UNDERDOG #68
Schwerpunkt: Punk at the Movies
Schwerpunkt: Punk at the Movies
- TAGS
- punk
- fanzine
- punk movies
- subkultur
- filme
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Alles kann, nix muss!“
Die Chaostage galten ursprünglich als
Demonstration gegen eine von der Stadt
Hannover geplante Datei zur
Registrierung von optisch als Punks
erkennbaren Jugendlichen und fanden in
ihrer radikalsten Form 1995 in Hannover
statt. Der Film „Chaostage...“ basiert auf
den gleichnamigen Roman von ZAP-
Herausgeber Moses Arndt und zeigt die
Zutaten Sommer, Musik, Suff, ein
Schweizer Taschenmesser und eine Brise
Spaß am Chaos
Wahnwitz.
In einer Mischung aus Spiel- und
Dokumentarfilm angelegtes Porträt der
deutschen Punkszene reisen zwei Punk-
Freunde zu den Chaostagen nach
Hannover, wo es zu Straßenkämpfen mit
der Polizei und Nazi-Skinheads kommt.
In den dokumentarischen Szenen
erzählen unter anderem Dirk ‚Diggen‘
Jora, einst Sänger der Band „Slime“, Karl
Nagel, früherer Kanzlerkandidat der
Anarchistischen Pogo-Partei
Deutschlands APPD und Erfinder der
echten Chaostage in Hannover, Tommy
(CANALTERROR, MOLOTOW SODA),
Babette Vageena (THE VAGEENAS) oder
Wolfgang ‚Wölfi‘ Wendland (APPD, DIE
KASSIERER) auf zum Teil selbstironische
Art und Weise ihren Punkbezug. Der
dazugehörige Soundtrack wurde von
Alex Empire (ATARI TEENAGE RIOT)
erstellt. Das Album wurde am 21. Mai
2013 von der Bundesprüfstelle für
jugendgefährdende Medien indiziert. Für
die Laiendarsteller*innen war es vor
allem eins: Spaß am Chaos. So reisten
nach einem Aufruf viele Punks
deutschlandweit an und waren u.a.
Statist*innen beim gefilmten
Straßenkampf. Der Film ist eine trashige
Hommage an die Punkszene unter dem
Motto: „Alles kann, nix muss!“
Nach turbulenten Dreharbeiten in
Saarbrücken lief der Film im Oktober
2008 erstmals ausgerechnet in Hannover,
der Brutstätte der echten Chaostage! Es
geschah das Unvermeidliche: Vor dem
Kino kam es zwischen Punks und Polizei
zu Ausschreitungen, doch bei weitem
nicht in dem Ausmaß vergangener Tage.
BILD titelte damals in bester und
gewohnter yellow press 1 -Manier: „Blutige
Filmpremiere“ und der
Oberbürgermeister von Hannover
unterstellte dem Veranstalter Kalkül.
Gegengerade – Niemand
siegt am Millerntor
Spielfilm 2011
Auch bei diesem Film arbeitet
Tarek mit Moses Arndt zusammen, der
mit ihm und Stephanie M. Blum das
Drehbuch schrieb. Tarek erzählt die
1 Teil der Presse, der mit unsachlichen und
verleumderischen Meldungen an niedrige Instinkte
der Leser*innen appelliert.
25