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Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka

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96<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />

Im Jahr 1720 den 7. Januar wurde<br />

ein dicht am Rathhause gelegenes<br />

Haus durch eine Feuersbrunst eingeäschert;<br />

jenes aber nebst dem von<br />

der andern Seite daran stehenden<br />

Hause, bleiben unversehrt.<br />

Im Jahr 1728 den 29. Julii war gegen<br />

die Nacht ein erschröckliches Ungewitter,<br />

welches allhier an zweenen<br />

Orten Schaden that. Ein Strahl fuhr in<br />

das Thürmchen, worinnen die Sturmglocke<br />

hing und zerschmetterte dasselbe<br />

nebst der Glocke. Ein anderer<br />

zündete eine Scheune außer der<br />

Stadt und legte sie nebst einigen andern<br />

anstoßenden in die Asche. Man<br />

hat davon dieses Chronodistichon:<br />

eX coe Lo tetJgit DeVs horrea fVLMIne<br />

saeVo. 1728.<br />

Im Jahr 1731 den 25. Julii hatte man<br />

abermal ein heftiges und drey Stunden<br />

unter beständigem Blitzen und<br />

den härtesten Donnerschlägen dauerndes<br />

Ungewitter, welches zwar die<br />

Stadt verschonete, aber in verschiedenen<br />

umher liegenden Dörfern Häuser<br />

ab-brannte.<br />

Im Jahr 1734 den 9. October entstand<br />

durch Verwahrlosung eines Reiters,<br />

der beim Lichte Häcksel geschnitten,<br />

und da er sich niedergeleget,<br />

selbiges auszulöschen vergessen<br />

hatte, eine Feuersbrunst in der Fischergasse,<br />

und äscherte einige Stallungen<br />

ein.<br />

Im Jahr 1739 den 17. Mai am ersten<br />

Pfingstfeste unter der Vesperpredigt<br />

geschah bei Sonnenschein und klarem<br />

Himmel, ein ungemein starker<br />

Donnerschlag, ohne dass vor oder<br />

nachher ein anderer gehöret wäre.<br />

Der Gottesdienst ward dadurch unterbrochen<br />

und alles lief eiligst zur<br />

Kirche hinaus, weil in derselben<br />

durch die heftige Erschütterung ein<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

dicker Staub entstand, den man für<br />

Rauch ansah, und daher meinte, die<br />

Kirche brenne. Es war aber der Strahl<br />

in das am Markte gelegene Haus des<br />

Rathsverwandten Konopacki hineingefahren,<br />

und hatte, ohne zu zünden,<br />

ein Stück vom Giebel abgesplittert,<br />

das Bley von den obersten Fenstern<br />

abgeschmolzen, und war darauf in<br />

den Pfeiler, auf welchem der Erker<br />

ruhete, hinein gefahren. An diesem<br />

saßen eben damals einige Husaren<br />

und spieleten Karten; es ward aber<br />

kein einziger von ihnen getödtet oder<br />

beschädiget.<br />

Im Jahr 1740 war im Januario und<br />

Februario die ungewöhlich starke Kälte,<br />

welche die von 1709 noch um einige<br />

Grade übertroffen hat, und, wie<br />

anderwärts, also auch hier an wilden<br />

und zahmen Bäumen, Menschen und<br />

Thieren, besonders an den in der<br />

Wildniß in großer Menge erfrorenen<br />

Wildprett, großen Schaden gethan<br />

hat. Fast alle Ellern, Birken- und Haselbäume<br />

sind erstorben; Rehen, Hasen,<br />

allerlei Vögel, insonderheit<br />

Repphühner sind häufig todt gefunden,<br />

und von den letztern ganze<br />

Schaaren auf dem Schnee so entkräftet<br />

angetroffen, dass man sie mit<br />

Händen gegriffen und lebendig in<br />

Menge nach der Stadt gebracht hat,<br />

wo man das Stück für 1 gr. verkaufte.<br />

Die Wölfe kamen haufenweise in<br />

einige Dörfer, und griffen im Angesichte<br />

der Menschen das Vieh an. Die<br />

allerheftigste Kälte war den 11. Januar,<br />

an welchem Tage hier eben der<br />

Jahrmarkt seinen Anfang nahm, aber<br />

weder Menschen noch Vieh, so zum<br />

Verkauf gebracht war, auf dem Markte<br />

aushalten konnten, weil dem letzteren<br />

die Füße erfrohren, ob sie<br />

gleich mit Stroh umwunden waren.<br />

An eben diesem Tage um 7 Uhr<br />

Abends entstand in dem am Markte<br />

gelegenen Hause Stadtkämmerers<br />

Geduhn ein Feuer, welches desto ge

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