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Viertes Bayerisches Forum Suchtprävention - Landeszentrale für ...

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Personen liegt oder ob nicht statt dessen die Frage gestellt werden muss:<br />

Sind die Programme den Bedürfnissen der Betroffenen angepasst? Das Stadienmodell<br />

weist aber darauf hin, dass Veränderung in fünf Stufen geschieht,<br />

von denen die ersten drei nicht als äußerlich sichtbare Erfolge auftreten, sondern<br />

„nur“ als eine Veränderung in der Motivation des Betroffenen. Wer immer<br />

nur eine radikale Verhaltensänderung als Erfolg ansieht, wird schnell demoralisiert<br />

und enttäuscht. Das Stadienmodell betont dagegen, dass schon ein<br />

Schritt von einer Stufe zur nächsten als Erfolg angesehen werden kann und<br />

kann so entscheidend dazu beitragen, dass Kontaktpersonen mehr Vertrauen<br />

in die eigenen Möglichkeiten von Gesundheitsförderung erhalten, da sie ihre<br />

Ansprüche und Bewertungen der Intervention besser der individuellen Situation<br />

ihres Gegenübers, in diesem Fall der Jugendlichen, anpassen können.<br />

• MOVE repräsentiert nicht den Versuch, Kontaktpersonen in drei Tagen zu<br />

„Minitherapeuten“ zu schulen. MOVE will vielmehr Kontaktpersonen darin fördern,<br />

ihren Berufsalltag mit riskant konsumierenden Jugendlichen zu reflektieren,<br />

ihre bereits vorhandene Kompetenz zu stärken, ihre eigenen Möglichkeiten<br />

der Prävention zu entdecken und sie <strong>für</strong> mögliche Gesprächssituationen<br />

mit Jugendlichen zu sensibilisieren.<br />

• MOVE ist kein Ersatz <strong>für</strong> eine weitergehende Therapie, wenn diese angebracht<br />

ist, kann aber gegebenenfalls dahin vermitteln und so zu einer verbesserten<br />

Kooperation zwischen Jugendhilfe und Drogenhilfe beitragen.<br />

• Kontaktpersonen können Jugendlichen Hilfestellung bei einer kritischen Auseinandersetzung<br />

mit ihrem eigenem Konsum anbieten. Der Jugendliche selbst<br />

wird als Experte <strong>für</strong> sein eigenes Verhalten angesehen, die Kontaktperson<br />

gibt ihm dabei kritischen Beistand, klare Rückmeldungen, lässt Ambivalenzen<br />

zu und leistet Unterstützung bei der Suche nach Grenzen und konkreten<br />

Schritten der Veränderung. So bietet MOVE ein konsumentenorientiertes,<br />

niedrigschwelliges Angebot der Hilfeleistung <strong>für</strong> riskant konsumierende Jugendliche,<br />

das geeignet ist, die bisherige Versorgungslücke zu schließen.<br />

Empfohlene Literatur zur Weiterarbeit<br />

Farke W, Graß H, Hurrelmann K. Drogen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart:<br />

Thieme 2003.<br />

Keller S. Motivation zur Verhaltensänderung – das Transtheoretische Modell in<br />

Forschung und Praxis. Freiburg im Breisgau: Labertus; 1999.<br />

Marzinzik K, Gass H-J, Schmidt B. Motivierende Kurzinterventionen bei drogenkonsumierenden<br />

Jugendlichen. In: Prävention 4, 24, S.114-115. 2001.<br />

Miller WR, Rollnick S, Kremer G, Schroer B. Motivierende Gesprächsführung.<br />

Freiburg im Breisgau: Lambertus; 1999.<br />

Weitere im Vortrag verwendete Literatur<br />

Baer JS, Marlatt GA, Kivlahan DR, Fromme K, Larimer ME, Williams E. An experimental<br />

test of three methods of alcohol risk reduction with young adults. In:<br />

Journal of Consulting and Clinical Psychology, 60 (1992): S.974-979.<br />

Bien H, Miller WR, Tonigan JS. Brief interventions for alcohol problems: a review.<br />

In: Addiction, 88 (1993): S.315-336.<br />

BZgA: Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland. Köln<br />

2001<br />

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