Pieks_2021_02_26

Was Menschen
Angst macht
Laut ARD-Deutschlandtrend vom Februar wollen sich 21 Prozent
der Deutschen wahrscheinlich nicht oder auf gar keinen Fall impfen
lassen. Viele Fragen zu Impfungen nicht nur gegen Corona sind
offen, verlässliche Informatio nen oft schwer zu finden. Wir gehen
zehn häufig geäußerten Ängsten auf den Grund
Text: Verena Fischer
„ES BESTEHT DAS RISIKO,
DURCH DIE IMPFUNG KRANK
1 ZU WERDEN“
In den bisherigen Studien finden
sich für bleibende Schäden oder auftretende
Krankheiten keine Anhaltspunkte. Wahrscheinlicher
sind allerdings zeitnah auftretende Impfreaktionen
wie Kopf schmerzen, Müdigkeit und
Schmerzen an der Einstichstelle. Das kann viele
Menschen betreffen, klingt jedoch nach wenigen
Tagen folgenlos ab. Trotzdem: In sehr seltenen
Fällen kann aber jede Impfung schwere Folgen
für die Gesundheit haben. Prof. Dr. Christian
Bogdan von der Ständigen Impfkommission
(STIKO) erklärt dazu allerdings: „Weltweit sind
jetzt mehr als vier Millionen Menschen geimpft
worden. Es ist bisher nichts aufgetreten,
was man nicht schon in den Zulassungsstudien
gesehen hat.“
Mehr zu Nutzen und Risiken einer Covid-19-
Impfung lesen Sie ab Seite 58.
Was es mit wirklichen Impfschäden auf sich
hat und was Betroffene dazu sagen, finden Sie
auf Seite 18.
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„FÜR ALLERGIKER IST
DIE IMPFUNG GEFÄHRLICH“
Tatsächlich wurden in sehr seltenen
Fällen nach der Impfung mit dem
Impfstoff von Biontech/Pfizer schwere allergische
Reaktionen beobachtet. In den USA kam es
bei einer Anzahl von einer Million verabreichten
Impfstoff-Dosen zu elf solcher Ereignisse, die
überwiegend innerhalb der ersten 15 Minuten
nach der Impfung auftraten. Betroffen waren
Personen mit bekannter schwerer Allergie. Bei
Menschen mit leichten Allergien ist laut Paul-
Ehrlich-Institut mit keinen Komplikationen zu
rechnen. Darunter fallen auch Allergien gegen
Nahrungsmittel. Es wird vermutet, dass die
Allergien nicht durch den eigentlichen Wirkstoff
von Biontech/Pfizer verursacht werden, sondern
durch die Substanz Polyethylen glykol (PEG),
die auch in vielen Alltags-, Kos metik- und Medizinprodukten
enthalten ist.
„BIS SELTENE NEBEN­
WIRKUNGEN BEKANNT SIND,
3 DAUERT ES NOCH LANGE“
Impffolgen zeigen sich in der
Regel binnen Minuten oder innerhalb weniger
Tage bis Monate nach der Impfung. Gehen
Geimpfte mit Beschwerden zum Arzt, ist dieser
verpflichtet, Verdachtsfälle von Impfkomplikationen
sofort zu melden. Diese können
Geimpfte und Angehörige zusätzlich selbst über
nebenwirkungen.bund.de angeben. Die klini-
FOTO: DPA PICTURE-ALLIANCE, GETTY IMAGES/TOBIAS SCHWARZ
Unverständlich: Wenn Kritik
in Gewalt umschlägt, haben meist
beide Seiten zu wenig zugehört
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