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Viertes Bayerisches Forum Suchtprävention - Landeszentrale für ...

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Praktische Umsetzung in der Prävention von Ess-Störungen<br />

Susanne Schüll, Ingrid Mielck, Sabine Sinnhuber<br />

ANAD e.V., Psychosoziale Beratungsstelle bei Ess-Störungen<br />

Ausgangssituation<br />

Nach neuesten Schätzungen sind etwa 25% der weiblichen Bevölkerung in der<br />

BRD essgestört. Diese Zahl splittet sich auf in ca. 13% Ess-Sucht mit daraus resultierender<br />

Adipositas, 7% Bulimie und 5% Anorexia nervosa. Eine europäische<br />

Studie (E. Dingeldey et al., Ess-Störungen bei Jugendlichen – Erhebungen zum<br />

Präventionsbedarf, Kassel 1998) mit Kindern und Jugendlichen an Schulen ergab,<br />

dass sich 41,8% aller untersuchten, normal- und untergewichtigen Mädchen<br />

im Alter zwischen 11-19 Jahren gegenüber 29,9% der Jungen als zu dick betrachteten.<br />

Knapp die Hälfte der Mädchen und 20% der Jungen hatten im Alter von 11-<br />

13 Jahren eine Diät absolviert (Diäten gelten als „Einstiegsdroge“ <strong>für</strong> Ess-<br />

Störungen). Ca. 22% gaben an, bereits zur Hochrisikogruppe zu zählen (Frankfurter<br />

Zentrum <strong>für</strong> Ess-Störungen/2000).<br />

Daraus resultiert der dringende Bedarf, möglichst frühzeitig, d.h. bereits im Kindes-<br />

und vorpubertären Schulalter, mit primären Maßnahmen zu beginnen und<br />

sie in der weiteren Altersentwicklung auf sekundäre auszuweiten. Maßnahmen in<br />

der Sekundär-Prävention erscheinen uns dringend notwendig, wenn man die Statistik<br />

der ANAD e.V. Beratungsstelle in München betrachtet. Nur etwa 14,1% aller<br />

KlientInnen, die 2001 erstmalig eine Beratung aufsuchten, lagen mit ihrer Erkrankungsdauer<br />

unter einem Jahr. Der große Anteil mit 37,7% war bereits ein bis fünf<br />

Jahre erkrankt. Die Zahl der frühzeitig Hilfesuchenden zu erhöhen, um Chronifizierungen<br />

zu verhindern und die Erkrankungsdauer zu verkürzen, ist ein Teil unserer<br />

Zielsetzung hinsichtlich sekundärer Maßnahmen. Da über 30% unser gesamten<br />

Beratungen in die Altersgruppe bis 18 Jahre (Schulalter) fallen, halten wir<br />

die Präsenz an Schulen <strong>für</strong> überaus wichtig.<br />

Maßnahmen<br />

Schulprojekte<br />

Seit 1998 begleitet die Beratungsstelle ANAD e.V. die Implementierung von Präventionsarbeitskreisen<br />

in Schulen rund um München. In MultiplikatorInnenschulungen<br />

<strong>für</strong> primäre und sekundäre Prävention wird der schulinterne Arbeitskreis<br />

auf seine Aufgabe vorbereitet. Eine LehrerInnenfortbildung und ein Elternabend<br />

finden begleitend statt. Der Arbeitskreis soll maßgebende Präventionsaufgaben<br />

an der Schule übernehmen und sich suchtübergreifend der Gesundheitsförderung<br />

an der Schule widmen. Die ANAD e.V. Beratungsstelle bietet hierbei fachliche<br />

und organisatorische Unterstützung über einen längeren Zeitraum an (eineinhalb<br />

bis maximal ein Jahr). Der Arbeitskreis setzt sich in der Regel aus SchülerInnen<br />

und Lehrkräften zusammen. Eine vernetzende Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat,<br />

der Schülermitverwaltung (SMV) und der VertrauenslehrerIn/<br />

SchulpsychologIn wird jeweils angestrebt.<br />

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