer im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2
EStG einzustufen und erzielt somit Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
Gewinnerzielungsabsicht
Voraussetzung für die Erzielung gewerblicher Einkünfte ist,
dass die Schiff fahrtsgesellschaft auf Betriebsvermögensmehrung,
das heißt auf Erzielung eines Totalgewinns, ausgerichtet
ist. Hierbei kommt es auf die voraussichtlich zu
erwirtschaftenden, nach § 5 EStG ermittelten Ergebnisse
der Gesellschaft unabhängig davon an, ob die Gesellschaft
zur pauschalen Gewinnermittlung nach § 5a EStG (Tonnagesteuer)
optiert.
Bei planmäßigem Verlauf können die Gesellschafter einen
laufenden entnahmefähigen Gewinn beziehungsweise ein
ihre Einlage übersteigendes Auseinandersetzungsguthaben
erwarten, sodass aus heutiger Sicht das Merkmal der Gewinnerzielungsabsicht
zu bejahen ist. Eine Fremdfi nanzierung der
Beteiligung ist nach der Konzeption nicht vorgesehen. Jedem
Anleger wird empfohlen, die steuerlichen Auswirkungen einer
etwaigen Anteilsfi nanzierung mit einem steuerlichen Berater
zu erörtern.
Steuerliche Ergebnisse/Tonnagesteuer
Die Tonnagesteuer ist eine pauschale Gewinnermittlung
für Seeschiff e, die im internationalen Verkehr eingesetzt
werden. Sie ersetzt die reguläre Gewinnermittlung durch
Betriebsvermögensvergleich. Mit der pauschalen Gewinnermittlung
sind nicht nur die laufenden Gewinne eines
Schiff sbetriebs, sondern auch ein etwaiger Gewinn aus
einer Anteilsveräußerung oder Veräußerung eines Schiff es
beziehungsweise bei einer Betriebsaufgabe im Ganzen abgegolten.
Aufwendungen in der Investitionsphase sind daher
ebenfalls mit dem pauschal ermittelten Gewinn abgegolten
und führen zu keinem steuerlichen Verlustvolumen. Ertragsteuerliche
Besonderheiten im Hinblick auf die steuerliche
Behandlung der Aufwendungen in der Investitionsphase
oder bei der Abschreibung eines Schiff es ergeben sich nicht.
Der Regelungsbereich des § 15a EStG sowie des § 15b EStG
wird nicht berührt.
Die Vorschriften zur Tonnagesteuer wurden durch das BMF-
Schreiben vom 12. Juni 2002 (BStBl I 2002, S. 614 ff .) ergänzt.
Die sich aus dem BMF-Schreiben ergebenden Erkenntnisse
wurden im Rahmen der Konzeption berücksichtigt.
Die pauschale Gewinnermittlung richtet sich nach der in
Nettotonnen ausgedrückten Größe des Schiff es. Die Anzahl
der Nettotonnen wird mit einem Staff eltarif belegt, der mit
den Betriebstagen des Schiff es multipliziert wird. Der Staff eltarif
stellt sich wie folgt dar:
■ bis zu 1.000 Nettotonnen: 0,92 EUR pro 100 Nettotonnen/
Tag
■ über 1.000 bis 10.000 Nettotonnen: 0,69 EUR pro 100 Nettotonnen/Tag
■ über 10.000 bis 25.000 Nettotonnen: 0,46 EUR pro 100 Nettotonnen/Tag
■ über 25.000 Nettotonnen: 0,23 EUR pro 100 Nettotonnen/
Tag
Für ein Betriebsjahr des MS „PORT KELANG“ mit 365 Einsatztagen
ergibt sich bei der Schiff fahrtsgesellschaft ein pauschal
ermitteltes steuerliches Ergebnis in Höhe von 39.624,40 EUR.
Wesentliche Voraussetzung für die Anwendung der pauschalen
Gewinnermittlung ist neben einer Geschäftsführung
und Bereederung des Schiff es im Inland, dass das Schiff im
internationalen Seeverkehr betrieben wird. Außerdem muss
das Schiff überwiegend in einem inländischen Seeschiff sregister
eingetragen sein. Das Führen der deutschen Flagge
ist nicht erforderlich. Schließlich ist im Jahr der Indienststellung
des Handelsschiff es gegenüber dem zuständigen
Finanzamt zu erklären, dass zur pauschalen Gewinnermittlung
nach § 5a EStG optiert werden soll. Der Antrag auf Ge-