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Blickpunkt Musical 02-23 - Ausgabe 122

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<strong>Musical</strong>s in Deutschland<br />

Ein Stückchen Broadway in Hildesheim<br />

»Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen« am TfN<br />

Abb. oben:<br />

Noch weiter nach oben geht die<br />

Karriereleiter nicht, (i.d. Mitte): Miss<br />

Jones (Neele Kramer), Finch (Louis<br />

Dietrich), Bud (Samuel Jonathan<br />

Bertz), Tackaberry (Johannes<br />

Osenberg), Opernchor, Ensemble<br />

Foto: Jochen Quast<br />

Wie man Karriere macht,<br />

ohne sich anzustrengen<br />

Frank Loesser / Abe Burrows /<br />

Jack Weinstock / Willie Gilbert<br />

Deutsch von Roman Hinze<br />

Theater für Niedersachsen –<br />

Großes Theater<br />

Premiere: 14. Januar 2<strong>02</strong>3<br />

Regie .............. Matthias von Stegmann<br />

Musikalische Leitung ... Florian Ziemen<br />

Choreinstudierung ...............................<br />

Achim Falkenhausen<br />

Choreographie ...... Leszek Kuligowski<br />

Ausstattung .... Simon Lima Holdsworth<br />

Finch ............................ Louis Dietrich<br />

Rosemary ............. Kathrin Finja Meier<br />

Biggley ............ Uwe Tobias Hieronimi<br />

Bud Frump ...... Samuel Jonathan Bertz<br />

Hedy LaRue ..... Lucía Bernadas Cavallini<br />

Smitty ................. Katharina Wollmann<br />

Bratt ............................... Julian Rohde<br />

Gatch ...................... Daniel Wernecke<br />

Miss Jones .................. Neele Kramer /<br />

Katharina Schutza<br />

Twimble ........................ Raphael Dörr<br />

Wally Womper .......... Eddie Mofokeng<br />

Miss Krumholtz ............ Silke Dubilier<br />

Tackaberry ........... Johannes Osenberg<br />

Jenkins .............................. Jakob Brüll<br />

Toynbee .................. Atsushi Okumura<br />

Wilkington ................. Daniel Chopov<br />

Fernsehansager ........ Jesper Mikkelsen<br />

Sicherheitsmann ....... Marco Simonelli<br />

2 Putzfrauen ... Steffi Fischer, Sarah Kollé<br />

2 Woppel Girls ................ Anne Lütje,<br />

Kathelijne Wagner<br />

Opernchor des TfN<br />

Das TfN versucht das mal ... und schafft es! Mit<br />

dem am Broadway gefeierten <strong>Musical</strong> »Wie man<br />

Karriere macht, ohne sich anzustrengen« landet es<br />

einen Erfolg und bringt ein Stückchen Broadway nach<br />

Hildesheim.<br />

Fensterputzer J. Pierrepont Finch geht in dem<br />

gleichnamigen Ratgeber der Frage nach: Wie man<br />

Karriere macht, ohne sich anzustrengen. Eine Firma, in<br />

der er diesen Weg beschreiten kann, ist schnell gefunden:<br />

die World Wide Woppel Company. Kaum dort<br />

angekommen, trifft er auf den abweisenden Generaldirektor<br />

J. B. Biggley und Rosemary, die ihm nicht ganz<br />

uneigennützig den Weg zum Personalchef weist. Hier<br />

schafft es Finch, listig, wie er ist, einen Job zu ergattern.<br />

Nach und nach steigt er die Karriereleiter empor.<br />

Finch scheut vor nichts zurück, um sein (Zwischen-)<br />

Ziel, Leiter der Werbeabteilung zu werden, zu erreichen,<br />

und zeigt sich sogar an einem Samstag im Büro: Seinen<br />

Chef Biggley beeindruckt nicht nur das, sondern auch<br />

die Tatsache, dass die beiden scheinbar die gleiche Universität<br />

besucht haben und auch weitere Leidenschaften<br />

