Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka
Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Wir suchten weiter und gelangten an<br />
der linken Uferseite des Flusses an<br />
einen Drahtzaun. Der Blick auf den<br />
ehemaligen Schlossplatz war versperrt.<br />
Dahinter wucherte wildes<br />
Gras, und kein Haus stand da.<br />
So gelangten wir an der ehemaligen<br />
Post vorbei und dem ehemaligen<br />
Pfarrhaus, wo Gisela Droysen mit Eltern<br />
und Bruder gelebt hatte. Gleich<br />
daneben steht die ehemalige Graf-<br />
Yorck-Schule, die auch wieder eine<br />
Schule ist. Unser Interesse an ihr war<br />
groß, hatte ich doch als Erste am<br />
19.3.1941 an der Oberschule für<br />
Jungen das offizielle Abitur gemacht,<br />
denn die Jungen hatten sowohl im<br />
Herbst 1939 als 1940 das Notabitur<br />
erhalten.<br />
Es war um die Mittagszeit, Kinder<br />
und Erwachsene hielten sich auf dem<br />
Schulhof auf. Daher gingen wir in die<br />
Schule hinein. Eine Frau, die wir trafen,<br />
holte sofort jemanden, der uns<br />
verstand. Auf diese Weise kamen eine<br />
Lehrerin nach der anderen und<br />
sogar die Direktorin Frau Krystyna<br />
Kamka.<br />
Schüler in der Graf-Yorck-Schule<br />
Uns wurde alles gezeigt, was ich sehen<br />
wollte, die Klassen, wo wir Physik<br />
hatten, die Aula, wo die Prüfung<br />
stattgefunden hatte. Alles waren jetzt<br />
Klassenzimmer. Sobald wir in einer<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
Klasse erschienen, standen die Kinder<br />
auf und begrüßten uns mit einem<br />
freundlichen „Guten Tag”. Es berührte<br />
mich sehr. Meine letzte Klasse, wo<br />
ich nach der Unterrichtsstunde erfuhr,<br />
dass nächsten Tag die Prüfung<br />
sein wird, ist heute die Bibliothek.<br />
Lehrerinnen in der Graf-Yorck-Schule<br />
Danach lud uns die Direktorin zu einem<br />
kleinen Imbiss in ihr Arbeitszimmer<br />
ein, wo einige der Lehrerinnen<br />
abwechselnd dabei waren und<br />
unterhielten uns in Englisch. An diese<br />
herzliche harmonische Atmosphäre<br />
denke ich gern zurück.<br />
Wieder auf der Straße gingen wir am<br />
Verwaltungsgebäude der Stadt vorbei<br />
und erreichten die mit einer andren<br />
Schule bebaute Stelle, wo unser,<br />
Koslowskis und Denzers Häuser gestanden<br />
hatten. Das war ein erhebender<br />
Moment für meine Begleitung.<br />
Viele Fragen wurden gestellt. Wo fing<br />
unser Haus an, wie groß ist es gewesen<br />
usw.? Es kostete viel Kraft, uns<br />
von dem Platz loszureißen und weiterzugehen.<br />
Nach diesem ereignisreichen Tag<br />
folgte der nächste. Frau Mira Kreska<br />
gab uns die Ehre, den Dolmetsch zu<br />
übernehmen, weil wir den ehemaligen<br />
Bauernhof meiner Großeltern in<br />
Maldaneien besichtigen wollten.<br />
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