MMM_Dokumentation_02_017
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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />
Gut gelaunt:<br />
Savencia-Deutschland-<br />
Chef Aymeric de la<br />
Fouchardière (M.) im<br />
Gespräch.<br />
„Was wäre, wenn …“ – dies seien die Fragen, die bei<br />
Google zentrale Bedeutung haben. Zum Beispiel: „Was<br />
wäre, wenn wir Internet für alle und zu jeder Zeit zugänglich<br />
und nutzbar machten? Was wäre, wenn Distanz<br />
keine Barriere darstellte, um unsere Erde zu erkunden?“<br />
Fragen mit „Was wäre, wenn“ besäßen eine unglaubliche<br />
Kraft, denn sie setzten Kreativität frei, zeigten vielleicht<br />
auch etwas Unfertiges. Aber vor allem, so ist Pferdt<br />
überzeugt, „sie geben uns Erlaubnis“. Sie drückten eine<br />
gesunde Missachtung des Unmöglichen aus. Fragen<br />
zu stellen oder etwas infrage zu stellen sei ungeheuer<br />
wichtig. Erwachsene stellten bis zu vier Fragen pro Tag,<br />
Kinder bis zu 180, so der persönliche Eindruck von Frederik<br />
G. Pferdt. „Für mich als Führungskraft ist es wichtig,<br />
nicht mit Antworten zu führen, sondern mit Fragen zu inspirieren.“<br />
Ein weiterer zentraler Punkt sei Transparenz:<br />
„Wir denken, wenn innerhalb des Unternehmens sämtliche<br />
Informationen vom Zeitpunkt ihrer Entstehung an<br />
für jeden Mitarbeiter zugänglich sind, schafft das nicht<br />
nur die Möglichkeit zur Zusammenarbeit, sondern es<br />
schafft vor allem eins – Vertrauen.“<br />
„Ja, und“ statt „Ja, aber“<br />
Man könne beobachten, dass es bei radikalen Ideen<br />
häufig reflexartige Reaktionen gebe, warum etwas nicht<br />
geht. Diese „Ja, aber“-Mentaltität müsse durch eine „Ja,<br />
und“-Mentalität ersetzt werden, die Mitarbeiter ermutigt,<br />
statt ihre Ideen im Keim zu ersticken. „Für Sie als<br />
Führungskräfte ist es wichtig, ein Signal auszusenden,<br />
um den Mitarbeitern die Freiheit zu geben, genau diese<br />
Idee in die Realität umzusetzen. „Und ich garantiere<br />
Ihnen, nach vier Wochen, vielleicht auch nach sechs Monaten<br />
oder einem Jahr, kommt genau die gleiche Person<br />
wieder an Ihre Tür. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten:<br />
Die erste ist, sie entschuldigt sich, weil die Idee nicht<br />
funktioniert hat.“ Und die einzige Antwort darauf müsse<br />
lauten: „Fantastisch, was hast du daraus gelernt?“ Oder<br />
die Person käme an die Tür und sagte: „Es hat funktioniert.<br />
Ich habe es geschafft.“ Auch hier lautete die<br />
Antwort: „Fantastisch, was hast du dabei gelernt?“<br />
„Erwachsene stellen bis<br />
zu vier Fragen pro Tag,<br />
Kinder bis zu 180.“<br />
Eine Ja-und-Denkweise schaffe eine optimistische<br />
Kultur, und Optimismus sei ein wichtiger Wegbereiter<br />
für Innovation. Auch wenn ein Vorschlag oder eine<br />
Idee nicht umgesetzt werde, sei es ein gutes Gefühl,<br />
wenn der Beitrag wertgeschätzt werde. Die Menschen<br />
fühlten sich ermutigt. Es gehe darum, diese Art des<br />
Denkens zu fördern, denn die Geschichte zeige, dass<br />
Unternehmen, die kein neues Denken erlauben, von der<br />
Bildfläche verschwinden. Pferdt: „Wir wollen schnell<br />
großartige Ideen haben, gleich verstehen, was funktioniert<br />
und was nicht. Wir wollen nicht scheitern, wir<br />
wollen lernen. Und durch Experimentieren kann man<br />
Antworten auf sehr viele Fragen finden, die am Anfang<br />
einer Idee stehen.“<br />
In den vergangenen drei Jahren habe Google 280 Teams<br />
untersucht, um festzustellen, was ein erfolgreiches,<br />
innovatives Team von einem nicht erfolgreichen, nicht<br />
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