Erzähl mal! Der stille Zeuge - Literaturmachen
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92 <strong>Der</strong> <strong>stille</strong> <strong>Zeuge</strong><br />
Marius Tobisch<br />
Kapitel 28<br />
Es war ein sonniger Morgen, als Dave in seinem Zimmer bei seiner neuen<br />
Familie aufwachte. Sie wohnten in einem schönen großen Haus am Rande<br />
von Oxford. Sie hatten einen schönen großen Garten um das Haus herum.<br />
Er hatte sehr nette Eltern, die sich gut um ihn kümmerten.<br />
„Hast du gut geschlafen?“, fragte seine Mutter, als Dave sich an den Frühstückstisch<br />
setzte.<br />
„Ja“, antwortete Dave lächelnd. Seine Mutter freute sich sehr, dass Dave jetzt<br />
bei ihnen war. Dave nahm sich ein Brötchen und schmierte es sich mit Marmelade.<br />
Nach dem Essen ging Dave hoch in sein Zimmer. Er warf sich aufs<br />
Bett und griff zu seinem Lieblingsbuch. Nach einer Weile kam seine Mutter<br />
hoch.<br />
„Und – hast du dich inzwischen bei uns eingelebt?“, fragte sie.<br />
„Ja, sogar sehr“, antwortete Dave zufrieden.<br />
„Das freut mich“, sagte seine Mutter beruhigt und fragte gespannt: „Gefällt<br />
dir dein Zimmer?“<br />
„Ja, ich muss mich aber erst noch daran gewöhnen, dass ich so viel Platz für<br />
mich habe“, sagte er lachend.<br />
Seine Mutter lachte mit ihm.<br />
„Okay, ich geh dann wieder in die Küche und koche das Mittagessen“, sagte<br />
sie, als sie aus dem Zimmer ging.<br />
Dave setzte sich aufs Bett und las, in die Geschichte vertieft, sein Buch.<br />
„Hier ist ein Paket für dich gekommen!“, hörte er seine Mutter von unten<br />
rufen, als er gerade an einer spannenden Stelle war. Verwundert ging Dave<br />
nach unten. Seine Mutter gab es ihm schnell in die Hand, weil sie wegen dem<br />
Essen gleich wieder zurück in die Küche musste.<br />
Dave nahm das Paket mit auf sein Zimmer. Er fragte sich, von wem dieses<br />
Paket sein konnte. Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Dave<br />
entschied sich, das Paket vorerst nicht zu öffnen.<br />
„Essen ist fertig!“, hörte er dann seine Mutter rufen.<br />
Marius Tobisch: Kapitel 28 93<br />
Er ging nach unten und setzte sich an den Tisch.<br />
„Es gibt Spaghetti, dein Lieblingsessen“, sagte seine Mutter lächelnd.<br />
„Cool“, sagte Dave abwesend, weil er noch über das Paket nachdachte.<br />
Nach dem Essen ging er, ohne etwas zu sagen, in sein Zimmer. Dort machte<br />
er den Fernseher an. Es kam aber nichts Richtiges. Deshalb ging er raus und<br />
fuhr mit dem Fahrrad durch die Stadt. Er kam um fünf Uhr wieder nach<br />
Hause.<br />
„Und – wie war es draußen?“, fragte seine Mutter, als er zur Türe herein<br />
kam.<br />
„Ganz gut“, antwortete Dave.<br />
Er ging wieder in sein Zimmer und kam für den Rest des Abends nicht mehr<br />
nach unten. Am nächsten Morgen wachte Dave schon sehr früh auf. Lange<br />
überlegte er, bevor er das Paket öffnete.<br />
In dem Paket war – der alte Teddy aus dem Waisenhaus.<br />
Dave erschreckte sich und trat einen Schritt zurück. Dann sah er noch einen<br />
Brief, auf dem sein Name stand. Er traute sich nicht, den Brief zu öffnen. Er<br />
ging zurück ins Bett und versuchte zu schlafen. Als er wieder aufwachte,<br />
hörte er seine Mutter rufen, dass es Frühstück gäbe.<br />
Dave ging runter und setzte sich an den Tisch.<br />
„Und, wie lang bist du schon wach?“, fragte seine Mutter.<br />
„Weiß nicht genau, vielleicht seit sieben Uhr“, antwortete Dave nach kurzem<br />
Überlegen.<br />
„Dann bist du ja schon lange wach“, sagte seine Mutter, auf die Uhr schauend.<br />
„Ja, aber ich konnte noch <strong>mal</strong> einschlafen“, antwortete Dave schnell.<br />
„Ah – und was war eigentlich in dem Paket, das neulich ankam?“, fragte<br />
seine Mutter neugierig.<br />
Dave wurde nervös und wusste nicht, was er sagen sollte.<br />
„Das waren nur noch ein paar Sachen aus dem Waisenhaus“, antwortete er<br />
zögernd.<br />
„Ach so“, antwortete seine Mutter ungläubig.<br />
Dave ging danach in sein Zimmer. Nach ein paar Minuten kam seine Mutter<br />
nach.<br />
„Darf ich <strong>mal</strong> in das Paket hineinschauen?“, fragte sie vorsichtig.<br />
„Ja“, sagte Dave zögernd.