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UNDERDOG #68

Schwerpunkt: Punk at the Movies

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Times Square

Times Square ist ein Musikdrama aus

dem Jahr 1980 unter der Regie von Allan

Moyle. Der Film erzählt die Geschichte

von zwei Teenagern, die sich in einer

psychiatrischen Klinik kennenlernen.

Trotz ihrer Differenzen freunden sich der

rebellische Nicky Marotta (gespielt von

Robin Johnson) und die schüchterne

Pamela Pearl (gespielt von Trini

Alvarado) an und entkommen gemeinsam

aus der Anstalt. Nach ihrer Flucht leben

sie auf den Straßen von New York und

verstecken sich vor Pams betrügerischen

Eltern. Die Mädchen gründen eine Band,

schreiben Songs und treten im Radio auf

– dank eines freundlichen DJs (Tim

Curry), der sie berühmt macht. Ihre

Freundschaft endet mit einem Konzert

am Times Square, nach dem Pam in ihr

verlassenes Leben zurückkehren muss.

Moyle stellt die beiden Protagonistinnen

durch Kontraste einander dar. Auf den

ersten Blick haben sie mehr gemeinsam,

als sie scheinbar nicht haben. Die

Mädchen kommen aus verschiedenen

sozialen Schichten, haben

unterschiedliche Charaktere,

Temperamente und Vorlieben. Die beiden

Personen haben die Möglichkeit, sich auf

neutralem Boden kennenzulernen, völlig

losgelöst von ihrem Alltag. Trotz ihres

anfänglichen Widerwillens gewinnen die

Protagonistinnen einander langsam für

sich. Als es ihnen gelingt, aus dem

verschlossenen Gebäude zu entkommen,

zeigt Nicky ihrer neuen Freundin ihre

Punkwelt. Für beide Charaktere

bedeuten Punkmusik und der Punk-

Lifestyle etwas anderes.

Die Figur des Nicky wird dem Publikum

gleich in der ersten Sequenz des Films

als junger Punk in Lederjacke

vorgestellt, der durch die Straßen der

Armenviertel streift. In der

Eröffnungssequenz am Ende spielt das

Mädchen ein Lied auf der Gitarre vor

dem Gebäude einer Diskothek. Als eine

Frau im Disco-Outfit gegen die von Nicky

gespielte Musik protestiert, zertrümmert

sie die Scheinwerfer eines Autos, das

dem Besitzer der Disco gehört. Der

Regisseur unterstreicht in der Sequenz

sowohl den rebellischen Charakter der

Figur als auch den Antagonismus

zwischen der Punk-Subkultur (geprägt

mit gewaltaffinen Ausbrüchen) und den

Liebhaber*innen der damals modischen

Disco-Musik. Die Punkmusik ist zunächst

Nickys einzige Quelle des

Verständnisses. Die Teenagerin rebelliert

gegen die Erwachsenen und die

vorherrschenden

Verhaltenskonventionen. Sie hat keinen

Kontakt zu ihren Eltern, und ihre

tieferen Probleme werden auch von den

Ärzt*innen im Krankenhaus ignoriert, die

nur daran interessiert sind, sie zu

beruhigen/ruhig zu stellen. Dank des

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