UNDERDOG #68
Schwerpunkt: Punk at the Movies
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Sachsen zieht sich eine erneute Debatte um
die Spezifika der extremen Rechten in
„Ostdeutschland“ durch die letzten Jahre.
Mit Ausnahmen größere Städte wie Leipzig
oder Dresden gibt es durchaus Landstriche,
die wie in Mittelsachsen ein Netzwerk
völkischer Neonazi-Familien etabliert, die
durch die „Initiative Zusammenrücken“ als
rechte Siedlungsgemeinschaft einen
Sehnsuchtsort für Heimatverbundenheit,
völkische Traditionen und einer „gesunden
Volkssubstanz“ Ausdruck verliehen
bekommt.
Die Fragen nach den Gründen der
gesellschaftlichen Akzeptanz oder Duldung
von Rechtsaußen erklärt Marcel Hartwig
u.a. mit einem „mentalitätsgeschichtlichem
Hintergrund“, bei dem sich „bisherige
Lebensentwürfe“ wandelten und eine
„Fortexistenz eines spezifischen deutschen
Nationalismus in der DDR“ eine
wesentliche Rolle spielte. Die extreme
Rechte profitiert von Faktoren
gesellschaftlicher Entwicklung wie
Abwanderung, schwach aufgestelltem
Demokratieverständnis. Marcel
schlussfolgert, dass Ostdeutschland zum
Testfeld für extrem rechte Realpolitik wird.
Sebastian Friedrich und Volkmar Wölk
skizzieren die Entwicklung,
Erfolgsbedingungen und Grenzen der AfD
im Osten. Antifaschistischer Protest ist
meist in größeren Städten zu beobachten,
wo Student*innen leben. Das Netzwerk
Polylux legt einen großen Fokus auf den
ländlichen Raum, weil viele der
Aktivist*innen selbst dort aufgewachsen
sind. So erhalten/erfahren bspw.
Geflüchtete, Migrant*innen und Menschen
in prekären Lebenslagen zunächst
Unterstützung und Solidarität.
Antifaschistischer Support ist nötig, wo er
gebraucht wird.
Gesamteindruck:
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung,
Marco Wanderwitz konsternierte, dass die
Diktaturerfahrung der DDR verhindert,
dass ein Teil der Ostdeutschen in der
Demokratie ankommt. Andere, wie etwa die
ostdeutsche Historikerin Christina Morina,
verweisen dagegen auf die Nach-Wende-
Erfahrung. Hinzu kommt die eher schwache
Struktur der Zivilgesellschaft. Dabei ist sie
eine wichtige Schule für die Demokratie,
indem sie durch Prozesse der Verhandlung,
der Konfliktaustragung, der Entwicklung
von Respekt über Vereine und andere
Gesellschaften eine Voraussetzung für
demokratische Kultur legt. Hier hat die
extreme Rechte zu lange unbehelligt
agieren können und besetzt mit Erfolg,
Engagement und politische Kreativität
bürgerliche und gesellschaftliche Milieus.
Die AfD im Osten ist eine Partei, in der
Menschen an der Spitze mitwirken, die als
Autohändler, Hausmeister oder
Handwerker die Sprache der Menschen
sprechen. Darin erkennen sich viele wieder.
Die westdeutsche Rechte hat
Ostdeutschland als die Region erkannt, die
besser als jede andere für ihre Zwecke
entwickelt werden kann. Aus
antifaschistischer Perspektive ist die
ostdeutsche extrem rechte
Erfolgsgeschichte eine enorme
Herausforderung, die mit dem Netzwerk
Polylux Hoffnung bringt, eine starke
Zivilgesellschaft zu fördern.
OX #160
148 DIN-A-4-Seiten; € 6,50.- + CD
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Das OX wird teurer, dafür sind die
Stromkosten im OX-Headquarter dank
Photovoltaikanlage gesunken. Ausgeglichen
ist auch der Inhalt zwischen Punk bis
Thrash Metal, Vergangenes und Aktuelles.
Konzerterinnerungen aus den 80er Jahren
mir DAF und X-Mal Deutschland, subjektiv
ausgewählte Platten für die Ewigkeit und
lecker essen. Was folgt ist gewohnte Kost:
Tom van Laak durchlebt hypochondrische
und physische Episoden der
„Befindlichkeiten“, während Mille von
KREATOR Theatralik wichtig findet und
einfach ein bisschen „bekloppt“ ist, alles
andere sei langweilig. Ben Kowalewicz von
BILLY TALENT verehrt Pearl Jam komplett,
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