Viertes Bayerisches Forum Suchtprävention - Landeszentrale für ...
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Bericht aus dem Workshop<br />
Die einzelnen Themenaspekte wurden jeweils am Vor- und Nachmittag mit unterschiedlichen<br />
TeilnehmerInnen durchgeführt.<br />
Zu Beginn stellte die Workshopleitung die Arbeit des Präventionsprojektes<br />
INSIDE und anschließend den geplanten Ablauf des Workshops vor, der sich in<br />
folgende Teile gliedern lässt:<br />
1. Warm-Up<br />
Begonnen wurde mit einem „persönlichen Porträt“, einer Warm-Up-Methode, die<br />
sowohl dem gegenseitigen Kennenlernen, wie auch der Hinführung und Austauschmöglichkeit<br />
zum Thema dient. Immer in Zweiergruppen aufgeteilt, stellten<br />
sich zwei TeilnehmerInnen mit Hilfe eines vorher ausgefüllten Bogens der gesamten<br />
Gruppe unter den Gesichtspunkten<br />
• „Meine Arbeitsstelle“…<br />
• „Meine Zielgruppe(n)“…<br />
• „Was mir am „Mann-Sein“ / „Frau-Sein“ gefällt …<br />
vor. Die unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten vorgetragene letzte These<br />
bot den TeilnehmerInnen einen Einstieg ins Thema über die Auseinandersetzung<br />
mit den eigenen Potenzialen und „starken Seiten“.<br />
2. Einführung in den „Genderaspekt“<br />
Die TeilnehmerInnen erhielten per Vortrag und anschließender Diskussion die<br />
Möglichkeit eines kurzen Einstiegs in die Thematik „<strong>Suchtprävention</strong> unter dem<br />
Genderaspekt“, wobei hierbei die Begriffsklärungen eine zentrale Rolle spielten:<br />
• „Gender“ bezeichnet das soziale Geschlecht, und stellt damit genau den Aspekt<br />
von Geschlechtlichkeit in den Mittelpunkt, der durch Sozialisation auf allen<br />
Ebenen beeinflussbar ist.<br />
• Genderpädagogik beinhaltet eine Geschlechter-differenzierte Sichtweise in<br />
homogenen und koedukativen Zusammenhängen. Sie nivelliert nicht und hebt<br />
Differenzierungen nicht auf (Dekonstruktionstheorie), sondern kann eine Ausweitung<br />
der Differenzierung (Geschlechtervielfalt) befördern. Damit soll verhindert<br />
werden, dass ein spezifischer Blick auf die Geschlechter aufgegeben<br />
wird.<br />
• „Doing Gender“: „Männliche und weibliche Individuen sind nicht nur Produkte<br />
des Geschlechterverhältnisses, sie gestalten es auch durch ihre eigene Lebenspraxis,<br />
in der sie Vorgaben aufgreifen, interpretieren und verändern“ (Ute<br />
Schad in: Frauenrechte und kulturelle Differenz).<br />
• In der Pädagogik allgemein wie auch in der <strong>Suchtprävention</strong> speziell ist Genderpädagogik<br />
als ein grundlegender Ansatz zu begreifen, der vorgibt Individuen<br />
in ihrer Geschlechtlichkeit zu stärken, der Polarisierung entgegenzuwirken<br />
und Strukturen, die eine Geschlechterhierarchie (nicht nur Mann – Frau)<br />
unterstützen, zu beeinflussen.<br />
• Genderpädagogik soll sich politisch einmischen, um zu bewirken, dass flexiblere<br />
und nicht nur von Geschlechterhierarchie geprägte Strukturen geschaffen<br />
werden. Die Strategie des „Gender Mainstreaming“ soll eine Einbindung der<br />
Chancengleichheit in sämtliche politische Konzepte und Maßnahmen der<br />
Gemeinschaft im Sinne eines Top-Down Verfahrens („von oben nach unten“)<br />
gewährleisten.<br />
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