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Kompetenzentwicklung von Gruppen- und Teamsprechern

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zeit (März bis Mai, verlängert bis August 1997) vereinbart. Bei positiven<br />

Ergebnissen sollte die Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden.<br />

In beiden Betrieben nahmen in dieser Zeit Warte-, Ausfall- <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en<br />

merklich ab. Die bei Feierabend halbfertig liegenden Aufträge verringerten<br />

sich ebenfalls. Die Mitarbeiter in den betroffenen Abteilungen<br />

zeigten sich zufrieden mit den Möglichkeiten, ihre eigenen Interessen in<br />

die Planungen einzubringen.<br />

Der Betriebsrat in Essen schloss im Oktober 1997 eine Betriebsvereinbarung<br />

ab <strong>und</strong> führte die Flexizeit offiziell ein.<br />

Der Betriebsrat in Hennef hingegen erklärte “aus prinzipiellen Gründen”<br />

(Ausbeutung der Mitarbeiter, Beschneidung der Rechte des Betriebsrats<br />

bei der Genehmigung <strong>von</strong> Überst<strong>und</strong>en) das Experiment für gescheitert,<br />

verweigerte eine Vereinbarung <strong>und</strong> zog sich de facto aus dem Projekt zurück.<br />

Es gelang nicht, den Betriebsrat zu einer neuen Diskussion zu bewegen.<br />

Die Mitarbeiter hingegen wollten die Flexizeit. Damit ergab sich in Hennef<br />

die Situation, dass nahezu alle Kollegen, auch Betriebratsmitglieder,<br />

die flexible Arbeitszeit ohne Betriebsvereinbarung innerhalb der im Vorschlag<br />

der Geschäftsführung genannten Grenzen nutzen, der Betriebsrat<br />

sich jedoch dazu nicht äußert. Auch nach der Neuwahl des Betriebsrats<br />

in 1999 hat sich an dieser Lage nichts geändert.<br />

Stand Ende 1999<br />

Die Erfahrungen sind in beiden Standorten gut. Flexizeit ist mittlerweile<br />

zu einem festen Bestandteil des Betriebsalltags geworden. Während<br />

sich die Mitarbeiter zu Beginn nur schwer mit den neuen Freiheiten arrangieren<br />

konnten <strong>und</strong> die Vorgesetzten mehr als nötig entscheiden<br />

mussten, läuft die Eigensteuerung in diesem Bereich erheblich reibungsloser.<br />

Die Mitarbeiter können sich über den Auftragsvorrat vor Ort informieren<br />

<strong>und</strong> organisieren ihre Arbeitszeiten weitgehend selbst. Da auch über Bereichsgrenzen<br />

hinweg kooperiert wird, sind diese alten Grenzen für die<br />

Betroffenen durchlässiger geworden: Der Austausch <strong>von</strong> Personal verläuft<br />

erheblich reibungsloser als zuvor. Dadurch verbesserte sich die Flexibilität<br />

des Betriebs zusätzlich.<br />

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