Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Im Jahr 1720 den 7. Januar wurde<br />
ein dicht am Rathhause gelegenes<br />
Haus durch eine Feuersbrunst eingeäschert;<br />
jenes aber nebst dem von<br />
der andern Seite daran stehenden<br />
Hause, bleiben unversehrt.<br />
Im Jahr 1728 den 29. Julii war gegen<br />
die Nacht ein erschröckliches Ungewitter,<br />
welches allhier an zweenen<br />
Orten Schaden that. Ein Strahl fuhr in<br />
das Thürmchen, worinnen die Sturmglocke<br />
hing und zerschmetterte dasselbe<br />
nebst der Glocke. Ein anderer<br />
zündete eine Scheune außer der<br />
Stadt und legte sie nebst einigen andern<br />
anstoßenden in die Asche. Man<br />
hat davon dieses Chronodistichon:<br />
eX coe Lo tetJgit DeVs horrea fVLMIne<br />
saeVo. 1728.<br />
Im Jahr 1731 den 25. Julii hatte man<br />
abermal ein heftiges und drey Stunden<br />
unter beständigem Blitzen und<br />
den härtesten Donnerschlägen dauerndes<br />
Ungewitter, welches zwar die<br />
Stadt verschonete, aber in verschiedenen<br />
umher liegenden Dörfern Häuser<br />
ab-brannte.<br />
Im Jahr 1734 den 9. October entstand<br />
durch Verwahrlosung eines Reiters,<br />
der beim Lichte Häcksel geschnitten,<br />
und da er sich niedergeleget,<br />
selbiges auszulöschen vergessen<br />
hatte, eine Feuersbrunst in der Fischergasse,<br />
und äscherte einige Stallungen<br />
ein.<br />
Im Jahr 1739 den 17. Mai am ersten<br />
Pfingstfeste unter der Vesperpredigt<br />
geschah bei Sonnenschein und klarem<br />
Himmel, ein ungemein starker<br />
Donnerschlag, ohne dass vor oder<br />
nachher ein anderer gehöret wäre.<br />
Der Gottesdienst ward dadurch unterbrochen<br />
und alles lief eiligst zur<br />
Kirche hinaus, weil in derselben<br />
durch die heftige Erschütterung ein<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />
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dicker Staub entstand, den man für<br />
Rauch ansah, und daher meinte, die<br />
Kirche brenne. Es war aber der Strahl<br />
in das am Markte gelegene Haus des<br />
Rathsverwandten Konopacki hineingefahren,<br />
und hatte, ohne zu zünden,<br />
ein Stück vom Giebel abgesplittert,<br />
das Bley von den obersten Fenstern<br />
abgeschmolzen, und war darauf in<br />
den Pfeiler, auf welchem der Erker<br />
ruhete, hinein gefahren. An diesem<br />
saßen eben damals einige Husaren<br />
und spieleten Karten; es ward aber<br />
kein einziger von ihnen getödtet oder<br />
beschädiget.<br />
Im Jahr 1740 war im Januario und<br />
Februario die ungewöhlich starke Kälte,<br />
welche die von 1709 noch um einige<br />
Grade übertroffen hat, und, wie<br />
anderwärts, also auch hier an wilden<br />
und zahmen Bäumen, Menschen und<br />
Thieren, besonders an den in der<br />
Wildniß in großer Menge erfrorenen<br />
Wildprett, großen Schaden gethan<br />
hat. Fast alle Ellern, Birken- und Haselbäume<br />
sind erstorben; Rehen, Hasen,<br />
allerlei Vögel, insonderheit<br />
Repphühner sind häufig todt gefunden,<br />
und von den letztern ganze<br />
Schaaren auf dem Schnee so entkräftet<br />
angetroffen, dass man sie mit<br />
Händen gegriffen und lebendig in<br />
Menge nach der Stadt gebracht hat,<br />
wo man das Stück für 1 gr. verkaufte.<br />
Die Wölfe kamen haufenweise in<br />
einige Dörfer, und griffen im Angesichte<br />
der Menschen das Vieh an. Die<br />
allerheftigste Kälte war den 11. Januar,<br />
an welchem Tage hier eben der<br />
Jahrmarkt seinen Anfang nahm, aber<br />
weder Menschen noch Vieh, so zum<br />
Verkauf gebracht war, auf dem Markte<br />
aushalten konnten, weil dem letzteren<br />
die Füße erfrohren, ob sie<br />
gleich mit Stroh umwunden waren.<br />
An eben diesem Tage um 7 Uhr<br />
Abends entstand in dem am Markte<br />
gelegenen Hause Stadtkämmerers<br />
Geduhn ein Feuer, welches desto ge