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Viertes Bayerisches Forum Suchtprävention - Landeszentrale für ...

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Andererseits bedeutet aber die Auseinandersetzung mit dem Schönheitsideal<br />

auch eine kreative Annäherung durch Stilisierungen und Ausprobieren und ist ein<br />

Weg, sich den durch die Pubertät veränderten Körper neu und individuell anzueignen.<br />

Methoden: z.B. soziometrische Übung/ Was ist schön?/ Postkartengalerie/ Assoziationskette/<br />

Informationseinheit zu Schönheitsidealen im Wandel oder in anderen<br />

Kulturen/ Rollenspiele zum familiären Essverhalten/ Gespräch mit einer Ernährungsberaterin<br />

Ess-Störungen<br />

Neben diesen Themen der Prävention sind grundlegende Informationen über die<br />

verschiedenen Ess-Störungen und die damit verbundenen Risiken erforderlich. In<br />

diesen Informationseinheiten sollten zudem die Themen „Hilfe holen“ (z.B. „An<br />

welche Beratungsstelle kann man sich wenden?“) und „Intervention“ („Was mache<br />

ich, wenn meine Freundin bulimisch ist?“) angesprochen werden.<br />

Methoden: z.B. Assoziationskette/ Soziometrische Übung/ Anhand von Literaturbeispielen<br />

(Einstieg) und Informationen die einzelnen Ess-Störungen in Kleingruppen<br />

aufarbeiten und anschließend in der Gesamtgruppe darstellen/ Waswäre-wenn-Spiel<br />

Die Rolle der Pädagogin<br />

Arbeitet man als Pädagogin im Bereich (Sucht-)Prävention, hat man das Ziel,<br />

dass es erst gar nicht zu einer Ausbildung von Ess-Störungen kommt. Betrachten<br />

wir Chancen und Grenzen von Prävention:<br />

Einerseits scheinen die Einflussmöglichkeiten sehr begrenzt, da die Herkunftsfamilie,<br />

die geschlechtsspezifische Sozialisation und die peer-groups die Mädchen<br />

bereits stark geprägt haben. Andererseits ist man als weibliche Pädagogin als<br />

Vorbild <strong>für</strong> Frau-Sein, Umgang mit Schönheitsidealen etc. in der Relevanz <strong>für</strong><br />

Mädchen nicht zu unterschätzen. Bevor man mit Mädchen zum Thema Schönheitsideal<br />

und Ess-Störungen arbeitet, ist es sinnvoll das eigene Verhalten und<br />

persönliche Einstellungen <strong>für</strong> sich zu reflektieren.<br />

Es ist wichtig, sich an die eigene Pubertät zurück zu erinnern und sich damit auseinander<br />

zu setzen, welchen Stellenwert die Themen Schönheitsideale, Umgang<br />

mit dem Körper, Essverhalten etc. damals eingenommen haben. Andererseits ist<br />

es spannend, das gegenwärtige Frau-Sein vor dem Hintergrund der genannten<br />

Themen kritisch zu beleuchten.<br />

Mögliche Fragestellungen könnten hierbei sein:<br />

Für die Pubertät:<br />

• Wie waren meine körperlichen Idealvorstellungen?<br />

• Welche Schönheitsideale (auch bezüglich Kleidung) gab es damals in meiner<br />

Clique?<br />

• Was habe ich unternommen, um diesen Schönheitsidealen gerecht zu werden?<br />

Für die gegenwärtige Auseinandersetzung:<br />

• Was unternehme ich, um den gegenwärtigen Weiblichkeits- und Schönheitsidealen<br />

gerecht zu werden ?<br />

• Wie stark hängt mein Wohlbefinden von Außenbewertungen ab?<br />

• Wie ist mein Zugang zu meiner Körperlichkeit?<br />

• Welches Selbstbild vermittle ich Mädchen und Jungen?<br />

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