Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute
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Abklärungen<br />
Option auf die weitere Verwirklichung des Leitbilds offen gehalten werden (Nachhaltigkeitsprinzip).<br />
Die Zusammenstellung <strong>der</strong> Entwicklungsziele bildet die zentrale Aussageebene des <strong>Gewässerentwicklung</strong>splans.<br />
Entwicklungsziele sind im Sinne eines Flussgebietsmanagements durchgehend und<br />
flächendeckend für das gesamte Bearbeitungsgebiet festzulegen (Gewässerbett und Aue). Neben ihrer<br />
Formulierung ist ihre räumliche Zuordnung ein wesentlicher Teil <strong>der</strong> Planungsleistung.<br />
Entwicklungsziele sind somit die Beschreibung eines anzustrebenden Zustandes. Dabei kann es sinnvoll<br />
sein, sie durch Maßnahmenhinweise zu ergänzen. In verschiedenen Ansätzen wird <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong><br />
Entwicklungsziele deshalb weiter gefasst und beinhaltet auch die damit verbundenen For<strong>der</strong>ungen<br />
und Herangehensweisen. Solche Handlungserfor<strong>der</strong>nisse (Kap. 3.8) leiten sich jedoch erst aus <strong>der</strong><br />
Formulierung <strong>der</strong> Entwicklungsziele ab und werden darum hier getrennt vorgestellt.<br />
Auch ökologische Schutzziele sind wie Entwicklungsziele zu handhaben. So muss die <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung<br />
stets die noch natürlich/naturnah funktionierenden Lebensräume und Prozesse<br />
(Auen, gewässertypische Vegetation, schützenswerte Arten) im Projektperimeter mitberücksichtigen.<br />
Eingriffe in entsprechende Systeme sind nur dann zu verantworten, wenn die darin ablaufenden Prozesse,<br />
Lebensräume und Arten durch entsprechende Maßnahmen weiter geför<strong>der</strong>t werden können<br />
(weitere Raumzuteilung, Biotopvernetzung etc.)<br />
Datenbankführung, Karten, GIS<br />
(wie verwalte ich die Informationen?)<br />
Wasserhaushalt<br />
3.8 Handlungserfor<strong>der</strong>nisse<br />
Entwicklungsziele und Handlungserfor<strong>der</strong>nisse<br />
abiotische Inhalte<br />
Feststoffhaushalt Morphologie Wasserqualität<br />
Handlungserfor<strong>der</strong>nisse leiten sich direkt aus <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Entwicklungsziele ab. Sie sind die<br />
Beschreibung von Prozessen, Handlungen und For<strong>der</strong>ungen, die zur Erreichung eines solchen<br />
angestrebten Zustands nötig sind. Tabelle 3-2 beinhaltet für das Alpenrheintal beispielhaft einige übergeordnete<br />
Entwicklungsziele und die mit ihnen korrespondierenden Handlungserfor<strong>der</strong>nisse.<br />
Praxishandbuch: <strong>Ökologische</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />
biotische Inhalte<br />
Biozönosen<br />
Formulierung <strong>der</strong> Schutzziele (welche Zustände/Prozesse/Objekte müssen erhalten bleiben?)<br />
Formulierung <strong>der</strong> Handlungserfor<strong>der</strong>nisse (wie können die Entwicklungsziele erreicht werden?)<br />
Lokalisierung <strong>der</strong> Handlungserfor<strong>der</strong>nisse (in welchen Bereichen bestehen Handlungserfor<strong>der</strong>nisse?)<br />
Übertragung <strong>der</strong> Informationen in Datenbank<br />
Rahmenbedingungen<br />
Analyse <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
(wie weit kann sich bei vorhandenem Entwicklungspotential das Gewässer zum Leitbild hin entwickeln?)<br />
Formulierung <strong>der</strong> Zielzustände (welche Zustände/Prozesse kann das Gewässer wie<strong>der</strong>erlangen?)<br />
Erstellung <strong>der</strong> Karten Entwicklungsziele, Handlungserfor<strong>der</strong>nisse<br />
Abb. 3-6: Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Formulierung von Entwicklungszielen und Handlungserfor<strong>der</strong>nissen.<br />
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