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Vorbild-dokumentation
Die sehr elegant wirkende Rückenpartie
mit dem großen Heckfenster, das für eine
gute Rundumsicht sorgt
Foto: Patrick Kisel
Die Steuereingaben erfolgen wie bei Cessna
üblich durch Steuerhörner, welche doppelt
ausgelegt sind, sodass auch ein Zwei-Personen-Betrieb
des Flugzeugs möglich ist. Das
Instrumentenbrett ist ausreichend dimensioniert,
sodass sämtliche Avionik für Sicht-und
auch IFR-Flug installiert werden kann. Hinter
dem Cockpit ist der Gepäckraum angeordnet,
der über eine links angeordnete Klappe, die
nach oben öff net, sehr gut zugänglich ist.
Die Tragfl äche ist eine freitragende Ganzmetallkonstruktion
in Schulterdecker-Anordnung.
Das Tragfl ächenprofi l an der Wurzel ist
das NACA 2415 und am Randbogen NACA
2412. Die Randbögen sind formschön leicht
nach unten gezogen. An der Tragfl ächen-
Hinterkante fi nden sich die Fowler-Landeklappen
und Friese-Querruder. Die Landeklappen
lassen sich bis auf 30 Grad ausfahren,
die Querruder können bis maximal 20 Grad
nach oben und 15 Grad nach unten ausgeschlagen
werden. Der Ruder-Drehpunkt liegt
an der Profi lunterseite hinter der Querrudernase
– System Friese. Jedes Querruder ist mit
einem kleinen Trimmruder versehen.
Die Kraft stofft anks sind vor dem Hauptholm
angeordnet und fassen ab Modelljahr 1973
insgesamt 230, bei früheren Ausführungen
190 Liter. Die Landescheinwerfer befanden
sich bis zum Cardinal-Modelljahr 1973 in der
linken Tragfl ächennase vor dem Randbogen.
Eine sehr gepflegte nordamerikanische Cardinal RG wartet hier
festgezurrt auf ihren nächsten Einsatz
Foto: Danny Versteegen
34 modellflieger
Eine sehr schöne Cardinal RG im Landeanflug
Foto: Sascha Kamrau
Die Anordnung der Positionslampen und
Strobe Lights an den Tragfl ächen-Randbögen
änderte sich mehrmals beziehungsweise
konnte optional aufgerüstet werden. Ein
Pitot-Rohr (Staudrucksonde) ist an der linken
Tragfl ächenunterseite angebracht.
Das freitragende Kreuzleitwerk ist in konventioneller
Ganzmetallbauweise erstellt.
Das Seitenleitwerk ist Jet-ähnlich gepfeilt
und verfügt über eine große Finne, die
fast bis zur Heckscheibe gezogen ist. Das
Seitenruder besitzt einen aerodynamischen
Gewichtsausgleich. Das Profi l an der Wurzel
ist das symmetrische NACA 0009 und am
Randbogen das NACA 0008. Für eine bessere
Seitenruderwirkung sind optional Vortex-
Generatoren erhältlich.
Die Höhenfl osse mit dem rechteckigen
Grundriss ist als Pendelruder ausgelegt. Der
Aufb au ist ebenfalls in Ganzmetallbauweise
aus Rippen, Stringern und der aufgenieteten
Beplankung realisiert. Schlitze im Nasenbereich
verbessern die Ruderanströmung. Das
große Trimmruder wird von oben angesteuert
und der Rudergewichtsausgleich befi ndet
sich vollständig im Hinterrumpf. Das Profi l
an der Wurzel ist das NACA 0012 und am
Randbogen das NACA 0009.
Beim Fahrwerk handelt es sich um eine
hydraulisch einziehbare Dreibein-Version.
Überflug der Cardinal RG mit der
britischen Kennung: G-FNEY
Foto: Markus Gilmour
Das Bugrad wird nach hinten eingezogen
und dann im eingefahrenen Zustand durch
drei Verkleidungsklappen abgedeckt. Das
Hauptfahrwerk mit seiner Cessna-typischen
Federbeinschwinge wird nach hinten in den
Unterrumpf eingezogen; die Ausschnitte für
Federbeinschwinge und Laufräder werden im
eingezogen Zustand nicht abgedeckt.
Als Antrieb dient ein Lycoming IO-360-A2B6,
also ein luft gekühlter Viertakt-Boxermotor mit
vier Zylindern und einer Leistung von 200 PS.
Ab Werk kamen nur Zweiblatt-Luft schrauben
mit einem Durchmesser von 1,98 Meter zum
Einsatz. Diverse Hersteller boten jedoch auch
passende Dreiblatt-Props für die Cardinal an.
Zu Wartungszwecken kann die mehrteilige
Cowling vollkommen demontiert werden. Im
Frontteil der Triebwerksverkleidung fi nden
sich die Luft einlässe und ab Modelljahr 1973
auch die beiden Landescheinwerfer.
Hans-Jürgen Fischer
Für die Hilfe bei der Erstellung dieser
Dokumentation gilt ein besonderer Dank Patrick
Kisel vom Luftbildverlag Bertram/Memmingen.
Seine Informationen und Detailfotos der
Cardinal waren sehr aufschlussreich. Diverse
Informationen und Fotos von der D-EAKY
erhielt ich auch von Jan Schnare. Weitere
Fotos stellten zur Verfügung: Gary Gray von
AEROMAX, Ralf Bosch, Markus Gillmour,
Don Hewins, Christoph Pinkemeyer, Sascha
Kamrau, Paul Massey, und Danny Verstegeen.
Weitere Quellen: Werksübersichtszeichnungen
Cessna 177B und Cardinal RG, Diverse Cessna
Cardinal-Werksprospekte, Cessna Service
Manual Cardinal Serie, Cessna Parts Catalog
Modell Reihe 177, JANE`s all the world aircraft
1975 bis 1976, Typenkompass – Cessna-
Flugzeuge seit 1927 von Horst W. Laumanns.
www.modellflieger-magazin.de