UNDERDOG #68
Schwerpunkt: Punk at the Movies
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fühlt sich durch die Banlieues an einen
ganz eigenen Kosmos erinnert und wollte
diesen Zustand, aber auch das soziale
Klima im Film skizzieren: Die Transitzone
als rechtsfreier Raum für Menschen ohne
politische Teilhabe oder eine Perspektive.
Dort die Polizei als Pufferzone und
Bollwerk, Widerstand im Keim zu
ersticken.
»Punk ist der Ursprung
von allem, was ich
mache.«
Tarek, bist du selbst davon
überrascht, wie aktuell dein Film
‚Volt‘, bezogen auf Polizeigewalt und
Systemkrisen, heute immer noch ist?
Als der Film 2015 im
Entstehungsprozess war, hatte die
Realität (sogenannte Flüchtlingskrise)
die filmischen Ereignisse eingeholt. Aber
wer als Antifaschist*in oder als linkspolitisch
interessiert unterwegs ist, ist
die Thematik des Films nicht neu:
Festung Europa, Abschottungspolitik und
Polizeigewalt gegenüber PoC.
Ist der Film mehr Liebesgeschichte
oder wolltest du tatsächlich die
soziale Komponente von Schuld und
Sühne in den Fokus rücken?
Die Kernidee war: Was bedeutet
es, in einer Welt zu leben, in der mensch
als wertlos fremddefiniert wird? Der
Polizist im Film bekommt vielleicht
Absolution, weil er die Gesellschaft aus
der Perspektive des tradierten
Rollensystems beschützt hat. Und
gleichzeitig: Was passiert mit einem
Menschen in einem System ohne
Gewissen, wenn er genau das entwickelt
und seine Taten hinterfragt. Dystopie war
für mich immer ein Teil der Punkwelt und
außerdem gibt die Zukunft immer
Projektionsfläche für die Entwicklung
unseres derzeitigen Verhaltens. Für mich
war das ein guter Weg, um einen
politischen Film zu machen, der nicht
didaktisch ist.
Wie viel Biografisches steckt in
deinen Filmen?
Punk ist der Ursprung von allem,
was ich mache. Wenn ich nicht mit 13, 14
Jahren im AJZ Homburg gewesen wäre
und die DIY-Ethik in der Praxis
kennengelernt hätte wie das eben bereits
erwähnte eigenverantwortliches
Handeln, hätte ich alles, was an
Projekten gefolgt ist, nicht machen
können. ‚Volt‘ spiegelt aber auch meine
politische Haltung, aber auch in Teilen
meine persönliche Geschichte wider, um
das in den Film zu projizieren.
Du bist/warst Boxer, Piercer,
Türsteher, Drehbuchautor,
Filmregisseur. Bist du nach einer
Weile unzufrieden mit dem, was du
machst? Suchst du nach neuen
Herausforderungen, neue Talente zu
entdecken oder bist du immer auf
der rastlosen Suche nach der idealen
Aufgabe, die dich ausfüllt?
Unzufriedenheit und Langeweile
kenne ich ehrlich gesagt nicht. Bei dem
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