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Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

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16<br />

1.8 Abstimmung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

Grundsätzliche <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

Aus einer Formulierung dieses Zielzustandes und <strong>der</strong> danach erwarteten Eigendynamik des Systems<br />

leitet sich das Spektrum <strong>der</strong> Maßnahmen ab, die für die <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung vorgesehen<br />

werden. Die Maßnahmen dürfen im System keine falschen Impulse setzen. Revitalisierungen, die dem<br />

jeweiligen Gewässertyp (Kap. A2.4) nicht entsprechen, unterbrechen den Systemcharakter und<br />

schränken das Potenzial <strong>der</strong> Vernetzungen ein. Meist beson<strong>der</strong>s kostspielige “kosmetische” Maßnahmen,<br />

bei denen <strong>der</strong> angestrebte Zustand in einem einzigen Schritt erreicht werden soll, werden in <strong>der</strong><br />

Regel durch die danach einsetzende Eigendynamik des Gewässers verän<strong>der</strong>t (überprägt) o<strong>der</strong> benötigen<br />

zumindest einen unangemessenen Unterhaltsaufwand.<br />

Auch wenn sie nicht von Anfang an als Handlungserfor<strong>der</strong>nisse (Kap. 3.8) erkennbar sind, müssen bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung alle in Frage kommenden Maßnahmen aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt<br />

werden. Nur so lässt sich <strong>der</strong> maximale Aufwand (arbeitstechnisch und finanziell) abschätzen, <strong>der</strong> eine<br />

<strong>Gewässerentwicklung</strong> begleitet. Für die Praxis heißt dies, dass vorbereitende o<strong>der</strong> zusätzliche Arbeiten<br />

stets als Bestandteil aufwändiger Maßnahmen in <strong>der</strong> Planung berücksichtigt werden sollten. Auch<br />

wenn sich die Entwicklungsprozesse in erwünschtem Maße einstellen, werden doch immer wie<strong>der</strong><br />

unvorhersehbare Unterhalts- und Pflegemaßnahmen nötig, um z.B. die Hochwassersicherheit und<br />

Umlandnutzung nachhaltig zu gewährleisten.<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Revitalisierungsaufwand<br />

Wasserbauliche Neugestaltung<br />

Meist aufwändige, wasserbautechnische Eingriffe zur naturnahen und gewässertypischen Umgestaltung<br />

von degradierten Fließstrecken, z.B. großräumige Gerinneaufweitungen<br />

Gewässer-Instandhaltung, Instandsetzung (Unterhaltsmaßnahmen)<br />

Über einfache Gewässerpflege und Ausscheidung von Gewässerraum hinausgehende, teilweise technische<br />

Eingriffe zum Erhalt und zur Verbesserung bestimmter natürlicher Funktionen des Fließgewässers.<br />

Strukturierung von Fließgewässern ohne aufwändige wasserbauliche Neugestaltung.<br />

Raum für die Gewässer, Reaktivierung <strong>der</strong> Gewässerrandflächen,<br />

Ausscheidung ökologisch wertvoller Flächen<br />

Extensivierung o<strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong> Bewirtschaftung (Ausscheiden / Landaufkauf) von<br />

Gewässerrandflächen. Passive Maßnahme zur Aufwertung des Lebensraums Fließgewässer,<br />

mit o<strong>der</strong> ohne weitere Revitalisierungsmaßnahmen.<br />

Naturnahe Gewässerpflege<br />

Einfache Eingriffe, die das Wachstum und die Entwicklung von standorttypischen<br />

Floren- und Faunenelementen begünstigen. Vermeidung nicht zwingen<strong>der</strong> Pflegemaßnahmen<br />

und bewirtschaftungsähnlicher Vegetationsschnitte.<br />

Abb. 1-5:<br />

Verschiedene Stufen von <strong>Gewässerentwicklung</strong>smaßnahmen. Aufwändigere Maßnahmen integrieren dabei stets Inhalte<br />

weniger umfangreicher o<strong>der</strong> vorbereiten<strong>der</strong> Maßnahmen (nach REY & ORTLEPP 2000).<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

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