Viertes Bayerisches Forum Suchtprävention - Landeszentrale für ...
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Aus unserer Erfahrung mit Aufklärungsarbeit in Schulen hat sich die Vorstellung<br />
entwickelt, nicht mehr nur selber Vorträge oder Workshops abzuhalten, sondern<br />
vielmehr in erster Linie LehrerInnen weiterzubilden und dadurch zu qualifizieren,<br />
die Schüler selbst, vor allem im Rahmen des Unterrichts, über Ess-Störungen<br />
aufzuklären bzw. in Richtung auf die Reduzierung von Risikofaktoren tätig zu<br />
werden – damit also gewissermaßen Gegenmaßnahmen zu Ess-Störungen in der<br />
Schule zu implementieren.<br />
Das gilt außer <strong>für</strong> Schulen auch <strong>für</strong> Kindergärten, Kinderhorte und stationäre Einrichtungen<br />
im Rahmen der Jugendhilfe, auch von dort kommen zahlreiche Anfragen.<br />
Abschließend wollte ich Ihnen noch zu den Bemühungen des Bundesfachverbandes<br />
Ess-Störungen erzählen, der sich seit Jahren um das Zustandekommen einer<br />
bundesweiten Präventionskampagne bemüht. Ich bin im Vorstand des Bundesfachverbandes.<br />
Wir hatten im Zusammenhang einer möglichen Kampagne unter<br />
anderem vor zwei Jahren ein Gespräch mit Andrea Fischer, als sie noch Bundesgesundheitsministerin<br />
war. Von der Regierung wird allerdings zunächst eine Expertise<br />
erwartet über das Vorkommen und zu den Folgen von Ess-Störungen, die<br />
zuerst einmal finanziert werden müsste. Seitdem sind die Mittel immer knapper<br />
und die Chancen geringer geworden. Aus diesem Grund legen wir jetzt den<br />
Schwerpunkt unseres Bemühens auf die bundesweite Kampagne „Mut gegen<br />
Ess-Störungen“, an der ich beteiligt bin, aus München bzw. Bayern auch Herr<br />
Schnebel von ANAD pathways. Die Kampagne ist eine gemeinsame Aktion des<br />
Bundesfachverbandes Ess-Störungen und der Frankfurter Werbefirma Suddler &<br />
Hennessey. Die Kampagne macht derzeit einen zweiten Anlauf mit einem neuen<br />
Konzept. Das ursprüngliche Konzept, über Plakate, einen Filmspot und über unsere<br />
Homepage auf Hilfemöglichkeiten bei Ess-Störungen hinzuweisen, konnte<br />
so nicht weiter fortgesetzt werden, vor allem erregte die Darstellung einer nackten<br />
Frau auf dem Plakat vielerorts Anstoß. Im zweiten Anlauf ist die Kampagne mehr<br />
im Sinne einer Präventionskampagne geplant, die vor allem auf das Vorkommen<br />
von Ess-Störungen bei Kindern und Jugendlichen abzielt. Es wurden jetzt neue<br />
Plakate entworfen und Filmspots entwickelt, die Homepage wurde beibehalten.<br />
Sie finden sie unter www.aktion-mut.de, wenn Sie Interesse daran haben, die<br />
Homepage anzuschauen. Der weitere Verlauf der Kampagne hängt entscheidend<br />
davon ab, ob es uns gelingt, mit diesem neuen Ansatz Sponsoren zu finden.<br />
Ingrid Mieck, Dipl. Psych.<br />
Aktionskreis Ess- und Magersucht, Cinderella e.V.<br />
Westendstraße 35<br />
80339 München<br />
Tel. (0 89) 5 02 12 12<br />
eMail: cinderellaberatg@aol.com<br />
Internet: www.cinderella-rat-bei-essstoerungen.de<br />
Neue Wege in der Prävention und Beratung bei Ess-Störungen: Das Internet<br />
Sabine Sinnhuber<br />
Eine europäische Studie konnte zeigen, dass 42% aller normal- und untergewichtigen<br />
Mädchen und 30% der Jungen im Alter von 11-19 Jahren sich als zu dick<br />
empfinden. Davon gaben 50% der Mädchen und 20% der Jungen an, schon Diäten<br />
durchgeführt zu haben. Diäten sind häufig die Einstiegsdroge in eine Ess-<br />
Störung. In Deutschland leiden rund 600.000 Mädchen und Frauen zwischen 15-<br />
35 Jahren an Bulimie. Mehr als 100.000 Mädchen und Frauen gelten als<br />
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