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UNDERDOG #68

Schwerpunkt: Punk at the Movies

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könnte, was vielleicht auch an seinen

(überhöhten) Ansprüchen an sich und

anderen liegt. Bis dahin verknüpft Maks

pro-feministische Inhalte mit FLINTA*-

Personen gegen eine offensichtliche

Männerdominanz in der Punk-Community

und Reise- und Konzertberichte. Maks

erneut in England unterwegs und berichet

über die Hürden, in Corona-Pandemiezeiten

und nach dem Brexit in England

einreisen zu können. In Brighton gibt es

veganes Essen und ein Konzertbesuch im

lokalen Club mit u. a. den vegan queer

bisexuellen Punks von „Joe and the

Shitboys“. Wieder zurück in „Teutschland“

besucht Maks das „Pankdemic“-Festival mit

4 Bands in Dortmund und anschließendem

Interview mit der Konzertgruppe, die

zukünftig ein Awareness-Konzept

entwickeln will, um bspw. Transphobie bzw.

Transfeindlichkeit im Publikum

entgegenzutreten. Das von Schlossi

übersetzte Interview mit Vez (WONK UNIT)

liefert Hintergründe zu ihren musikalischen

Aktivitäten und eine Stellungnahme zu

Sexismus im Punk. Warum Maks THE

KLEINS ins Fanzine-Boot zurückgeht, ist

wohl nur mit dem Insiderwissen zu

erklären, dass THE KLEINS „bis heute

herhalten müssen, wenn es um schlechte

running gags geht“. Maks’ Besuch in der

‚Baracke‘ endet in vorsorglichen

Entschuldigungs- und Ausredenformulierungen,

die immer dann benutzt

werden, wenn er sich bei Freund*innen

verabschiedet und es ihm nicht gut geht.

Mit „Anarchopunk und Antisemitismus“

folgt ein kontroverses Interview mit

‚Schlomo‘ (ein Pseudonym), der/die sich mit

dem Thema befasst hat. Im Verlauf entsteht

allerdings der Eindruck, dass er/sie sich

jede Kritik gegenüber Israel (sic!) verwehrt.

Dabei gibt es sehr wohl berechtigte Kritik,

etwa mit der israelischen Siedlungspolitik

in Ost-Jerusalem. Rechtsnationale Israelis

verbitten sich eine Einmischung aus

Europa, was ihre Absicht verstärkt,

überhaupt an einer 2-Staaten-Lösung

interessiert zu sein. Schlomo schlussfolgert

sehr einseitig in Richtung Antideutsche

Kritik. Die antideutsche Kritik solidarisiert

sich mit Israel aus der Erkenntnis, dass die

Welt, so wie sie heute eingerichtet ist, den

Antisemitismus immer aufs Neue

hervorbringt. Schlomos Beispiele von Punk

-und Anarchobands, die (angeblich)

antisemitische Inhalte reproduzieren, sind

mir nicht schlüssig genug, was Schlomo

auch vielfach zugibt und die entsprechende

Band/Person von den Vorwürfen per se freispricht.

Bei solch einem komplexen Thema

hätte Maks gut daran getan, sich mit dem

Thema fachlich zu beschäftigen und mit

Schlomo ein Streitgespräch zu führen, da er

ansonsten Gefahr läuft, vorgeführt zu

werden.

Gesamteindruck:

Maks freut sich wie Hulle, fährt E-Roller

und reist wieder gerne. Wenn er aber so

viel Wert auf eine politische Balance der

Geschlechter legt, sollte er sich in anderen

Bereichen besser vorbereiten. Davon

abgesehen ist der Inhalt zur aktuellen

Ausgabe eine unterhaltsame Mischung und

überdeutlichem FLINTA*-Support!

LOTTA #85

64 DIN-A-4-Seiten; € 3,50.-

Lotta, Am Förderturm 27, 46049

Oberhausen

www.lotta-magazin.de

Der Schwerpunkt „Ostdeutschland

rechtsaußen?!“ beleuchtet das Phänomen

extrem rechter Umtriebe, Ausschreitungen

und politische Wahlerfolge der AfD im

„Osten“ der Republik.

Die Gewaltexzesse in Rostock-Lichtenhagen

und Hoyerswerda waren noch nicht

aufgearbeitet, versagten in den Folgejahren

Politik und Behörden im Umgang mit der

extremen Rechten, die bis heute

hemmungslos offen agieren kann. Für viele

Betroffene herrscht ein Klima der Angst vor,

geprägt von Hass und Gewalt, Drohungen

und Mord. Spätestens nach den

rassistischen Ausschreitungen in Heidenau,

Freital oder Chemnitz, mit der Entstehung

von PEGIDA sowie den Wahlerfolgen der

AfD mit dezidiert völkisch-nationalistischen

Landesverbänden in Thüringen und

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