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MMM_Dokumentation_02_017

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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />

Auf einer Wellenlänge:<br />

Stephan Füsti-Molnár<br />

(l.), General Manager<br />

Germany Henkel Waschund<br />

Reinigungsmittel,<br />

und dm-Geschäftsführer<br />

Christoph Werner, der mit<br />

seinem inhaltsstarken<br />

Kongress-Beitrag auf<br />

positive Resonanz stieß.<br />

Lebensmitteleinzelhandel eine große Konzentration.<br />

Es gebe eine enorme Konsolidierung und damit einen<br />

enormen Zuwachs der Unternehmensgrößen mit Umsätzen<br />

im Milliardenbereich. Diese Größe versetze die<br />

Handelsunternehmen in die Lage, Dinge durchzusetzen.<br />

Die Größe habe aber auch ihren Preis: zunehmende<br />

Unbeweglichkeit der Organisation und Veränderungsresistenz.<br />

Antifragil: Unter Stress zu besseren<br />

Ergebnissen kommen<br />

Die Unternehmen müssten diese Flexibilität und<br />

Handlungsfähigkeit aber gerade jetzt kultivieren,<br />

wo die Gewitterwolken der Veränderung aufziehen –<br />

durch die auch im Handel einsetzende Digitalisierung.<br />

Was bedeutet der Online-Handel? Wie müssen sich<br />

große Unternehmen wie dm darauf einstellen?, stellte<br />

Christoph Werner seine Fragen in den Raum. Die Einkaufsfrequenz<br />

in den Innenstädten nehme bereits ab.<br />

Erfolgreiche Händler wie Butlers verschwänden vom<br />

Markt. Die zentrale Frage laute daher: „Mit welcher<br />

Vorgehensweise können wir die Veränderungswilligkeit<br />

und auch die Initiativkraft in Unternehmen aktivieren?<br />

Welche Konzepte haben wir dafür?“<br />

Hilfreiche Antworten biete das Buch „Antifragilität“<br />

von Nassim Taleb, der auch das Buch „Der Schwarze<br />

Schwan“ verfasst hat. Was Antifragilität konkret<br />

bedeutet, machte Christoph Werner anhand eines<br />

Beispiels deutlich: Weingläser zerbrechen bei unsachgemäßem<br />

Transport. Sie sind fragil. Ein Metallblock<br />

hingegen bleibt auch, wenn er Stress ausgesetzt<br />

ist, unverändert – aufgrund seiner Robustheit. Anti-<br />

fragilität sei mehr als Resilienz oder Robustheit. Das<br />

Resiliente, das Widerstandsfähige widerstehe Schocks<br />

und bleibe gleich; das Antifragile werde besser.<br />

Individuell und dezentral wirken<br />

„Wie muss ein Unternehmen aussehen, damit es unter<br />

Stress besser wird?“ Genau diese Frage muss uns<br />

beschäftigen: Wie müssen Organisationen aufgestellt<br />

sein, damit sie unter dem Stress der Dynamik in dem<br />

Umfeld, in dem sie wirksam sind, besser und nicht<br />

schlechter werden?“ Hier komme der Unterschied zwischen<br />

agil und antifragil zum Tragen: „ Agil kann man<br />

sein, indem man die Dinge schnell verändert. Agilität<br />

können Sie auch noch in gewisser Weise anweisen, aber<br />

Antifragilität können Sie nicht mehr anweisen. Letzten<br />

Endes geht es ja um Lernfähigkeit“, erläuterte Werner<br />

und fuhr fort: „Wenn das Meisterprinzip aus dem<br />

Zentrum gewirkt hat, dann muss das neue Prinzip der<br />

Antifragilität eigentlich aus der Peripherie wirken.<br />

„Was bedeutet der<br />

Online-Handel?<br />

Wie müssen sich große<br />

Unternehmen wie dm<br />

darauf einstellen?“<br />

Es muss auf die Fähigkeit der Einzelnen in der Organisation<br />

setzen, mitzudenken, die Dinge voranzutreiben,<br />

das Wesentliche erkennen zu können. Wenn das<br />

Meisterprinzip die Dinge vorgeben möchte, setzt das<br />

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