Kompetenzentwicklung von Gruppen- und Teamsprechern
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Sprecher <strong>und</strong> gab, wenn nötig, Hinweise zur Korrektur. Der Korrekturbedarf<br />
war überraschend gering. Er erstreckte sich vor allem auf die Protokollführung,<br />
die dann gern unterlassen wurde, wenn die Gruppe eine<br />
Problemlösung <strong>und</strong> ihre Durchführung in Eigenregie beschloss.<br />
Danach wurde ein halbes Jahr lang die Arbeit der <strong>Gruppen</strong> nur anhand ihrer<br />
Protokolle <strong>und</strong> Ergebnisse verfolgt. Dann fand eine erneute Beobachtung<br />
jeweils einer Sitzung durch den Externen statt. Bis auf die oft sehr<br />
knappe Protokollführung ergaben sich kaum Beanstandungen.<br />
Nach einem weiteren halben Jahr evaluierte ein anderer externer Trainer<br />
auf Anregung der wissenschaftlichen Begleitung die Arbeit der <strong>Gruppen</strong><br />
<strong>und</strong> ihrer Sprecher. Bis auf die Tatsache, dass die <strong>Gruppen</strong> dazu tendierten,<br />
ihre eigenen Erfolge zu gering einzuschätzen <strong>und</strong> dass sie andere<br />
Protokollformulare verwendeten als der evaluierende Trainer, wurden der<br />
Projektleitung keine Defizite mitgeteilt. Oft genügten die Protokolle akademischen<br />
Ansprüchen nicht; sie vermittelten aber den betrieblichen Insidern<br />
die notwendigen Informationen.<br />
Die Projektleitung ist da<strong>von</strong> überzeugt, dass die problemorientierten<br />
90-Minuten-Schulungseinheiten, in Kombination mit einer praxisorientierten<br />
Sprecherausbildung ausreichten, um funktionierende Arbeitsgruppen<br />
zu trainieren, die auch noch nach zwei Jahren produktiv sind.<br />
Standen im Zusammenhang mit Problemlösungen fachliche Fragen zur<br />
Klärung an, so wurden die betrieblichen Spezialisten (z. B. EDV) <strong>von</strong> den<br />
<strong>Gruppen</strong> direkt oder über die Vorgesetzten hinzugezogen. Insofern wurden<br />
fachliche Kompetenzen “on the Job” erworben. Diese Prozesse<br />
wurden in der Regel <strong>von</strong> den Betroffenen selbst abgewickelt.<br />
Eines der ersten Ergebnisse der Qualitätszirkel war z. B. die Erkenntnis,<br />
dass ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> für viele Qualitätsmängel eine unzureichende<br />
Schulung neuer Mitarbeiter war. Die <strong>Gruppen</strong> kümmerten<br />
sich daraufhin sofort um eine verbesserte Unterweisung. Sie organisierten<br />
teilweise selbst Maßnahmen zum Training-on-the-Job. Wo das<br />
nicht ausreichte, meldeten sie bei der Personalleitung Schulungsbedarf<br />
an.<br />
Bei der Einführung der flexiblen Arbeitszeit zeigten sich gerade die Mitglieder<br />
der Zirkel besonders aktiv darin, ihren Kollegen das System bekannt<br />
zu machen <strong>und</strong> sie in seiner Nutzung zu schulen.<br />
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