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MMM_Dokumentation_02_017

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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />

Aufgabe, den Tischnachbarn<br />

bildlich zu<br />

skizzieren: Die Präsidiumsmitglieder<br />

Mariann<br />

Wenckheim (20.20 Ltd., l.)<br />

und Markus Kaser<br />

(INTER SPAR Österreich)<br />

haben offensichtlich<br />

Freude bei der Aufgabe.<br />

innovativen Team unterscheidet. Dabei hätten sie nur<br />

einen Faktor gefunden, der den Unterschied mache. Es<br />

sei „sociological safety“, psychologische und emotionale<br />

Sicherheit, die den Menschen erlaube, nicht nur<br />

Neues zu denken, sondern auch Fehler zu machen und<br />

dabei das Gefühl zu haben, dass sie in einer sicheren<br />

Umgebung seien, weil die Position, Beförderung, das<br />

Gehalt, die Karriere nicht auf dem Spiel stehe. „Wenn<br />

Sie möchten, dass Ihre Teams Neues nicht nur denken,<br />

sondern konkret ausprobieren und beginnen, zu experimentieren,<br />

geben Sie ihnen genau diese psychologische<br />

und emotionale Sicherheit, dass sie Risiken eingehen<br />

können und dass Fehler machen okay ist“, erläuterte<br />

der Innovations-Experte.<br />

Nutzer im Fokus haben und Forschergeist<br />

behalten<br />

Doch alles laufe ins Leere, wenn Unternehmen ihre<br />

Kunden aus dem Blickfeld verlieren. Sich in einen anderen<br />

hineinzuversetzen und zu ergründen, welche<br />

Bedürfnisse er habe, welche Produkte und Lösungen<br />

er brauche, sei essenziell.<br />

Pferdt erzählte, dass er niemals denselben Weg zweimal<br />

fahre, nie zweimal in dasselbe Hotel oder Restaurant<br />

gehe. Für ihn sei das ein wichtiges Prinzip, um sich<br />

auf Neues einlassen zu können. Diesen Forschergeist<br />

würden viele Unternehmen im Laufe der Jahre verlieren.<br />

Es könne passieren, dass man einfach an dem festhalte,<br />

was funktioniert und bekannt sei. Das Problem dabei<br />

sei, dass viele Gewohnheiten auf Erfolgen der Vergangenheit<br />

basierten. Und das, was in der Vergangenheit<br />

funktioniert habe, funktioniere unter Umständen in<br />

der Zukunft nicht länger. Seine Empfehlung: „Wenn Sie<br />

nach der nächstgrößeren Idee suchen oder vielleicht<br />

Ihre Unternehmenskultur innovativer gestalten wollen,<br />

müssen Sie mit Gewohntem brechen. Sie müssen ein<br />

Erforscher sein. Und Erforscher benötigen zwei Dinge,<br />

eines davon ist kreative Freiheit.“ Eine Option sei die<br />

Extrazeit während des Arbeitstages. Google nutze die<br />

„Zwanzig-Prozent-Zeit“: Ein Tag pro Woche, an dem sich<br />

die Mitarbeiter persönlichen Projekten widmen können.<br />

„Im Jahr 2015 haben dabei 14.500 Google-Mitarbeiter<br />

aus über 70 Büros an 800 Projekten teilgenommen. Da<br />

war alles dabei von ehrenamtlicher Arbeit an lokalen<br />

Schulen über Programmierung für humanitäre Zwecke<br />

bis hin zur Unterstützung von Kriegsveteranen bei der<br />

Erstellung ihrer Lebensläufe.“ Die zweite Sache, die ein<br />

Erforscher brauche, sei physische Freiheit, einen speziellen<br />

Raum, in dem man der Kreativität freien Lauf<br />

lassen könne.<br />

Pferdts Rat zum Ende des Vortrags: „Es kann passieren,<br />

dass Ihnen Leute in Ihrem Unternehmen sagen:<br />

‚Wir können das nicht. Wir können das nicht tun, weil …<br />

Weil wir ein verarbeitendes Unternehmen sind, weil wir<br />

starken Regulierungen unterworfen sind, weil wir nicht<br />

im Silicon Valley sind.‘ Die Suche nach Ausreden bringt<br />

nicht voran. Also finden Sie nur einen Grund, um eine<br />

freiheitliche, innovative Kultur zu schaffen und neues<br />

Denken zum Standard zu machen, und gehen Sie dann<br />

Schritt für Schritt weiter. Wenn Sie Menschen Freiheiten<br />

geben, dann werden sie Sie positiv überraschen.“<br />

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