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Die materielle Entwicklung aus der Sicht der Unterhaltsorganisation ...

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<strong>Die</strong> <strong>materielle</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> schweizerischen Fliegertruppen<br />

<strong>Die</strong> Lagerbuchhaltung: In den 1970er-Jahren wurden<br />

hier rund 450`000 Artikel verwaltet<br />

Hier werden die Mechaniker-, Spengler-, Maler-<br />

und Sattlerkisten für die Fliegerkompanien zusammengestellt<br />

Von Stans <strong>aus</strong> wurden die Betriebe, aber<br />

auch die Truppe, mit Ersatzmaterial versorgt.<br />

Mit <strong>der</strong> „Kriegspost“ dauerte es ab<br />

und zu etwas länger, bis die Ware beim<br />

Besteller eintraf.<br />

Deshalb begannen die Betriebe Buochs,<br />

Interlaken, Payerne, Sion und Lodrino eigene<br />

Magazine mit Roh- und Kleimaterial<br />

anzulegen, geför<strong>der</strong>t durch den damals<br />

amtierenden Einkaufschef Franz Jacober,<br />

welcher gerne „Grosseinkäufe“ tätigte.<br />

In den 1970er-Jahren wurde dann <strong>der</strong><br />

Grossteil dieser „Aussenlager“, mit Ausnahme<br />

kleiner Handreserven, nach Stans<br />

überführt.<br />

Unterdessen wurde die Betriebsplanung<br />

eingeführt und die Materialbestellungen<br />

erfolgten durch die Planungsstellen <strong>der</strong><br />

Betriebe.<br />

Stans wurde so <strong>aus</strong>gerüstet, dass zum Beispiel<br />

Rohmaterial genau nach Bestellung<br />

zugeschnitten und geliefert wurde.<br />

74<br />

Was heute bestellt wurde, konnte morgen<br />

geliefert werden.<br />

Wandel in <strong>der</strong> Unterhaltsphilosophie<br />

Wurde bis jetzt nach dem Grundsatz<br />

Reparieren statt wegwerfen<br />

gehandelt, so vollzog sich mit <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> Düsenflugzeuge und <strong>der</strong>en Kauf<br />

im Ausland ein Wandel. Untereinheiten<br />

defekter Geräte wurden vorher in Spezialwerkstätten<br />

repariert und wie<strong>der</strong> in die<br />

Geräte eingebaut. Neu war die Regel, dass<br />

Untereinheiten ersetzt, aber nicht mehr<br />

repariert, son<strong>der</strong>n entsorgt wurden. Auch<br />

defekte Baugruppen wurden meistens <strong>aus</strong>gewechselt.<br />

<strong>Die</strong> Ermahnung, nach bisheriger Art zu<br />

verfahren, half wenig. Unsere Spezialisten<br />

wurden in den Herstellerwerken „umerzogen“.<br />

Es war bequemer, aber teurer und für<br />

die Herstellerwerke lukrativer.<br />

Der Bedarf an Geräten und Ersatzteilen<br />

errechnete sich etwa wie folgt:<br />

1. Grundsätzlich wurde <strong>der</strong> Bedarf für die<br />

vor<strong>aus</strong>sichtliche Nutzungsdauer des<br />

Flugzeuges berechnet.<br />

2. Weil die Flugzeuge im Ausland beschafft<br />

wurden, ging man davon <strong>aus</strong>,<br />

dass im Kriegsfall nichts mehr geliefert<br />

würde und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

dieser Typ nicht mehr in Produktion<br />

sei.<br />

3. Man liess sich vom Hersteller beraten,<br />

- welche Teile und Geräte nach wie viel<br />

Betriebsstunden zu kontrollieren sind,<br />

- welche Teile und Geräte nach wie viel<br />

Stunden ersetzt werden müssen,<br />

- welche Teile einem grossen Verschleiss<br />

<strong>aus</strong>gesetzt sind.<br />

Aus diesen Angaben liess sich <strong>der</strong> Bedarf<br />

an Baugruppen, Geräten und Einzelteilen<br />

berechnen. <strong>Die</strong>se Methode ergab in <strong>der</strong><br />

Regel enorme Summen, welche den Flugzeugkauf<br />

wesentlich verteuerten.<br />

NB: Bei <strong>der</strong> Mirage-Beschaffung wurden<br />

in „Bern“, vor <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Botschaft<br />

durch das Parlament, die Kosten für<br />

die Ersatzteile massiv gekürzt. Das war mit<br />

ein Grund zur Mirageaffäre, weil die Ersatzteile<br />

später doch beschaffen werden<br />

mussten.

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