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MMM_Dokumentation_02_017

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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />

„Das Ende<br />

der Freiheit,<br />

langweilen<br />

zu dürfen.“<br />

PROF. JEAN-REMY<br />

VON MATT<br />

Mitbegründer der Agentur<br />

Jung von Matt<br />

Jean-Remy von Matt gilt als der profilierteste<br />

Werber Deutschlands. In seinem Vortrag auf dem<br />

<strong>MMM</strong>-Kongress erläuterte er dem Auditorium in<br />

einem kurzweiligen Beitrag, welche Möglichkeiten<br />

und welche neuen Freiheiten die digitale Revolution<br />

für die Kommunikation eröffnet und was gute<br />

Kommunikation heute ausmacht. Für Marken gebe<br />

es auf diesem Feld drei Optionen: „Unterhalten,<br />

unterstützen, untergehen“, unterstrich der gebürtige<br />

Belgier und Mitbegründer der Agentur Jung<br />

von Matt.<br />

„Nichts ist tödlicher als Langeweile“, so die Auftaktthese<br />

von Jean-Remy von Matt. Zeit sei heute für viele<br />

das kostbarste Gut. Deshalb könnten Werber heute<br />

nur die Aufmerksamkeit des Verbrauchers gewinnen,<br />

wenn sie sein Interesse weckten, ihm etwas gäben.<br />

Die digitale Revolution habe den Mediennutzer zu einem<br />

freien Menschen gemacht. Genüsslich könne er<br />

sich sein Menü zusammenstellen und herauspicken,<br />

was ihm gefällt, was ihn interessiert. Genauso könne<br />

er löschen oder wegwischen, was ihn langweilt. Doch<br />

nicht nur den Kunden, auch den Marketing-Fachleuten<br />

habe die digitale Revolution neue Freiheiten eröffnet.<br />

Mit innovativen Technologien biete sie neue Chancen,<br />

Kaufprozesse vorzubereiten und Kundenbeziehungen zu<br />

vertiefen. „Eine Freiheit hat sie uns allerdings für immer<br />

genommen, nämlich die Freiheit, langweilen zu dürfen“,<br />

untermauerte von Matt den Titel seines Vortrags.<br />

Von Gutenberg zu Zuckerberg<br />

Als Angela Merkel vor Jahren das Internet als Neuland<br />

bezeichnet hat, habe sich die Netzgemeinde hysterisch<br />

entrüstet. Doch die Kanzlerin hatte damals wie heute<br />

recht, betonte der Werbeprofi, denn das Internet erfülle<br />

alle Kriterien eines neu zu entdeckenden Landes.<br />

„Neuland“ sei Internet deshalb, weil Medien, Industrie,<br />

Werbung, Politik, vor allem auch Gesetzgebung noch<br />

nach dem idealen Weg suchten. Nichts sei konsolidiert<br />

und vieles noch nicht vorhersehbar.<br />

Die Zeitachse in der Geschichte der Kommunikation habe<br />

zwei Peaks: Einen vor fünfhundert Jahren, als Gutenberg<br />

mit seiner Erfindung des Buchdrucks geistige Inhalte<br />

zum Massenartikel gemacht habe, und einen, als Facebook-Gründer<br />

Mark Zuckerberg – stellvertretend für<br />

das soziale Internet – Inhalte omnipräsent und interaktiv<br />

zugänglich gemacht habe. „Diese zwei Innovationspeaks<br />

haben Kommunikation revolutioniert.“ Die Erfindungen<br />

dazwischen – Telefon, Radio und Fernsehen – hätten<br />

eine weit weniger disruptive Wirkung gehabt.<br />

Drei Investment-Tipps<br />

Im Folgenden riet von Matt zu drei aus seiner Sicht<br />

wichtigen Investitionen:<br />

1. „Investieren Sie in Ihren Kunden, denn er ist jetzt<br />

nicht mehr nur Käufer, er ist ein Medium geworden,<br />

ein wichtiger Multiplikator. Machen Sie ihn zu einem<br />

Markenbotschafter, denn ein Heer von Markenbotschaftern<br />

wirkt nicht nur wie ein zweiter Außendienst,<br />

sondern auch wie ein Schutzwall beim Shitstorm, weil<br />

dieses Heer Ihre Marke verteidigen wird.“<br />

2. „Investieren Sie in Ihre Marke, denn nichts reduziert die<br />

Komplexität in einer undurchsichtigen Welt effizienter<br />

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