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Blickpunkt Musical 02-23 - Ausgabe 122

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Konzerte & Entertainment<br />

Gefühlvolle Balladen und Wohnzimmer-Atmosphäre<br />

»Mark Seibert − A <strong>Musical</strong> Love Duet« im Theater Akzent in Wien<br />

Abb. oben von links:<br />

1. Gastgeber des Abends:<br />

Mark Seibert<br />

2. Mark Seibert und Nienke Latten<br />

verzaubern mit ihren Duetten<br />

Fotos (2): Iris Hamann<br />

Mark Seibert präsentierte die erste <strong>Ausgabe</strong> seiner<br />

Konzertreihe »A <strong>Musical</strong> Love Duet« im Theater<br />

Akzent in Wien. Im März 2<strong>02</strong>3 wird diese, dann<br />

mit Sabrina Auer, am gleichen Spielort fortgesetzt.<br />

Wie der Titel verrät, hat Seibert den Abend nicht<br />

ganz allein verbracht und holte sich für die Premiere<br />

seines Programms die weibliche Verstärkung seiner<br />

»Rebecca«-Kollegin Nienke Latten, die mit einigen<br />

Solonummern, aber natürlich auch als Duettpartnerin<br />

für reichlich Gänsehaut sorgte.<br />

Zu Beginn aber begeisterte Seibert solistisch mit<br />

einem eher ungewöhnlichen Titel: ›Evermore‹ aus der<br />

Real-Verfilmung von Disneys »Die Schöne und das<br />

Biest«. Auch wenn sich dieser Titel eventuell nicht<br />

offensichtlich als Eröffnungsnummer erweist, passte<br />

er sehr gut ins Programm und wurde von Seibert sehr<br />

gefühlvoll gesungen. Nach einigen Solonummern aus<br />

dem <strong>Musical</strong> »Robin Hood« holte er seinen Gast auf<br />

die Bühne. Gemeinsam sangen sie das Duett ›Endlich<br />

frei sein‹, das ebenfalls aus »Robin Hood« stammt. Es<br />

folgten gleich zwei Höhepunkte des Abends: Mit ›A<br />

Whole New World‹ aus dem Disney-<strong>Musical</strong> »Aladdin«<br />

konnten Latten und Seibert ganz besonders überzeugen,<br />

und auch die nächste Nummer ›Part of Your<br />

World‹ aus »Arielle − Die kleine Meerjungfrau« gehörte<br />

zu den stärksten Nummern des Abends. Hier konnte<br />

Nienke Latten mit ihrer ausdrucksstarken Stimme<br />

strahlen. Nach einigen Ausflügen in die Pop-Welt,<br />

wie etwa mit ›Say Something‹ (Justin Timberlake und<br />

Chris Stapleton), wurde der erste Akt mit ›Hilf mir<br />

durch die Nacht‹ aus »Rebecca« beendet. Ein schöner<br />

Abschluss, fast noch besser als die Eröffnungsnummer −<br />

kein Wunder, spielen doch die beiden Darstellenden<br />

die Rollen als »Ich« und Maxim de Winter derzeit im<br />

Raimund Theater.<br />

Der zweite Teil des Abends wurde – wie schon<br />

der erste – mit einer eher ungewöhnlichen Nummer<br />

eröffnet: ›Dunkles Schweigen an den Tischen‹ aus »Les<br />

Misérables«. Obwohl Mark Seibert diesen Titel sehr<br />

überzeugend interpretierte, passte er leider nicht so<br />

ganz in das Programm und eignete sich auch nicht als<br />

Eröffnungsnummer. Im Lauf des zweiten Parts gab es<br />

aber trotzdem genügend andere Höhepunkte, wie etwa<br />

›Quiet‹ von Jonathan Reid Gealt (<strong>Musical</strong>-Komponist<br />

und Liedtexter), bei dessen Vortrag Nienke Latten eine<br />

völlig neue Seite von sich zeigte. Mark Seibert begeisterte<br />

mit ›If I Didn’t Believe in You‹ aus »The Last Five<br />

Years«, und das nicht nur gesanglich, sondern auch<br />

darstellerisch. Selbstverständlich durfte ein Titel aus<br />

»Elisabeth« nicht fehlen und die Wahl fiel auf ›Wenn<br />

ich tanzen will‹, bei dem die beiden besonders schön<br />

harmonierten. Mit ›So sehr fehlt mir dein Gesang‹ aus<br />

»Liebe stirbt nie – Phantom II« vermochte Seibert noch<br />

einmal zu berühren.<br />

Die beiden <strong>Musical</strong>darsteller wurden von einer<br />

dreiköpfigen Band begleitet, bestehend aus Martin<br />

Wöss (Flügel), Christof Unterberger (Cello) und Herb<br />

Berger (Saxophon, Klarinette, Flöte). Den Musikern<br />

gelang es, einen intimen Klang zu erzeugen. Zwischen<br />

den Liedern wurde ein wenig geplaudert und auf<br />

besonders sympathische Weise über die Hintergründe<br />

der Liedauswahl berichtet.<br />

An diesem Abend durfte man neue musikalische<br />

Seiten der beiden Interpreten kennenlernen, teilweise<br />

auch abseits des <strong>Musical</strong>s oder einfach in Zusammenhang<br />

mit Titeln, mit denen man nicht gerechnet hätte.<br />

Ganz speziell galt dies für Nienke Latten, bei der schön<br />

zu beobachten war, wie vielseitig sie ist.<br />

Neben den bereits erwähnten Titeln begeisterte die<br />

Sängerin auch noch mit einer niederländischen Darbietung<br />

von ›Nur für mich‹ (›On My Own‹), dem Lied<br />

der Éponine aus »Les Misérables«. Somit sang sie im<br />

Laufe des Abends in drei verschiedenen Sprachen und<br />

zeigte, was das mit der Stimme macht. Jede Sprache<br />

bringt andere Nuancen, das ist sehr spannend.<br />

Obwohl so mancher Konzertbesucher einige Nummern<br />

bereits aus seinem Weihnachtskonzert kannte<br />

und vielleicht etwas mehr Duette ins Programm<br />

gepasst hätten, war es ein erfolgreicher Auftakt der<br />

neuen Konzertreihe von Mark Seibert, bei der Fans des<br />

beliebten <strong>Musical</strong>darstellers bestimmt auf ihre Kosten<br />

kamen. Ein intimer Abend mit zwei großen Stimmen<br />

und einer abwechslungsreichen Liedauswahl.<br />

Ludovico Lucchesi Palli<br />

74<br />

blickpunkt musical <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3

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