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MMM_Dokumentation_02_017

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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />

„Positive Energie<br />

kann sich nur<br />

in Freiheit<br />

entwickeln.“<br />

ROMAN ROTH<br />

Winzer, Partner bei<br />

Wölffer Estate Vineyard<br />

„Merlot für die Wall Street: Wie ein Familienbetrieb<br />

(mit deutscher Herkunft) New York erobert“,<br />

lautete der Titel des Vortrags von Roman Roth.<br />

Der Winzer und Partner bei Wölffer Estate Vineyard<br />

sprach in München über seine Idee von Freiheit<br />

und über die Möglichkeiten, den American<br />

Dream zu leben.<br />

Der Wein schmeckt „wie abgefüllte Pornografie“<br />

schrieb die „New York Times“ über den 1997er-Merlot<br />

des Weinguts Wölffer Estate in den Hamptons. Wie<br />

man es schafft, die Öffentlichkeit und seine Kunden<br />

derart zu begeistern, davon sprach Roman Roth, der<br />

nach Winzereistationen in Deutschland, Kalifornien und<br />

Australien seit Anfang der 90er Jahre auf Long Island<br />

bei New York tätig ist.<br />

„Meine Eltern hatten eine Wein- und Getränkehandlung,<br />

eine Küferei. Ich bin also mit der Flasche aufgewachsen.<br />

Mit zarten 16 Jahren, 1982, traf ich die Entscheidung,<br />

dass das Weinmachen was für mich ist“,<br />

schildert er seine frühe Prägung, die ihn schließlich an<br />

die US-amerikanische Ostküste führte. Auf Long Island<br />

Wein anzubauen, dafür benötige man ein großes Maß<br />

innerer Freiheit, führte Roth aus, da diesem Anbaugebiet<br />

häufig große Vorurteile und Klischeevorstellungen<br />

entgegengebracht werden – auch wenn es rund<br />

400 Weinkellereien im Staat New York gibt.<br />

Wölffer startete 1992 auf Long Island. Diese wunderbare<br />

Gegend sei ein Treffpunkt für New Yorker, von Businessleuten<br />

bis zu Künstlern. In den Hamptons trifft man<br />

sich, es sei eine Gegend vergleichbar einer Kombination<br />

aus Sylt und der Côte d’Azur. Umgeben vom Atlantik<br />

herrsche ein maritimes Klima – sonnig, mit milden<br />

Wintern, spätem Frühling und einem ebenfalls späten<br />

Herbst, dem Indian Summer. „Das heißt, dass auch die<br />

Rotweine schön reifen können“, erläuterte Roth.<br />

Spitzenqualität für anspruchsvolle Kundschaft<br />

Gründer der Kellerei war Christian Wölffer. Aus Hamburg<br />

stammend sei er über Südamerika und Kanada nach<br />

Long Island gekommen. Sein besonderer Geschäftssinn<br />

und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, trafen auf<br />

Lebensfreude und Entschlusskraft. „1992, in meinem<br />

ersten Jahr, machten wir 36.000 Flaschen Wein. Aktuell<br />

sind es im Durchschnitt jährlich 720.000 Flaschen. Wir<br />

sind eine Boutiquekellerei, die nur auf Qualität baut. An<br />

der Ostküste kann man nur mit einem Spitzenprodukt<br />

erfolgreich konkurrieren, nicht mit Quantität“, fasste<br />

Roth das Konzept von Wölffer zusammen.<br />

Freiheit habe für den Erfolg eine große Rolle gespielt.<br />

Als einer der Pioniere habe man seinen eigenen Pfad<br />

wählen und einen eigenen Stil finden können. „Wir<br />

waren nicht vorbelastet von Tradition und Vergangenheit,<br />

es gab keine Richtungen oder strengen Gesetze.<br />

Weil wir so eine junge Weinregion waren, war es egal,<br />

welchen Weg man einschlug oder welchen Wein man<br />

machte, es war immer etwas Neues. Man hatte keine<br />

lokale Konkurrenz durch alteingesessene etablierte<br />

Weingüter, sondern man musste sofort und auf höchstem<br />

Niveau mit den besten Weinen der Welt konkurrieren.<br />

Und diese internationale Konkurrenz spürt man<br />

besonders in New York“, erzählte Roth.<br />

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