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Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

EINE FAHRT IN DIE HEIMAT<br />

NACH BIALLA, MIKUTTEN<br />

UND FLOCKAU<br />

von Horst Czwikla, Lehrte<br />

!m September 2008 bin ich mit meiner<br />

Frau für acht Tage nach Ostpreußen<br />

gefahren. Viele Jahre vorher hatten<br />

wir uns das immer vorgenommen.<br />

Es war eine Busreise und führte<br />

uns über Stettin und Danzig nach Ortelsburg.<br />

Es war einfach wunderbar<br />

durch diese herrlichen Landschaften<br />

zu fahren. Jeden Tag haben wir viele<br />

Ausflüge gemacht. wie es auf diesen<br />

organisierten Reisen so üblich ist. Wir<br />

haben gestaunt, wie schön die Innenstädte<br />

z. T. wieder hergerichtet sind.<br />

Ehemalige Bäckerei Engler in Bialla<br />

(Gehlenburg)<br />

Aber unser Hauptanliegen war natürlich,<br />

in mein ehemaliges Heimatdorf<br />

zu fahren (Mikutten und Bialla / Kreis<br />

Johannisburg). Wir haften uns dafür<br />

einen Vormittag freigehalten (viel zu<br />

wenig). In unserem Hotel in Ortelsburg<br />

war eine polnische Angestellte,<br />

die gut deutsch sprach und uns mit<br />

ihrem PKW gefahren hat. Den ersten<br />

Stopp machten wir in Bialla/Gehlenburg.<br />

Meine Großmutter<br />

mütterlicherseits, Amalie Engler, hatte<br />

mit ihrem Mann eine Bäckerei und<br />

Konditorei am Marktplatz. Wenn ich<br />

Weihnachten bei ihr war, konnte ich<br />

aus dem Fenster immer den großen<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

Tannenbaum auf dem Marktplatz sehen.<br />

Meine Oma blieb in der Heimat<br />

und soll nach unserer Flucht von den<br />

Nazis in ihrem Garten erschossen<br />

worden sein, weil sie immer den Juden<br />

geholfen hatte. Das Haus haben<br />

wir noch gut erhalten vorgefunden,<br />

es ist jetzt eine Apotheke darin.<br />

Die Fahrt ging weiter nach Mikutten.<br />

Es war etwas schwierig zu finden, da<br />

es sehr abgelegen liegt. Es sind noch<br />

ca. vier Höfe vorhanden. Unseren<br />

ehemaligen Hof habe ich auch dann<br />

sofort entdeckt. Das Wohnhaus steht<br />

nicht mehr, der neue Besitzer hat<br />

sich an gleicher Stelle ein neues erbaut.<br />

Aber der schöne kleine Dorfteich,<br />

den ich in so guter Erinnerung<br />

habe (ob im Winter oder im Sommer),<br />

ist immer noch sehr gepflegt<br />

vorhanden. Leider durften wir auf unserem<br />

Hof keine Fotos machen und<br />

wurden auch sonst mehr oder weniger<br />

vom Hof gewiesen. Ein netter<br />

Nachbar hatte dieses beobachtet,<br />

und er bat uns auf seinen Hof. Dort<br />

haben wir mit Hilfe unserer Dolmetscherin<br />

noch einiges fragen können.<br />

Dann fuhren wir zurück und hatten<br />

auf unserer Wegekarte entdeckt,<br />

dass zwischen Bialla und Johannisburg<br />

das ehemalige „Gut Eichental"<br />

(Kallischken, ab 1938 Flockau) eingezeichnet<br />

ist. Mein Vater, Walter<br />

Czwikla, hat oft von seinem Vetter<br />

Rudolf Czwikla gesprochen, und ich<br />

weiß aus Erzählungen meiner Eltern<br />

von einem Besuch bei diesen Verwandten.<br />

Neugierung geworden baten wir unsere<br />

Fahrerin, doch noch dort einen<br />

Abstecher zu machen. Was wir dann<br />

entdeckten, war wirklich sehenswert<br />

und erstaunlich. Wir standen vor einem<br />

großen restaurierten Gebäude,<br />

das inmitten eines schönen Parks<br />

liegt. Wir gingen die Auffahrt und die<br />

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