HANSA 01-2019
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Schifffahrt | Shipping<br />
Solide Seefrachtspeditionen<br />
2<strong>01</strong>8 war kein leichtes Jahr für den Überseehandel. Strafzölle, Sanktionen und Importbeschränkungen<br />
in China wirkten sich dämpfend auf das Volumenwachstum aus. Die großen<br />
Seefrachtspeditionen schlugen sich trotzdem relativ erfolgreich, berichtet Michael Hollmann<br />
© Selzer<br />
Gemessen am Weltwirtschaftswachstum<br />
war 2<strong>01</strong>8 kein glänzendes<br />
Jahr für den Weltcontainerverkehr.<br />
Während das Sozialprodukt<br />
nach Schätzung des IWF um 3,7%<br />
zugelegt haben dürfte, liegen die<br />
Prognosen für das Verkehrswachstum<br />
in einer Bandbreite von 3-5%<br />
– wieder einmal kein überproportionales<br />
Wachstum, wie es in den alten<br />
Zeiten die Regel war. Mit der gebremsten<br />
Dynamik haben sich die<br />
großen Seefrachtspeditionen aber inzwischen<br />
arrangiert. Auch die relative<br />
Schwäche der Seefrachtraten und<br />
den Druck auf die Ertragsmargen pro<br />
Container in der ersten Jahreshälfte<br />
konnten die Logistiker offenbar<br />
durch Effizienzsteigerungen im Betrieb<br />
und im Rateneinkauf kompensieren.<br />
Die Zwischenergebnisse auf<br />
Basis der ersten neun Monate zeigen<br />
überwiegend eine stabile bis steigende<br />
Tendenz.<br />
Beim Volumenwachstum sticht der<br />
Marktführer Kühne + Nagel (K+N)<br />
wieder einmal heraus: Fast 9% mehr<br />
Containerbuchungen als im entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum nahm<br />
der Konzern in den ersten neun Monaten<br />
an und baute seinen Marktanteil<br />
damit erneut kräftig aus. Hohe<br />
Zuwächse verzeichnete das Unternehmen<br />
vor allem im Export aus<br />
Nordamerika sowie aus Asien heraus,<br />
häufig in Kombination mit neuen digitalen<br />
Angeboten für die Beschaffungslogistik<br />
wie der im Frühjahr live<br />
geschalteten Online-Plattform KN<br />
ESP. Die in Zusammenarbeit mit dem<br />
Softwareunternehmen GT Nexus entwickelte<br />
Lösung ermöglicht Kunden<br />
die elektronische Vernetzung mit vielen<br />
Lieferanten und Kunden auf einer<br />
einzigen Plattform. Beim operativen<br />
Ergebnis (EBIT) erreichte K+N eine<br />
neue Höchstmarke von 324 Mio. CHF<br />
(326,6 Mio. $), was einer Steigerung<br />
um gut 5% gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht. Eine Ruhepause beim<br />
Wachstum kann sich der Branchenprimus<br />
gar nicht leisten, da die Mar-<br />
56 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang – 2<strong>01</strong>9 – Nr. 1