teilen.<br />

Während Biggleys Neffe Bud gegen Finch intrigiert,<br />

weiß der sich zu helfen, dreht den Spieß um, gelangt<br />

so an seinen Traumjob und macht Rosemary zu seiner<br />

Sekretärin. Doch Bud gibt keine Ruhe: Er präsentiert<br />

Finch eine Idee, mit der er bei Biggley bereits abgeblitzt<br />

ist, erklärt sie aber zur Rettung. Auf Anraten des<br />

Buches verfolgt Finch seinen Plan weiter. Bud hingegen<br />

berichtet den Kollegen von seiner Intrige gegen<br />

den Aufsteiger. Doch natürlich geht sein Plan erneut<br />

nicht auf. Finch hingegen kann Biggley von der Sache<br />

überzeugen.<br />

Und so beginnen die Dreharbeiten zu einer Fernsehshow:<br />

die Schatzsuche. Schnell entwickelt sich<br />

das Projekt zu einer einzigen Katastrophe, denn der<br />

Gewinn ist in der Unternehmenszentrale versteckt.<br />

Das Gebäude wird gestürmt und demoliert. Finchs<br />

Karriere scheint am Ende, doch Wally Womper,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender, dem er seine Kündigung<br />

vorlegen muss, hat selbst als Fensterputzer begonnen<br />

und sympathisiert daher mit Finch. Womper möchte<br />

mit Hedy LaRue, seiner neuen Frau, für längere Zeit<br />

auf Reisen gehen und ernennt Finch daher zu seinem<br />

Nachfolger. Mit Rosemarys Zustimmung nimmt dieser<br />

die Stelle an. Sie sagt, sie mache keinen Unterschied<br />

zwischen Fensterputzer und Direktor.<br />

Bereits 1955 war Shepherd Meads Buch »How to<br />

Succeed in Business Without Really Trying« ein Riesenerfolg.<br />

1961 feierte schließlich die <strong>Musical</strong>-Fassung<br />

von Frank Loesser und Abe Burrows in New York mit<br />

dem aus <strong>Musical</strong> und Film und Fernsehen bekannten<br />

Robert Morse Broadway-Premiere und wurde unter<br />

anderem mit mehreren Tony Awards und dem Pulitzer<br />

Prize ausgezeichnet. In jüngster Vergangenheit<br />

waren hierin unter anderem Daniel Radcliffe und John<br />

Larroquette zu sehen. Seit 2012 wird die Rolle des J.<br />

Pierrepont Finch von Nick Jonas und die Rolle von<br />

J. B. Biggley von Beau Bridges gespielt. Die deutschsprachige<br />

Erstaufführung fand 1965 im Theater an der<br />

Wien statt, wobei Harald Juhnke und Theo Lingen die<br />

Hauptrollen spielten – damals noch in der alten Version<br />

und der Übersetzung von Robert Gilbert und Gerhard<br />

Bronner. Zum 50. Jubiläum der Show im Jahre 2011<br />

wurde das Stück am Broaway neu inszeniert und diese<br />

Version ist heute die bekannteste weltweit. 2014 wurde<br />

diese für die Staatsoper Hannover von Roman Hinze<br />

neu ins Deutsche übertragen.<br />

In Hildesheim ist auch die neue Fassung zur Aufführung<br />

gekommen. Matthias von Stegmann ist mit<br />

der Inszenierung beauftragt worden. Er und sein Kreativteam<br />

haben versucht, die Produktion so »Broadwaylike«<br />

wie möglich zu machen. So wie die Darstellenden<br />

auftreten, wie das Bühnenbild von Simon Lima Holdsworth<br />

gearbeitet ist, die Choreographien von Leszek<br />

Kuligowski, alles erinnert an die »große Bühne« oder<br />

wie es im Stück heißt: an das Big Business und man<br />

fühlt sich in die 60er Jahre am Broadway versetzt.<br />

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blickpunkt musical <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3

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