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Pieks_2021_02_26

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OFFIZIELLER NACHWEIS<br />

Impfpass<br />

Der Impfpass soll ein lebenslanger Begleiter<br />

sein und über den Impfschutz seines Inhabers<br />

informieren. Wichtig wird er als Nachweisdokument<br />

im Urlaub, wenn das Reiseland eine<br />

Immunisierung gegen bestimmte Infektionskrankheiten<br />

vorschreibt, etwa Gelbfieber<br />

oder Tollwut. Meist stellt ihn der Kinderarzt<br />

mit der ersten Impfung nach der Geburt<br />

aus. Fort an begleitet er seinen Besitzer ein<br />

Leben lang. Alle Grundimmunisierungen und<br />

Auffrischungen müssen darin dokumentiert<br />

werden. Der Aufbau des mehrsprachigen gel-<br />

ben Heftchens ist standardisiert – so sieht es<br />

das Infektionsschutzgesetz gemäß Vorgaben<br />

der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

vor. Jede Impfdokumentation muss demnach<br />

folgende Angaben enthalten: das Datum der<br />

Schutzimpfung, die Bezeichnung und<br />

Chargenbezeichnung des<br />

Impfstoffs,<br />

den Namen der Krankheit, gegen die geimpft<br />

wurde, und den Namen und die Anschrift der<br />

für die Impfung verantwortlichen Person.<br />

IMPFPASS VERLOREN?<br />

Sollte der Impfpass einmal verloren gegangen<br />

sein, stellt der Hausarzt meist problemlos<br />

einen neuen aus. Hilfreich ist es in dem Fall,<br />

anhand bisheriger ärztlicher Unterlagen oder<br />

mithilfe der Krankenkasse die Impfungen der<br />

vergangenen Jahre zu rekonstruieren.<br />

Gelingt das nicht, sollten alle empfohlenen<br />

Impfungen erneuert werden.<br />

DIE DEUTSCHEN IMPFENTSCHEIDER<br />

STIKO<br />

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat gemäß Infektionsschutzgesetz<br />

den Auftrag, Empfehlungen zur Durchführung von<br />

Schutzimpfungen in Deutschland zu geben. Ihre Empfehlungen<br />

werden automatisch Teil des Leistungskatalogs der Krankenkassen,<br />

Versicherte müssen diese Impfungen also nicht extra<br />

bezahlen. Die Kommission hat derzeit 18 Mitglieder und tagt<br />

zweimal im Jahr am Robert-Koch-Institut (RKI), um die Impfempfehlungen<br />

an aktuelle Entwicklungen, also neue Impfstoffe<br />

und neue Erkenntnisse aus der Forschung, anzupassen. Ihren<br />

eigenen Angaben zufolge orientiert sich die STIKO dabei an den<br />

Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Das heißt, die Entscheidungen<br />

basieren auf objektiven Studien und medizinischen Kriterien.<br />

Die haben die Mitglieder zuvor in Einzelarbeit gesichtet.<br />

Lange Zeit wurde der 1972 gegründeten Kommission mangelnde<br />

Transparenz vorgeworfen. Die Entscheidungen würden von<br />

wirtschaftlichen Interessen der Impfhersteller beeinflusst,<br />

hieß es. Seit mehr als zehn Jahren müssen die Mitglieder ihre<br />

Beziehungen zur Industrie nun offenlegen. An Beschlüssen,<br />

die derartige Beziehungen betreffen könnten, dürfen die entsprechenden<br />

Mitglieder nicht mitwirken. Zudem werden<br />

alle Sitzungsprotokolle veröffentlicht. Trotzdem: „Über den<br />

Entscheidungen der STIKO liegt immer ein Schatten“, kritisiert<br />

Prof. Dr. Gerd Antes. Der Mathematiker war von 2008 bis<br />

2011 selbst Mitglied der STIKO. „Eine Gesellschaft, die die Arzneimittelforschung<br />

privatisiert, kann nicht erwarten, dass sie<br />

Experten hat, die clean sind.“ Er kenne aber einige Mitglieder<br />

und wisse, dass „die aktuelle Arbeit der STIKO sicher keine<br />

Konzentration von Übel ist“.

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