Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka
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Busfahrer nach Ende der Seereise in<br />
Angerburg, mit dem berühmten 4-<br />
Gänge-Menü!<br />
Gestärkt setzten wir unsere Rundreise<br />
nach Steinort fort, zu dem großen<br />
Anwesen der gräflichen Familie „von<br />
Lehndorff", das schon seit 1422 in<br />
Familienbesitz ist. Im zweiten Weltkrieg<br />
ist dieser gesamte Gebäudekomplex<br />
nicht zerstört worden. Heute<br />
findet man den gesamten Besitz an<br />
vielen Stellen mit seinen großen<br />
Parkanlagen und Baumalleen in nicht<br />
gutem Zustand vor. Wo ist Preußens<br />
Glanz und Gloria geblieben? - Über<br />
Rhein ging es wieder zurück nach Johannisburg.<br />
Zum Wildschweinessen in die<br />
Rominter-Heide<br />
68<br />
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Eine Tagesfahrt in den südlichen Teil<br />
der Rominter-Heide, für uns noch zugänglich,<br />
stand auf dem Programm.<br />
Die Reise barg für die Reisegruppe<br />
eine große Überraschung in sich. Alle<br />
waren nun gespannt, was sie dort<br />
erwartete. In Plautzkehmen, vor Goldap,<br />
empfing uns der Rominter-Park-<br />
Direktor, und weiter ging es noch 6<br />
km in den Wald hinein. An einer<br />
Wendestelle ging es dann noch 600<br />
m zu Fuß auf einem Spaziergang weiter<br />
zu einem Gedenkstein, der an die<br />
Jagdfreudigkeit von Kaiser Wilhelm<br />
II. erinnerte und den 2.000 Rothirsch<br />
von 14 ungeraden Enden erlegte; so<br />
war es auf dem Kaiserstein eingemeißelt.<br />
Unser Jäger, Theo Simanski,<br />
blies an dieser Stelle nochmals alle<br />
Jagdsignale, ein feierlicher Moment<br />
für alle "Jagdteilnehmer". Zum Abschied<br />
wurden unsere beiden Waidmänner<br />
mit einem Eichenzweig an<br />
der Jagdmütze geschmückt.<br />
Es ging dann wieder mit dem Bus zurück<br />
zu einem nahegelegenen Grillplatz.<br />
Auf dem Speiseplan stand<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
„Wildschweinbraten". Aber nun kam<br />
was! Der Parkdirektor teilte uns sehr<br />
betroffen mit, dass es keinen Wildschweinbraten<br />
gibt, weil der Jäger,<br />
der die wilde Sau schießen sollte,<br />
vorher nach Russland aufgebrochen<br />
war, um dort zu jagen! Als Ersatz<br />
wurden dicke Bratwürste, die vom<br />
Grill schon von weitem dufteten, mit<br />
Bigosch oder Brot und würzigem Bier<br />
dazu, von den Waidmännern angeboten!<br />
Alle ließen sich den Ersatz-<br />
Wildschweinbraten gut schmecken.<br />
Es wurden Jagd- und Waldlieder gesungen,<br />
begleitet von der Mundharmonika-Spielerin<br />
Auguste Reuter und<br />
dem Jagdhornbläser Theo Simanski.<br />
So langsam ging auch unser Jagdausflug<br />
in die Rominter-Heide seinem<br />
Ende zu und alle nahmen schweren<br />
Herzens Abschied.<br />
Für den nächsten Tag stand wieder<br />
eine Seereise vor uns. Von Niedersee<br />
ging es über den 16 km langen Beldahnsee,<br />
mit einem Schlenker in den<br />
Spirdingsee, dem größten See der<br />
masurischen Seenplatte, nach Nikolaiken,<br />
verbunden mit Bernstein/Klunker-Kauf,<br />
Besuch beim<br />
Stinthengst, dem König aller Fische<br />
hier, und - das darf nicht fehlen:<br />
„Fischessen der verschiedensten Sorten".<br />
Beim Staken auf der Krutinna,<br />
einem naturbelassenen Fluss mit<br />
kristallklarem Wasser, konnte man<br />
noch die Seele baumeln lassen.<br />
Die Masurenrundfahrt war am nächsten<br />
Tag eingeplant. Von Johannisburg<br />
ging es über Lyck nach Bartossen mit<br />
Besuch der großen Kriegsgräbergedenkstätte<br />
aus dem 1. und 2. Weltkrieg,<br />
und weiter über Arys und<br />
Sensburg nach Rastenburg in den 2,5<br />
qkm großen Komplex der „Wolfsschanze"<br />
mit ausführlicher objektiver<br />
deutscher Führung durch dieses Areal.