MMM_Dokumentation_02_017

55. MMM-KONGRESS
Im intensiven
Pausen dialog:
Haribo-Geschäfts führer
Thomas Starz (r.)
Die EU müsse wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben,
aber es habe keinen Sinn, eine wettbewerbsorientierte
Politik so weit zu treiben, dass das Fortbestehen des
Standorts EU durch innere Unruhen und Separatismus
infrage gestellt werde. Im Auseinanderklaffen der sozialen
und wirtschaftlichen Interessen sieht Clark nach eigenem
Bekunden die Frage von Leben und Tod für die EU.
„Die Europäische
Union bleibt
nach wie vor ein
unverzichtbares
politisches Projekt.“
Menschenrechte. Der Stabilisierungsfaktor, der von der
EU ausgeht, hat dazu beigetragen, den Großteil Europas
von einem Kontinent des Krieges in einen Kontinent
des Friedens zu verwandeln.“ Das seien die gezogenen
Lehren der Geschichte und Errungenschaften, an denen
wir festhalten und arbeiten müssten, wenn das
Freiheitsprojekt Europa die Herausforderungen der
Gegenwart und der Zukunft bewältigen soll.
„Warum scheiterten die europäischen Revolutionen
vom Jahre 1848? Vor allem deswegen, weil die Liberalen
und die Radikalen sich nicht über die soziale Frage
einigen konnten.“ Die soziale Frage habe die Front
der Revolution gespalten, nicht vereinigt. Die letzte
vollständig demokratische Regierung der Weimarer
Republik im Jahre 1930 sei zerfallen, so Clark, weil die
Rechtsliberalen und die Sozialdemokraten sich über die
Frage stritten, wie man eine Arbeitslosenversicherung
finanzieren sollte. Die Europäische Union bleibe nach
wie vor ein unverzichtbares politisches Projekt.
2012 habe die EU den Friedensnobelpreis erhalten.
In England hätten das viele belächelt. Er, Clark, aber
nicht. Er zitierte: „Für ihren erfolgreichen Kampf für
Frieden und Aussöhnung und für Demokratie und
97