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Erzähl mal! Der stille Zeuge - Literaturmachen

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64 <strong>Der</strong> <strong>stille</strong> <strong>Zeuge</strong><br />

Mist, da kamen Schritte, es war die Chefin, und was jetzt? Wohin sollte er<br />

mit dem Teddy in der Hand gehen, ohne dass sie ihn sah, und den Teddy<br />

auch nicht?<br />

Schnell, ich sollte mich beeilen, dachte Dave. Ich hab’s, dachte sich Dave,<br />

den Teddy erst in einen der Gewölbekeller, dann gehe ich hoch in mein Zimmer,<br />

und nachher, wenn alle schlafen, hole ich ihn und lege ihn in meinen<br />

Schrank, ganz nach hinten in die kleine Kiste die ich dort versteckt halte.<br />

Und niemand weiß, was sich darin befindet, dann wird auch hoffentlich keiner<br />

ahnen, dass sich darin Jacks Teddy befindet. Ja, das ist die Lösung!<br />

Vorsichtig legte Dave den Teddy hinter einer der Kisten ab und schlich sich<br />

dann leise und ein wenig ängstlich aus dem Keller, die Treppe hinauf in sein<br />

Zimmer, wo die anderen Kinder waren und spielten, ihn aber nicht beachteten.<br />

Er setzte sich auf sein Bett und grübelte. Andauernd stellte er sich die<br />

Frage: WARUM?? Was für einen Grund hatte der Teddy, Menschen zu töten,<br />

bzw. sein Besitzer? Moment <strong>mal</strong>, sein Besitzer? Aber das würde ja heißen,<br />

dass Jack der Mörder war und jetzt Dave die Schuld in die Schuhe schieben<br />

wollte, damit keiner auf ihn kam, weil er ihm ja „seinen Teddy“ geschenkt<br />

hatte und wusste, dass Dave sich nicht in Schwierigkeiten bringen wollte<br />

und so die ganze Sache für sich behalten würde!<br />

Das war gut geplant, aber was für einen Grund gab es, dass Jack so viele<br />

Menschen tötete? Das musste doch irgendeinen Grund haben, aber welchen?<br />

Und wie konnte Dave ihn herausfinden, ohne dass Jack ahnte, dass er<br />

ihn verdächtigte?<br />

Die anderen Kinder bekamen nichts davon mit, dass Dave sich Gedanken<br />

machte, denn er glaubte, sie planten gerade wieder etwas, wie sie ihm wieder<br />

einen Streich spielen konnten. Aber das ließ er sich ab sofort nicht mehr<br />

gefallen, denn durch die Geschichte mit dem Teddy hatte er wieder sehr viel<br />

Selbstvertrauen bekommen, und sie wussten nicht, woher das kam.<br />

Sie würden sich noch ganz schön wundern! Dave hoffte, dass sein Plan funktionierte,<br />

so wie er sich das auch vorstellte, und dass die Enttäuschung nachher<br />

nicht so groß war, wie er es sich vorgestellt hatte.<br />

Mittlerweile war es Nacht geworden, und es war die Zeit gekommen, in der<br />

Dave versuchen musste, den Teddy sicher in seinem Schrank zu verstecken.<br />

Ganz leise schlich er sich auf den Flur, um die Anderen nicht zu wecken,<br />

denn das wäre ganz schlecht gewesen. Und von Jack durfte Dave sich auch<br />

nicht erwischen lassen.<br />

Katrin Epple: Kapitel 18 65<br />

Dave war schon fast unten, als auf ein<strong>mal</strong> das Licht im Keller anging, und<br />

er konnte sich nicht erklären, wie das jetzt gegangen war, denn er hatte es<br />

ja extra nicht angemacht. Als Dave sich umdrehte, sah er erst einen großen<br />

Schatten, und dann erkannte er, wer dieser Schatten war: Es war Jack, der<br />

auf ihn gewartet hatte. Dave blieb wie versteinert stehen und sagte erst<strong>mal</strong><br />

nichts, um abzuwarten, was Jack jetzt mit ihm vorhatte.<br />

Doch er schien ganz freundlich, viel zu freundlich, seiner Meinung nach,<br />

denn eigentlich hätte er doch stocksauer auf ihn sein müssen, oder etwa<br />

nicht?! Eiskalt lief es Dave den Rücken hinunter, er bekam Gänsehaut und<br />

Schweißausbrüche, denn vielleicht war er ja jetzt das nächste Mordopfer,<br />

und vielleicht hatte Jack das bei den anderen Toten auch so gemacht wie<br />

jetzt. Aber das war ja nur eine Vermutung, und Dave hoffte, dass sich diese<br />

Vermutung nicht bestätigen würde, ein Mordopfer von Jack zu werden.<br />

Jack fragte, was Dave alleine im Keller machte.<br />

Dave antwortete ihm: „Du hast doch gesagt, dass ich den Teddy in ein Versteck<br />

bringen soll und dass ich ihn niemandem zeigen darf. Und an diese<br />

Anweisung habe ich mich gehalten. Und nun bin ich hier, um ihn zu holen<br />

und jetzt zu verstecken, denn vorher hätten es ja (fast) alle mitbekommen,<br />

und das wäre nicht sehr schlau gewesen, oder?“<br />

„Da hast du Recht, Dave“, hörte er Jack reden. „Dave, wo willst du denn den<br />

Teddy verstecken?“, fragte Jack mit einem finsteren Ton.<br />

„Das sage ich dir nicht, denn du hast gesagt, niemand darf wissen, wo er<br />

sich befindet. Also somit darfst du das auch nicht!“, gab Dave Jack ein wenig<br />

ängstlich zur Antwort.<br />

„Sei <strong>mal</strong> nicht so vorlaut, Dave, du weißt, ich könnte dich ja auch bei der Polizei<br />

verraten, nicht nur du dich selbst. Denk daran!“, schrie Jack Dave an!<br />

Dave bekam Angst vor Jack, und so beschloss Dave, den Keller ohne den<br />

Teddy zu verlassen und ihn morgen sicher zu verstecken. Denn jetzt hatte<br />

Dave zu große Angst vor Jack, und er würde Jack auch zutrauen, das er ihm<br />

auflauerte, um zu erfahren, wo sich der Teddy nun befand. Und das wollte<br />

er auf keinen Fall riskieren, auch nicht, dass Jack ihn bei der Polizei verriet,<br />

denn dann würde Dave ihn auch verraten können, aber das brachte ihn<br />

nicht weiter, denn er hatte keine Beweise, sondern nur Vermutungen!!<br />

Es wurde nun Zeit ins Bett zu gehen und diesen Tag und diese Gedanken für<br />

heute zu beenden, dachte Dave und schlief ein. Plötzlich wachte Dave mitten<br />

in der Nacht auf, wegen eines schrecklichen Albtraums. Er hatte geträumt,

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