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Pieks_2021_02_26

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Bei gut 80 Prozent der mit dem Virus<br />

Infizierten funktioniert das Immunsystem<br />

gut. Sie entwickeln keine oder nur leichte<br />

Beschwerden wie Fieber, Husten,<br />

Gliederschmerzen oder Geruchsstörungen<br />

CORONAVIREN<br />

Warum reagieren<br />

Menschen so<br />

unterschiedlich<br />

auf SARS-CoV-2?<br />

Viele Infizierte haben keine Beschwerden,<br />

andere erkranken schwer. Grund könnte<br />

die sogenannte Kreuzreaktivität sein. Bekanntlich<br />

gibt es neben SARS-CoV-2 noch<br />

weitere Coronaviren. Diese Viren sind weltweit<br />

verbreitet und für etwa 15 Prozent<br />

aller Erkältungen verantwortlich. Jeder<br />

Dritte, der vor der Pandemie eine solche<br />

harmlose Erkältung durchgemacht hat,<br />

verfügt wahrscheinlich über sogenannte<br />

T-Zellen im Blut, die Bestandteile des<br />

Corona virus SARS-CoV-2 erkennen. Das haben<br />

Wissenschaftler in mehreren Stu dien<br />

herausgefunden. T-Zellen sind entscheidend,<br />

um ein immunologisches Gedächtnis<br />

aufzubauen. Menschen, die SARS-CoV-2<br />

problemlos überstehen, könnte also diese<br />

sogenannte Kreuzreaktivität schützen. Ihr<br />

Immunsystem hat ein „Gedächtnis“ entwickelt.<br />

Ihre Abwehr erinnert sich sozusagen<br />

an die altbekannten Coronaviren – und<br />

bekämpft SARS-CoV-2 effektiv.<br />

Etwa 14 Prozent der<br />

an Covid-19 erkrankten<br />

Patienten werden in<br />

einer Klinik behandelt<br />

»Circa zehn Tage nach der Ansteckung<br />

ist ein kritischer Punkt erreicht, da<br />

entscheidet sich, ob jemand mild oder<br />

schwer erkrankt.«<br />

zesse eindämmen können. Dazu zählen etwa<br />

Mittel gegen HIV, Herpes oder Hepatitis B. Eine<br />

innovative, aber extrem teure Therapie gegen<br />

Hepatitis C kann die Viren sogar vollständig<br />

vernichten.<br />

Auch bei Covid-19 hängt viel davon ab, wie<br />

das Immunsystem dem Virus begegnet. „Erkrankte<br />

durchlaufen zwei wesentliche Phasen“,<br />

erklärt Intensivmediziner Bachmann. Nach<br />

der Ansteckung zeigten sich grippeähnliche<br />

Symptome. „Nach etwa zehn Tagen ist dann ein<br />

kritischer Punkt erreicht, da entscheidet sich,<br />

ob jemand mild oder schwer erkrankt.“ Das<br />

hängt vor allem davon ab, ob das Immunsystem<br />

die Eindringlinge schnell abwehren kann.<br />

Die gute Nachricht: Aktuelle Daten zeigen,<br />

dass das Immunsystem bei etwa 80 Prozent der<br />

Infizierten funktioniert, die Betroffenen entwickeln<br />

keine oder nur leichte Beschwerden.<br />

Dazu zählen Fieber, Husten, Gliederschmerzen<br />

sowie Geschmacks- und Riechstörungen.<br />

„Am besten kuriert man diese Beschwerden<br />

zu Hause mit Ruhe, viel Flüssigkeit sowie<br />

entzündungshemmenden und fiebersenkenden<br />

Medikamenten aus“, sagt Bachmann.<br />

Etwa 14 Prozent der Menschen mit SARS-<br />

CoV-2 entwickeln jedoch eine überschießende<br />

Reaktion des Immunsystems. Die Folgen<br />

sind Störungen der Atemwege, der Haut, des<br />

Herz-Kreislauf-Systems, Nierenversagen,<br />

FOTO: ADOBE STOCK<br />

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