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Im November 2009 flog ich bereits zum elften Mal nach Kuba. Genauer gesagt<br />
auf die Halbinsel Vara<strong>de</strong>ro. Eigentlich nichts Beson<strong>de</strong>res mehr für mich, sollte<br />
m<strong>an</strong> meinen. Wären da nicht diese 30 Kilogramm Übergepäck gewesen, verteilt<br />
auf zwei Hartschalenkoffer und einen Trolly. Letzterer hatte lediglich die<br />
Abmessungen mit <strong>de</strong>m H<strong>an</strong>dgepäck gemein. Mit 17 Kilogramm aber nicht so<br />
g<strong>an</strong>z die erlaubte Flächenbelastung.<br />
www.dmfv.aero<br />
Angekommen auf Kuba hielt m<strong>an</strong> mich<br />
erst mal eine Stun<strong>de</strong> am Flugplatz fest,<br />
während draußen schon <strong>de</strong>r Shuttlebus mit<br />
<strong>de</strong>n <strong>an</strong><strong>de</strong>ren übermü<strong>de</strong>ten Ankömmlingen<br />
wartete. Ich musste alles, was so sorgfältig<br />
verpackt war, aus <strong>de</strong>n Koff ern nehmen.<br />
Da lagen d<strong>an</strong>n beispielsweise 13 Meth<strong>an</strong>olmotoren<br />
von 2 bis 18 Kubikzentimetern<br />
Hubraum vor <strong>de</strong>m auch weiblichen, uniformierten<br />
Personal. Auch 100 Stringt<strong>an</strong>gas<br />
kamen nun zum Vorschein. Diese waren<br />
zwar nicht für meinen <strong>per</strong>sönlichen Bedarf,<br />
trotz<strong>de</strong>m erzählte ich etwas über diverse<br />
Neigungen, um die Situation zu entsp<strong>an</strong>nen.<br />
Letztlich war die Unterschrift <strong>de</strong>s kub<strong>an</strong>ischen<br />
Mo<strong>de</strong>llfl ug-Verb<strong>an</strong>dspräsi<strong>de</strong>nten<br />
ein wichtiger Trumpf, um schnell durch die<br />
Kontrolle zu kommen.<br />
Netter Versuch<br />
Letztlich kam die unvermeidliche Frage, was<br />
das alles wert sei. Ich hatte schon 240,– Euro<br />
für die Anmeldung dieser 30 Kilo bezahlt.<br />
Also sagte ich mit fester Stimme „50,– Euro“.<br />
Lei<strong>de</strong>r nahmen die Uniformierten mit das<br />
nicht ab. Doch mit einem blauen Auge und<br />
einem weiteren Loch von 55,– Euro in <strong>de</strong>r<br />
Urlaubskasse stieg ich in <strong>de</strong>n Shuttlebus. Ich<br />
war ja selbst schuld: Wie sich 2010 zeigen<br />
sollte, hätte ich einfach ein paar Angaben auf<br />
<strong>de</strong>n Einreisepapieren machen sollen, die kurz<br />
vor <strong>de</strong>r L<strong>an</strong>dung verteilt wur<strong>de</strong>n. Noel und<br />
ich besuchten Marcos, <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s<br />
Mo<strong>de</strong>llfl ugvereins „Car<strong>de</strong>nas“ und übergaben<br />
<strong>de</strong>n 30-Kilogramm-Schatz. Von Marcos´<br />
Ehebett, auf <strong>de</strong>m wir sämtliches Material<br />
verteilten, war nicht mehr viel zu sehen. Seine<br />
Frau und die bei<strong>de</strong>n Töchter bringen ihm<br />
wirklich viel Verständnis entgegen.<br />
Sofort wur<strong>de</strong> alles gesichtet und nach<br />
Bedürft igkeit auch auf die befreun<strong>de</strong>ten<br />
Clubs verteilt. Es war mehr als das, was das<br />
wohl einzige Mo<strong>de</strong>llbaugeschäft in Hav<strong>an</strong>na<br />
jemals zu bieten hatte. Doch meine g<strong>an</strong>z<br />
<strong>per</strong>sönliche Wirtschaft skrise zw<strong>an</strong>g mich<br />
2010 dazu, meine Hilfsaktion etwas mehr<br />
zu strukturieren und <strong>de</strong>n dringlichsten<br />
Bedürfnissen zu unterwerfen. Eigentlich<br />
wollte ich mit 15 Kilogramm Übergepäck<br />
auskommen. Der Besuch bei Bertr<strong>an</strong>d<br />
Muller, <strong>de</strong>m Schrift führer meines elsäßischen<br />
Clubs in Sessenheim, ruinierte <strong>de</strong>n<br />
Pl<strong>an</strong>. So musste ich beim Koff erpacken noch<br />
meine alte Reisetasche aus <strong>de</strong>m Schr<strong>an</strong>k holen.<br />
Da hatte mir <strong>de</strong>r Gute doch tatsächlich<br />
einen 30-Kubikzentmeter-Moki und weitere<br />
Meth<strong>an</strong>olemotoren mitgebracht. Ein Anruf<br />
bei <strong>de</strong>r Airline schafft e Abhilfe. So wur<strong>de</strong>n<br />
einfach noch 5 Kilogramm nachgebucht. Ich<br />
lag also bei 200,– Euro Mehrkosten, da die<br />
Gebühr wie<strong>de</strong>r erhöht wur<strong>de</strong>.<br />
Die Ankunft gestaltete sich diesmal viel<br />
einfacher. Ich hatte gelernt, ehrlicher<br />
und selbstbewusster über mein Projekt<br />
Auskunft zu erteilen. Mündlich und auch<br />
schriftlich. So durfte die neue Geheimwaffe<br />
im Rucksack bleiben – die Biographie<br />
über Chè Guevara.<br />
Full House<br />
Wie<strong>de</strong>r st<strong>an</strong><strong>de</strong>n wir also ein paar Tage später<br />
um das Ehebett von Marcos herum. Es<br />
war natürlich nicht so überla<strong>de</strong>n wie 2009.<br />
Dafür st<strong>an</strong><strong>de</strong>n draußen auf <strong>de</strong>r Straße und<br />
auch im Haus Leute, die ich größtenteils<br />
noch nie gesehen hatte. Marcos erklärte mir,<br />
dass es durch unsere Hilfe eine regelrechte<br />
Die Werbekampagne läuft auf vollen Touren<br />
Wenn keine Bügelfolie zur H<strong>an</strong>d ist,<br />
tut es auch mal Paketklebebe<strong>an</strong>d<br />
mo<strong>de</strong>llflieger 49