MMM_Dokumentation_02_017
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55. <strong>MMM</strong>-KONGRESS<br />
Ludwig Erhard, der Vater der sozialen<br />
Marktwirtschaft, versöhnte die<br />
Wirtschaftsordnung mit der Freiheit.<br />
Rechts: Das Wappen von Stanford<br />
mit dem kraftvollen Satz „Die Luft der<br />
Freiheit weht“.<br />
Und damit komme ich zu meinem zweiten Punkt<br />
und einem Mann, der optisch vielleicht nicht ganz so<br />
reizvoll wie die eben gezeigte Dame ist, aus ökonomischer<br />
Perspektive aber umso mehr: Ludwig Erhard,<br />
dessen Buch „Wohlstand für alle“ vor 60 Jahren erschienen<br />
ist.<br />
Er, der Vater des Wirtschaftswunders und der sozialen<br />
Marktwirtschaft, schaffte es, unsere Wirtschaftsordnung<br />
mit der Freiheit zu versöhnen.<br />
Für ihn war die Marktwirtschaft immer eine der Gesellschaft<br />
verpflichtete Marktwirtschaft, nicht nur<br />
ein System, das auf das freie Spiel der Kräfte setzt.<br />
Erhard wusste: Unternehmertum braucht Freiheit,<br />
Wohlstand entsteht nur durch Freiheit. Aber er<br />
machte auch deutlich, dass Verantwortung und Freiheit<br />
immer Hand in Hand gehen müssen.<br />
Eines seiner bekannten Zitate lautet: „Eine Freiheit,<br />
die nicht um das Ganze weiß, eine Freiheit, die sich<br />
nur an individuellen, egoistischen Interessen ausrichtet<br />
und dafür womöglich auch noch staatlichen<br />
Schutz und Duldung fordert, wird zu einem Zerrbild<br />
des höchsten Wertes.“<br />
Die Pfeiler der sozialen Marktwirtschaft haben in<br />
den vergangenen Jahren Risse bekommen – Marcel<br />
Fratzscher wird darauf später noch eingehen.<br />
Hierfür gibt es viele Gründe, das Fehlverhalten in<br />
manchen Management-Etagen ist einer davon.<br />
Sie kennen die Beispiele, die alle eines gemeinsam<br />
haben – sie missachten das Grundprinzip unseres<br />
Wirtschaftssystems: die Verbindung aus Handeln<br />
und Verantwortung, aus Risiko und Haftung.<br />
„Erhard wusste:<br />
Unternehmertum<br />
braucht Freiheit,<br />
Wohlstand entsteht nur<br />
durch Freiheit.“<br />
Hier täte es manchem gut, einen Blick auf die<br />
<strong>MMM</strong>-Mitgliedsunternehmen zu werfen, der überwiegende<br />
Teil davon in Familienhand: Denn Sie,<br />
verehrte Mitglieder, wissen, was es heißt, Tag für<br />
Tag Freiheit in Verantwortung zu leben – für Ihre<br />
Firma, Ihre Mitarbeiter, Ihre Geschäftspartner und<br />
Ihre Kunden.<br />
In diesem Sinne gilt es, die soziale Marktwirtschaft<br />
wiederzubeleben, sie weiterzuentwickeln und sie für<br />
die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sattelfest<br />
zu machen.<br />
Und damit komme ich zum dritten Punkt meiner<br />
Ausführungen und möchte Ihnen etwas zeigen, was<br />
ich selbst erst kürzlich entdeckt habe: Es ist das<br />
Wappen von Stanford, der amerikanischen Eliteuniversität,<br />
das ich rein zufällig näher betrachtet habe,<br />
weil unser Beirat Prof. Hüther jüngst eine Gastprofessur<br />
dort wahrgenommen hat.<br />
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