Johannisburger Heimatbrief 2009 - Familienforschung Sczuka
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V.<br />
Bereit zum Staken auf der Krutinna<br />
Das Gleiten des Bootes durch das<br />
Staken mit einer Stange erforderte<br />
viel Kraft des Schiffers, denn es ging<br />
stromaufwärts. Schwäne und andere<br />
Wasservögel kamen dicht heran. Eine<br />
Entenfamilie mit vor kurzen geschlüpften<br />
Kleinen war so lebhaft,<br />
dass es uns nicht gelang, sie zu zählen.<br />
Waren es 10 oder gar 12? Auf<br />
dem Foto endete die Reihe bei 9. Die<br />
Rückfahrt verlief so schnell, trug uns<br />
das fließende Wasser schnell ans Ziel.<br />
Kaum hatten wir das gesehen, was<br />
mich interessierte, war die Zeit um.<br />
Karin wollte gern Erde für das Grab<br />
ihrer Mutter mitnehmen und sie auf<br />
dem Grab verstreuen. Sie schaufelte<br />
aus dem Garten der jetzigen Schule<br />
und von dem ehemaligen Friedhof,<br />
wo ihr Vater lag, kaufte auf dem<br />
Markt eine Pflanze, um sie auf das<br />
Grab ihrer Mutter zu setzen.<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2009</strong><br />
Als wir nach einer abenteuerlichen<br />
Fahrt über einen Wiesenweg zum Hotel<br />
kamen, lag das kleine Schiff an<br />
der Brücke. Wiederholt hatten wir<br />
den Versuch gemacht, mit ihm den<br />
Fluss herunterzufahren. Jetzt war die<br />
letzte Möglichkeit gegeben. Um 20<br />
Uhr sollte es ablegen. Außer uns befanden<br />
sich aus dem Schiff noch etwa<br />
10 weitere Personen auch einer Familie,<br />
die teilweise deutsch sprach.<br />
Es wurde eine angenehme lustige<br />
Fahrt. Die ehemalige Badeanstalt war<br />
jetzt ein Bootsliegeplatz mit unterschiedlichen<br />
Typen. Eine Werft und<br />
Hotelanlagen folgten bis an den Rand<br />
des Roschsees. Erst dort ist jetzt die<br />
Badeanstalt.<br />
Nach einer kleinen Rundfahrt über<br />
den See, an der Kanalspitze vorbei,<br />
die wir anfangs besucht hatten, ging<br />
es wieder zurück. Die Zeit der Dämmerung<br />
war gekommen. Die Sonne<br />
zeigte sich in einem schmalen Streifen<br />
am Horizont und spiegelte sich im<br />
Wasser wieder. Ein herrlicher Anblick<br />
wurde uns zum Abschied geboten.<br />
Für mich war das ein würdevoller Abschluss<br />
der Reise in meine alte Heimat.<br />
Mit Dankbarkeit denke ich an<br />
die Tage in Johannisburg zurück, die<br />
mich innerlich aussöhnte. Ich konnte<br />
ohne Bitterkeit Abschied von ihr<br />
nehmen.<br />
Jeder Augenblick ist kostbar,<br />
deshalb verschwende ihn nicht<br />
mit falschem Denken und Handeln.<br />
Tu was getan werden muss,<br />
und tu es gleich in dem Wissen,<br />
dass nur das Allerbeste daraus entstehen wird.<br />
(Eileen Caddy)<br />
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