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Pieks_2021_02_26

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FERIENRATGEBER<br />

Reiseimpfungen<br />

bei Kindern<br />

Gerade auf Reisen ist ein vollständiger<br />

Impfschutz bei Kindern wichtig – viele<br />

Krankheiten kommen im Ausland<br />

noch häufiger vor, zudem drohen je nach<br />

Reiseziel Infektionen mit tropischen<br />

Erkrankungen. Neben den von der STIKO<br />

empfohlenen Impfungen müssen also<br />

gegebenenfalls weitere hinzukommen.<br />

Welche, das weiß der Kinderarzt,<br />

aber auch beim Tropeninstitut finden<br />

Eltern Rat.<br />

Mindestalter für Reiseimpfungen<br />

‸ Cholera: 2 Jahre<br />

‸ Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME):<br />

1 Jahr<br />

‸ Gelbfieber: 9 Monate<br />

‸ Hepatitis A: 1 Jahr<br />

‸ Influenza: 6 bzw. 24 Monate<br />

(Totimpfstoff/Lebendimpfstoff)<br />

‸ Japanische Enzephalitis: 2 Monate<br />

‸ Typhus: 2 bzw. 5 Jahre (parenteral/oral)<br />

Quelle: „Flugmedizin, Tropenmedizin, Reisemedizin 2“,<br />

Georg Thieme Verlag, 27. Jahrgang, April 2<strong>02</strong>0<br />

FOTO: ADOBE STOCK (2), GETTY IMAGES<br />

Vertrauen in die Impfstoffforschung hat gerade<br />

im Kampf gegen die Coronapandemie eine<br />

größere Bedeutung denn je. Viele Eltern fragen<br />

sich denn auch, ob ihre Kinder gegen Covid-19<br />

geimpft werden sollen und wann das der Fall<br />

sein könnte. „Bevor Studien an Kindern starten<br />

dürfen, muss die Sicherheit der Impfstoffe bei<br />

Erwachsenen endgültig nachgewiesen sein“, erklärt<br />

Terhardt. „Die Kinderimpfung ist sinnvoll<br />

und wird kommen, das wird aber noch eine<br />

Weile dauern.“ Gerade bei den mRNA-Impfstoffen<br />

müsse man „sehr genau hinschauen, da<br />

es sie noch nie gab“.<br />

Der in Deutschland entwickelte mRNA-Impfstoff<br />

(siehe Seite 22) war zum Redaktionsschluss<br />

dieser Zeitschrift ab 16 Jahren zugelassen, alle<br />

anderen Corona-Impfstoffe ab 18. Das liegt<br />

daran, dass in die bisherigen Studien nur Erwachsene<br />

und Jugendliche ab 16 eingeschlossen<br />

waren. An Kindern werden neue Medikamente<br />

immer zuallerletzt getestet, falls dort die Risiken<br />

höher sein sollten. Wie sie die Covid-19-Impfstoffe<br />

vertragen, ist also noch unbekannt.<br />

Die Jüngsten durch eine Impfung vor der<br />

Krankheit zu schützen ist ohnehin nicht allzu<br />

dringend: Anders als bei älteren Menschen sind<br />

schwere Krankheitsverläufe bei ihnen selten.<br />

Sinnvoll würde eine Impfung vor allem dann,<br />

wenn sich die Erwartung bestätigte, dass die<br />

Immunisierung auch die Weitergabe des Virus<br />

an andere verhindert. Dann würde der <strong>Pieks</strong><br />

dafür sorgen, dass Kinder die Krankheit nicht<br />

weiterverbreiten.<br />

Impfen ist ein emotionales Thema, gerade<br />

für Eltern. Bei aller Diskussion darf jedoch eines<br />

nicht vergessen werden: dass jeder Geimpfte<br />

zum Schutz der Gesellschaft beiträgt, indem<br />

er die „Herdenimmunität“ sichert. Jeder Ungeimpfte<br />

dagegen bringt jene in Gefahr, die sich<br />

nicht impfen lassen können: Neugeborene und<br />

Schwangere, Menschen mit Krebserkrankungen<br />

oder nach Organtransplantationen. Sie sind<br />

nur vor Infektionskrankheiten geschützt, wenn<br />

alle in ihrer Umgebung gesund bleiben – weil<br />

sie sich haben impfen lassen.<br />

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