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UNDERDOG #68

Schwerpunkt: Punk at the Movies

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anderem die Heimat der Band Bikini

Kill, deren Sängerin Kathleen Hanna bis

heute als Ikone der Bewegung gilt. Riot

Grrrl war eine direkte Reaktion auf die

Vorherrschaft weißer, heterosexueller

Männer in der Punkszene.

Die Geschichte der Frauen* in der

amerikanischen Punkmusik wird zwar oft

vergessen und von der

Medienberichterstattung

ausgeklammert, aber es gibt eine Fülle

bemerkenswerter Persönlichkeiten.

Gesellschaft vorgegebenen

Verhaltensrahmen passen. Die Punk-

Subkultur kann, wie andere Subkulturen

auch, das Bedürfnis befriedigen, einer

Gruppe anzugehören und Kontakt zu

Menschen mit ähnlichem Geschmack

und ähnlichen Ansichten zu haben.

Eine der wichtigsten von ihnen ist Patti

Smith, die oft als die ‚Patin des Punk‘

bezeichnet wird. Ihre Proto-Punk-Songs

aus dem Album Horses, das bei seiner

Veröffentlichung bereits als Klassiker

galt und Slam-Poetry mit Rockklängen

kombinierte, verschafften ihr Kultstatus.

Sie war als Künstlerin nicht nur den

musikalischen Trends voraus, sondern

auch den Modetrends. Der lässige

maskuline Look der Sängerin brach mit

den Klischees von Weiblichkeit.

Wahrscheinlich war es Smith zu

verdanken, dass die amerikanische

Punkmode für Frauen oft utilitaristischer

aussah als ihr britisches Pendant, das

von Vivienne Westwood und ihrer Sex-

Boutique eingeführt wurde.

Punk ist per Definition ein Ort für viele

Menschen, die nicht in den von der

In ihrem Buch „Pretty in Punk: Girls'

Gender Resistance in a Boys'

Subculture“ beschreibt Lauraine

Leblanc ihre eigenen Erfahrungen und

die anderer Frauen in der Punk-

Subkultur. Für die Autorin ermöglichte

es ihr, als Punk Selbstvertrauen zu

entwickeln und ihr Aussehen zu

akzeptieren, das von Gleichaltrigen als

unattraktiv angesehen wurde. Leblanc

beschreibt, dass sie sich vor ihrem

Eintritt in die Subkultur für ihre

Schönheit schämte. Nach ihrem Beitritt

konnte sie ihren Peinigern antworten: „Ja

[ich bin hässlich], aber ich bin

wenigstens absichtlich hässlich“. Wie das

von der Autorin zitierte Beispiel zeigt,

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