Pieks_2021_02_26
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Die ersten zwei zugelassenen Impfstoffe<br />
von Biontech/Pfizer und Moderna<br />
ähneln sich stark – in beiden Fällen<br />
handelt es sich um neuartige mRNA-<br />
Impfstoffe. Von AstraZeneca ist jetzt der erste<br />
Vektor-Impfstoff auf den Markt – auch dies ein<br />
recht neues Verfahren zur Impfung (mehr über<br />
die Funktionsweisen auf Seite 38).<br />
Schrittweise werden weitere Hersteller folgen,<br />
deren Produkte das Impfangebot in Deutschland<br />
erweitern sollen. Die EU hat bei den meisten<br />
dieser Firmen Impfstoffe reserviert. Die<br />
aussichtsreichsten Kandidaten stellen wir hier<br />
im Steckbrief vor. Und dann gibt es die Exoten<br />
etwa aus Russland oder China, deren Zulassung<br />
in westlichen Ländern noch unklar ist – auch<br />
sie porträtieren wir kurz.<br />
Ab Seite 88 informieren wir Sie auch über<br />
das US-amerikanische Antikörper-Medikament<br />
REGN-COV2, das Gesundheitsminister Jens<br />
Spahn Ende Januar eingekauft hat. Es kann<br />
womöglich als Überbrückung bis zur Impfung<br />
für eine Immunisierung sorgen – wenn es eine<br />
Zulassung in Europa bekommt.<br />
BIONTECH/PFIZER<br />
COMIRNATY (BNT162B2)<br />
Das Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech<br />
und seines US-Partners Pfizer ist im Dezember<br />
als erster Corona-Impfstoff in der EU zugelassen<br />
worden. Zuvor wurde es in einer Studie mit<br />
etwa 43 500 Teilnehmenden erprobt. Deutschland<br />
hat eine Vereinbarung über die Lieferung von 30 Millionen Einheiten getroffen.<br />
Die Bundesregierung hat die Entwicklung und Produktion des Impfstoffs mit bis<br />
zu 375 Millionen Euro gefördert. Bis Ende Januar wurden in Deutschland etwa zwei<br />
Millionen Menschen mit dem Mittel geimpft.<br />
ALLGEMEIN<br />
Name<br />
Typ<br />
Wirksamkeit<br />
Wirkweise<br />
Anzahl Dosen<br />
Impfschema<br />
Applikation<br />
Comirnaty (BNT162b2)<br />
mRNA-Impfstoff<br />
95-prozentiger Schutz vor der Infektion ab<br />
dem siebten Tag nach Erhalt der zweiten Dosis<br />
Der Impfstoff enthält den Bauplan (mRNA)<br />
für das Stachelprotein auf der Oberfläche des<br />
Covid-19-Virus. Dieses Protein wird dann vom<br />
geimpften Körper produziert. Darauf reagiert<br />
die Immunabwehr. Die mRNA ist in einer Hülle<br />
aus Fettpartikeln (Lipid-Nanopartikeln) verpackt<br />
zwei zu je 0,3 Milliliter<br />
21 Tage Abstand zwischen erster und<br />
zweiter Impfung<br />
Spritze in die Oberarmmuskulatur<br />
NEBENWIRKUNGEN<br />
häufigste Nebenwirkungen<br />
seltene Nebenwirkungen<br />
HALTBARKEIT/PREIS/FREIGABE<br />
Haltbarkeit<br />
Preis pro Dosis<br />
Altersfreigabe<br />
Stand des EU-<br />
Zulassungsverfahrens<br />
Schmerzen an der Injektionsstelle (< 80 %),<br />
Müdigkeit (< 60 %), Kopfschmerzen (< 50 %),<br />
Muskelschmerzen und Schüttelfrost (< 30 %),<br />
Gelenkschmerzen (< 20 %), Fieber (< 10 %) und<br />
Schwellung an der Injektionsstelle (< 10 %).<br />
Normalerweise sind Beschwerden von leichter<br />
oder mäßiger Intensität und klingen innerhalb<br />
weniger Tage nach der Impfung ab<br />
Lymphknotenschwellung über zehn Tage<br />
(0,3 %), bisher vier Fälle von akuter Gesichtsmuskellähmung,<br />
eine vorübergehende<br />
Beinlähmung, eine Herzrhythmusstörung,<br />
vier akute allergische Reaktionen<br />
sechs Monate bei minus 90 bis minus 60 Grad<br />
Celsius, zwei Stunden bei Raumtemperatur<br />
12 Euro<br />
ab 16 Jahren<br />
zugelassen in der EU seit 21. Dezember 2<strong>02</strong>0<br />
FOTO: STOCKSY, PR<br />
UNTERNEHMENSUMSATZ<br />
Umsatz<br />
Biontech: 108,6 Millionen Euro (2019)<br />
Pfizer: 42,5 Milliarden Euro (2019)<br />
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