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UNDERDOG #68

Schwerpunkt: Punk at the Movies

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Her Smell

Her Smell ist ein psychologisches

Musikdrama unter der Regie von Alex

Ross Perry, das 2018 uraufgeführt

wurde. Der Film begleitet die Sängerin

Becky Something (Elizabeth Moss) von

einem Konzert ihrer Band Something

She über eine Zeit, in der die Künstlerin

mit Sucht und einem instabilen

Geisteszustand kämpft, bis hin zur

Auflösung der Musikgruppe. Perrys Film

hat keine klassische Handlung.

Stattdessen stellt der Regisseur die

Situation der Hauptfigur in Form von

kurzen Episoden dar. Her Smell ist einer

der wenigen Filme über fiktive Punk-

Künstlerinnen, der sich auf die Figur

einer reifen Frau konzentriert. Die

bereits erwähnten Fabulous Stains

widmen sich in ihren Werken jungen

frau*lichen Protagonistinnen, die am

Anfang ihrer musikalischen Karriere

stehen. Punk wird in ihnen oft als

jugendliche Rebellion gesehen. Alex Ross

Perry beleuchtet in Her Smell eine

erwachsene Figur, für die Musik und

Punkkultur keine vorübergehende Phase,

sondern eine Lebenseinstellung sind.

In dem Film seziert Perry das

romantisierte Bild des rebellischen

Künstlers. Die Eröffnungssequenz des

Films ist in einer für Musikfilme

typischen Weise gedreht. Die Kamera

folgt der Band, wenn sie aus dem

Backstage-Bereich kommt, begleitet vom

begeisterten Jubeln ihrer Fans. Das

Publikum ruft Beckys Namen und

erklärt, dass es sie liebt. Die Hauptfigur

lächelt daraufhin charismatisch. Auf der

Bühne wirkt sie stets selbstbewusst und

entspannt. Der Regisseur zeigt jedoch in

dem Moment, in dem Becky die Bühne

verlässt, dass ihre Haltung auf der

Bühne wenig mit der Realität zu tun hat.

In Her Smell wird den negativen

Aspekten des Lebens einer Punk-

Künstlerin viel Aufmerksamkeit

gewidmet. Der in der Punk-Subkultur

verbreitete Konsum von Alkohol und

Drogen und die Überschreitung

normativer Verhaltensnormen haben

negative Auswirkungen auf die

Protagonist*innen. Die Drogen und der

selbstzerstörerische Lebensstil führen zu

psychischer Instabilität, die sich auf ihre

zwischenmenschlichen Beziehungen zu

Familie, Freund*innen und Kolleg*innen

auswirkt.

Depressionen und Angststörungen, die

sich in der Angst, das Haus zu verlassen,

äußern. Darüber hinaus hat sie

rechtliche Probleme, denn es wurden

mehrere Klagen gegen sie eingereicht,

und ihr Urheberrecht an der Musik, die

sie mit Something She geschaffen hat,

wurde widerrufen.

Alex Ross Perry stellt die Welt der

Punkmusik in einem eindeutig negativen

Licht dar. Alkohol, Drogen und

transgressives Verhalten, die bei

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