29.12.2012 Aufrufe

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

Konzepte, vor allem Wirtschafts- und Nutzungspläne enthält. Der <strong>Gewässerentwicklung</strong>splan ist<br />

dabei das geeignete Instrument, um den "guten ökologischen Zustand" bzw. das "gute ökologische<br />

Potenzial" durch Aufzeigen geeigneter Maßnahmen zu erreichen. Für die Umsetzung <strong>der</strong> EU-<br />

Wasserrahmenrichtlinien leistet er damit einen entscheidenden Beitrag.<br />

Bewertungsmuster <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

<strong>Gewässerentwicklung</strong>splan<br />

erreichbarer Zustand<br />

(Entwicklungspotential)<br />

generelle Ziele<br />

Bewirtschaftungsplan<br />

Grundsätzliche <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

Modifikation<br />

<strong>der</strong> Restriktionen<br />

guter ökologischer Zustand<br />

(Oberflächengewässer)<br />

guter Zustand<br />

(Grundwasser)<br />

sonstige Wirtschafts-<br />

und Nutzungspläne<br />

Abb. A1-3<br />

Rolle eines <strong>Gewässerentwicklung</strong>splans bei<br />

<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Der <strong>Gewässerentwicklung</strong>splan als essenzieller Bestandteil des Bewirtschaftungsplans for<strong>der</strong>t die<br />

Erhebung und Bewertung des aktuellen Systemzustandes (Ist-Zustandes) sowie die Planung und Umsetzung<br />

von Verbesserungsmaßnahmen.<br />

An dieser Stelle werden die Gemeinsamkeiten zwischen dem <strong>Gewässerentwicklung</strong>splan <strong>der</strong> EU-<br />

WRRL und <strong>der</strong> in diesem Handbuch vorgestellten <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung beson<strong>der</strong>s deutlich.<br />

Die von uns vorgestellten systematisch aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden Etappen <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

(Kap. 2) decken dabei auch die dafür in <strong>der</strong> EU-WRRL gefor<strong>der</strong>ten Inhalte ab.<br />

Die "gute ökologische Qualität" bei allen Oberflächengewässern setzt sich bei <strong>der</strong> EU-WRRL aus<br />

einer ökologischen (inkl. Morphologie, Wasser- und Feststoffhaushalt) und einer chemischen Komponente<br />

zusammen (die <strong>Gewässerentwicklung</strong> im Sinne dieses Handbuchs aus fünf Ökosystembausteinen).<br />

Anhand geeigneter biotischer und abiotischer Indikatoren wird bewertet, inwieweit die<br />

aquatischen Lebensgemeinschaften eines Oberflächengewässers durch menschliche Einflüsse beeinträchtigt<br />

sind.<br />

"Gut" ist <strong>der</strong> ökologische Zustand dann, wenn die Werte zwar geringe, anthropogen bedingte Einflüsse<br />

anzeigen, aber nicht signifikant von den "sehr guten" Werten des Referenzzustandes abweichen,<br />

die bei Abwesenheit stören<strong>der</strong> Einflüsse vorhanden sind. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen werden für die verschiedenen<br />

Kategorien von Oberflächengewässern (Seen, Flüsse, Übergangsgewässer und Küstengewässer<br />

in unterschiedlichen klimatischen und geographischen Zonen) differenziert. Mithilfe <strong>der</strong><br />

biologischen Qualitätskomponenten sollen stoffliche und hydromorphologische Einflüsse auf die<br />

aquatischen Lebensgemeinschaften in 5 Stufen erfasst werden (Abb. A1-4).<br />

Für so genannte "erheblich verän<strong>der</strong>te o<strong>der</strong> künstliche Wasserkörper" (heavily modified waterbodies)<br />

wird die Bewertung (z.B. “schlechte” ökologische Qualität) am "jeweils Machbaren" (vgl. Entwicklungspotenzial)<br />

und nicht mehr an einem anthropogen weitgehend unbeeinflussten Referenzzustand<br />

(visionäres Leitbild) vorgenommen. Ökologisch nachteilige Verhältnisse, die nicht als umkehrbar eingeschätzt<br />

werden (vgl. Restriktionen), sollen bei <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Referenzbedingungen mit berücksichtigt<br />

werden.<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!