Erzähl mal! Der stille Zeuge - Literaturmachen

12 Der stille Zeuge
„Oh nein, Sie müssen sich erst bei der Chefin melden, dann können Sie mit
der Arbeit beginnen. Aber da melden Sie sich erst morgen, weil sie schon
nach Hause gefahren ist. Ihr jüngster Sohn hat heute nämlich Geburtstag.
Aber Sie können sich noch umsehen. Melden Sie sich dann nachher bei mir,
Zimmer 3, wenn Sie ins Haus reinkommen gleich rechts.“
Jack war begeistert, dass die Betreuerin wie ein Wasserfall reden konnte.
„Danke“, sagte Jack und lief ums Haus. Hinter dem Haus lief er den Weg
entlang zu einem Bach. Es plätscherte ganz schön laut. Er setzte sich auf die
Wiese und warf einen Stein ins Wasser. Doch als der Stein, den er warf, ins
Wasser fiel, sah er, dass es kein Schatten war, sondern ein Schwarm Fische,
der sich gerade auflöste. Er sah sich um und spürte, dass eine leichte Brise
Wind in sein Gesicht blies.
Jack ging an eine Stelle, wo er früher immer mit seinem Teddy gespielt hatte.
Er beugte sich vor und grub in der Erde. Er zog einen Stein und einen
bunten Stock heraus. Früher, als er hier gewohnt hatte, hatte er diesen Stein
vergraben, und den Stock malte er an und vergrub ihn ebenso dort. Als er
damit fertig war, hatte er gesagt: „Wenn ich größer werde, werde ich diese
zwei Sachen wieder ausgraben.“
Und das hatte er ja jetzt auch gemacht.
„Die Landschaft ist immer noch so schön, wie sie früher war“, sagte er.
Plötzlich war es kälter geworden und die Sonne verschwand hinter den Wolken.
Jack sagte: „Oh nein, heute ist wirklich ein trübes Wetter aber naja, ich glaube
es wird Zeit, die Erkundungstour zu beenden und ins Haus zu gehen.“
Ein paar Regentropfen platschten ins Wasser. Er rannte ins Haus und schaute
durchs Fenster. Nach kurzer Zeit hörte es auf zu regnen. Jack lief aus dem
Haus und trat aus Versehen in Matsch, er war ganz verdreckt und dachte
sich, dass es hoffentlich Waschmaschinen gab. Er joggte zum Platz. Denn er
wollte unbedingt sehen, ob der Spielplatz noch stand oder schon abgerissen
war.
„Ach Herrje, was ist denn mit dem Spielplatz passiert? Der sieht ja noch
schlimmer aus als früher!“
Er zog ein Foto aus seiner Tasche heraus, auf dem die Kinder zu sehen waren,
die damals hier gespielt hatten mit Jack, auf dem schönen Spielplatz.
Plötzlich sagte ein Kind hinter Jack: „Hallo! Ich glaube, Sie sind der neue
Hausmeister, oder?“
Beverly Tidwell: Kapitel 2 13
Jack blieben die Augen stehen und er schaute das Bild an, und dann das
Kind. Das Kind ähnelte Jack auf dem Foto, als er noch klein war. Es war
erstaunlich.
Das Kind frage erneut: „Hey, sind Sie der neue Hausmeister?“
Jack sagte: „Ehmm…, ja, das bin ich, ja ja, ich bin der neue Hausmeister…“